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      Viktoria Schirmbeck

      Lily-Geschichten

      Abenteuer und Katastrophen

      aus dem Alltag einer kleinen Prinzessin

      Mit Illustrationen von Volha Markaj

      Engelsdorfer Verlag

      Leipzig

      2016

       Inhalt

       Cover

       Titel

       Impressum

       Kapitel 1: Eine märchenhafte Geburt oder eine heldenhafte Befreiungsodyssee

       Kapitel 2: Zurück ins Altertum oder die Besserwisser

       Kapitel 3: Der Kindergartenfluch oder der, wo die Elke arbeitet

       Kapitel 4: Die Nummer dreizehn oder der, in dem jemand gestorben ist

       Kapitel 5: Das Vogelproblem oder die, die eine kleine Meise hat

       Kapitel 6: Der Horrortag oder die, die in den schwarzen Anzügen sind

       Kapitel 7: Der Einkaufstripp (-trieb) oder das Kind, das nicht verloren gehen wollte

       Kapitel 8: Die Geflügelfleisch(käse)würstchen oder keiner ist fehlerfrei

       Kapitel 9: Übermut tut selten gut oder Minuten des Lebens, die manchmal alles entscheiden

       Kapitel 10: Eine herzlose Frau oder außen hui, innen pfui

       Kapitel 11: Ratatouille in meinem Bett oder Mama im Pferdegalopp

       Kapitel 12: Freundschaft auf den ersten Blick oder das Holundermarmeladenwunder

       Die Autorin / die Illustratorin

       Dankesworte

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

      Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig

      Alle Rechte bei Autorin und Illustratorin

      Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

      E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2016

       www.engelsdorfer-verlag.de

      Hundert Jahre lang gab es kein Mädchen im Hause Schirmbeck. Dann kam Lily. Sie wurde so sehnsüchtig und lange erwartet und war so märchenhaft schön, dass alle sie wie eine wahre Prinzessin behandelten – Prinzessin Lily von Ascheloh des vereinten Königreichs Halle. Und natürlich gab es zu Ehren der Neugeborenen eine große Feier. Zahlreiche Gäste von nah und fern machten der kleinen Prinzessin ihre Aufwartungen und umschmeichelten sie mit reichen Gaben und Geschenken. Gerüchten zufolge soll sogar ein Kaiser zugegen gewesen sein und mit seinem berühmten Messer einen Schnitt zur Eröffnung des Festes gemacht haben.

      „Wohl an dem schon so oft erwähnten Mutterkuchen, über dessen mysteriöses Verschwinden Lilys Mama sehr lange gerätselt hatte“, dachte Lily. „Bestimmt haben ihn des Kaisers Höflinge gegessen, so lecker wie er war, denn Mamas Kuchen ist der allerbeste!“

      Es war ein wunderschöner Maitag, die Sonne schien und alle freuten sich riesig über die kleine Prinzessin. Am allerglücklichsten war aber Lilys Papa, der unbedingt bei ihrer Geburt dabei sein wollte und sie beinahe verpasst hatte.

      Denn es war nämlich so: Kurz vor diesem besonderen Ereignis erkrankte Lilys Papa an Krebs. Rasch musste er am Hals operiert werden.

      „Ich verstehe einfach nicht“, lamentierte Lily, „wo der Krebs denn nur herkam und wie es ihm gelang, in Papas Hals hineinzukriechen? Wahrscheinlich hat Papa während des Sommerurlaubes am Meer mal wieder mit offenem Mund am Strand geschlafen.“

      Da die Ärzte den Krebs aus dem Hals von Lilys Papa nicht ganz rausholen konnten, musste der Bösewicht anschließend mit gefährlichen Strahlen getötet werden. Darum verbrachte Lilys Papa einige Tage eingekerkert in einem abgelegenen Turm eines Bielefelder Krankenhauses. Am Tag von Lilys Geburt sollte er entlassen werden, doch es war ein Feiertag und das Krankenhauspersonal hatte frei. Auch die diensthabenden Ärzte waren nicht auffindbar. Lilys Papa versuchte zuerst, Hilfe aus dem Nachbarturm zu holen. Doch auf der anderen Seite der Glasscheibe, die die beiden Türme trennte, befand sich nur eine Putzfrau, die kein Deutsch verstand.

      Lilys Papa gab nicht auf: „Nur keine Panik, ich werde das Kind schon schaukeln!“

      Mit Hilfe seines Laptops, den er glücklicherweise dabei hatte, suchte er nach der Telefonnummer der für ihn zuständigen Ärztin und fand heraus, dass dummerweise siebzehn Frauen in Bielefeld den gleichen Namen trugen. Beim siebten Anruf war er erfolgreich. Die Ärztin hatte nicht nur Lilys Papa heldenhaft befreit, sondern brachte ihn höchstpersönlich mit ihrem Auto gerade noch pünktlich direkt in den Kreissaal des Haller Krankenhauses zu Lilys Mama. Noch nie in seinem Leben war Lilys Papa so aufgeregt. Kurz darauf hielt er seine kleine Prinzessin in den Armen und wollte sie am liebsten nie mehr loslassen.

      Wenn man nicht weiß, wie man seine Kinder großziehen soll, soll man bekanntlich die Menschen fragen, die keine Kinder haben, oder die, die welche gehabt haben, zum Beispiel Lilys Omas.

      „Puckt das Kind doch einfach, dann schläft es auch viel ruhiger“, sagte sehr selbstbewusst Oma Nummer eins zu Lilys Mama und Papa.

      „Pucken?! Was soll das denn bitte? Sind wir hier im Altertum? Soll Lily etwa wie eine ägyptische Mumie eingewickelt liegen? Das Kind braucht freien Platz, um strampeln zu können! Es braucht ein Schlafsacksystem!“, protestierte empört Oma Nummer zwei.

      „Ein Schlafsacksystem? Das Ding hat mehr Reißverschlüsse als meine Damentasche!“ Oma Nummer eins ließ nicht locker und zog resolut ihre

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