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      Rachel Hauck

      Weil du siehst,

       wie schön ich bin

      Roman

      Aus dem Amerikanischen

       von Anja Lerz

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

      ISBN 978-3-96140-089-8

      © 2018 der deutschsprachigen Ausgabe by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers

      First published under the title „A Brush with Love”

      © 2017 by Rachel Hauck

      Published by arrangement with Zondervan, a division of HarperCollins Christian Publishing Inc.

      Aus dem Amerikanischen übersetzt von Anja Lerz

      Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers

      Titelfoto: fotolia Artem

      Satz: Harfe Verlag und Druckerei GmbH, Rudolstadt

      E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2018

       www.brendow-verlag.de

      Inhaltsverzeichnis

       Cover

       Titel

       Impressum

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Epilog

      Kapitel 1

      An diesem verrückten Januartag, an dem es in Rosebud, Alabama, schneite, spürte Ginger Winters tief in ihrer Seele, dass eine grundlegende Veränderung anstand.

      In der Ferne traf das helle Geläut der Kirchenglocken auf das Brausen des Windes, der durch die Main Street fegte.

      „Hast du je …?“ Ruby-Jane, Gingers Empfangsdame, beste Freundin und Mädchen für alles, ließ die Wärme hinaus und die Kälte herein, als sie die Eingangstür öffnete. „Schnee in Rosebud. Zwei Stunden Fahrt bis zur Küste Floridas, und hier schneit es.“ Sie atmete tief durch. „Herrlich.“ Dann runzelte sie die Stirn. „Sind das die Kirchenglocken?“

      „Für die Hochzeit … am Wochenende.“ Ginger gesellte sich an der Tür zu Ruby-Jane, die oft auch nur RJ genannt wurde. Sie verschränkte die Arme, umarmte sich selbst. „Wenn man Bridgett Maynard ist, müssen sogar die Glocken zur Durchlaufprobe antanzen.“

      Ruby-Jane linste zu Ginger hinüber. „Ich dachte, die heiraten auf der Plantage ihrer Großeltern.“

      „Tun sie auch, aber um 16 Uhr, wenn die Hochzeit im Magnolienhaus losgeht, werden die Glocken der Kirche von Applewood läuten.“

      „Und uns alle stören, die wir keine Einladung bekommen haben.“ Ruby-Jane schnitt eine Grimasse. „Schon traurig, wenn sich deine Kindergartenfreundin in der Highschool gegen dich stellt und dich dann für den Rest des Lebens ignoriert.“

      „Sieh’s doch mal so. Bridgett hat dich fallen gelassen, und dann hast du mich gefunden.“ Ginger schaute sie mit unschuldiger Begeisterung an, die so viel bedeutete wie Toll, oder?. Dann klopfte sie auf das Auftragsbuch unter RJs Arm. „Was ist mit den Terminen für heute?“

      „Mrs. Davenport hat beinahe einen Anfall bekommen, aber ich habe ihr gesagt, wir würden heute alle Termine verlegen, weil du nicht möchtest, dass jemand bei dem Durcheinander Auto fährt. Und du weißt ja, dass Mrs. Carney wollte, dass du zu ihr nach Hause kommst, aber der habe ich gesagt, dass du auch nicht Auto fahren wirst.“

      „Die gute Mrs. Carney.“

      „Die anspruchsvolle Mrs. Carney.“

      „Ach komm, immerhin kommt sie schon seit dem Zweiten Weltkrieg in genau diesen Laden hier, auch wenn die Besitzer regelmäßig gewechselt haben. Sie ist eine schönheitssalontreue Seele.“

      „Egal, sie kommt jedenfalls auch mal einen Tag zurecht, ohne dass du ihr die Haare föhnst. Maggie ist nie nach der Pfeife von diesen Blauschöpfen getanzt.“

      „Weil Maggie eine von ihnen war. Ich muss mir ihren Respekt erst noch verdienen.“

      „Du hast ihren Respekt längst. Maggie hätte dir diesen Salon nie verkauft, wenn sie dir das nicht zugetraut hätte. Also müssen diese Damen dir das einfach auch zutrauen.“

      Der Wind rappelte an den Fensterscheiben und wehte winzige Schneeflocken über die Schwelle. „Brr, ist das kalt. Mach mal die Tür zu.“ Ginger durchquerte den Salon. „Ich glaube, heute werden wir …“, sie zeigte auf die Wände, „… streichen.“

      „Streichen?“ Ruby-Jane trug die Terminkladde zum Tresen. „Wie wäre es damit: Wir schließen, gehen nach Hause, setzen uns vor den Fernseher und trauern darüber, dass All My Children nicht mehr läuft.“

      „Oder wie wäre es damit: Wir streichen?“ Ginger zeigte auf die Tür zum Hinterzimmer und rollte ihre Ärmel hoch. Eine seltene Geste, aber nachdem die Türen zu und der Salon geschlossen war und es außerdem schneite, machte es ihr nichts aus, ihre runzlige Haut zu entblößen, die sie immer ein bisschen an die topografische Karte eines Landes mit vielen Gebirgszügen erinnerte. „Wir können die alten Kittel überziehen, dann werden unsere Kleider nicht schmutzig.“

      Ruby-Jane war neben Mama und Grandpa die erste Person gewesen, die die scheußlichen Wunden gesehen hatte, die seit dem Brand des Wohnwagens ihren Körper zeichneten.

      Als sie zwölf Jahre alt war, hatte sich alles für Ginger Winters geändert. Aber aus ihrem Schmerz war auch eine gute Sache hervorgegangen: ihre Supermacht, die Schönheit in ihren Freunden zu sehen und zutage zu bringen. Trotz ihrer hässlichen Entstellungen war sie in der Highschool das Mädchen gewesen, zu dem man in Sachen Haare und Make-up einfach ging.

      So hatte sie überlebt. So hatte sie ihren Lebenszweck gefunden. Ihre Fähigkeiten hatte sie an die wunderbarsten

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