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gesellschaftlicher Inhalte. Doch damit verhinderst du das Leben, denn in deinem Bild der Ordnung, an das du dich bindest und in dessen Bann stehend du deinen Geist in Ketten legst, drückt sich nichts als die Furcht vor dem Leben aus. Anstelle der Eltern unterwirfst du dich einer Autoritätsperson oder einer gesellschaftlichen Institution, deren Anordnungen du befolgst, wofür du wiederum Belohnung erwartest; oder du machst umgekehrt ein geeignetes Opfer von deinen seelischen Übergriffen abhängig, um es in den erzieherischen Schraubstock deiner gefühlsblockierten “Wohlanständigkeit” zu pressen. Aus Angst vor dem Leben bestrafst du das Kindliche, da du einen Schuldigen dafür brauchst, weil du nicht imstande bist, das Leben wirklich zu leben. Dabei kannst du erfahren, wie schwer es ist, eigene Gefühle zu entwickeln, wenn man diese nicht an die konventionellen Prägungen gesellschaftlicher Umgangsformen anlehnen kann. Deine Seele versteckt sich hinter einem schützenden Panzer, um sich vor den Angriffen zu schützen, weil sie nicht gelernt hat, ja zu sagen: ja zu sich selbst und zu ihrer Pein als Auswirkung der Abgeschnittenheit von ihren Wurzeln.

      

MOND IN WASSERMANN

       Wasser/Luft: Der Regenbogen

Thema Streben nach Reformen und Aufhebung von gefühlsmäßigem Rollenverhalten
Ziel Aufbruch zu neuen Ufern und Einsicht in die Geheimnisse der Welt

      Im Wassermann-Mond vermählen sich die geheimnisvollen Rätsel der Sphingen mit den dunklen Orakeln der Sibyllen, die aus dem Schoß des Unbewußten ins Licht aufsteigen und in deren betäubender Umarmung das gefühlsmäßige persönliche Erleben zerstäubt. Das Ziel besteht darin, schrittweise die Verspiegelungen psychischer Tiefen zu erkennen, deren komplexe Täuschungen dir durch die Stellung deines Mondes allmählich zu dämmern beginnen. Die Erkenntnis ist wie ein visionärer Strahl des Lichts: Du erlebst dich als ein Botschafter des Universums, Kurier eines neuen Äons, Träger einer kosmischen Ordnung, Teil des Ganzen und zugleich in gewisser Weise auch das Ganze selbst, und dieses innere Gespür gibt dir die Möglichkeit, neue Perspektiven zu erkennen, ohne den Blick fürs Ganze zu verlieren. Neue Einsichten helfen, alte Widersprüche zu überwinden, und führen oft zu unkonventionellen Lösungen, weil unvereinbare Gegensätze und Gesichtspunkte plötzlich zueinanderfinden und sich zu Sichtweisen zusammenbinden, in denen neue Horizonte dämmern. Das entspricht einem kosmischen Bewußtsein, das alles miteinander verbindet, was zusammengehört, und in dem alles Sichtbare nur kosmische Formen sind, die auftauchen und wieder verschwinden. Immer und immer wieder.

      

MOND IN FISCHE

       Wasser/Wasser: Die versunkene Kathedrale

Thema Feinfühligkeit, Sensitivität und inneres Schauen: Sehnsucht nach Vereinigung mit dem Kosmos
Ziel die geheimnisvolle, unergründliche Tiefe und die beflügelnde Sehnsucht innerer Gesichte

      Das bleiche Mondlicht, das sich auf dem schäumenden Meer deiner Gefühle und Empfindungen spiegelt, versinnbildlicht die Erschließung deiner inneren Bilder und das tiefe Eintauchen in die unbewußten Bereiche des Selbst. Es repräsentiert das Bild eines Menschen, dessen Betonung weniger auf der Mütterlichkeit der Natur als vielmehr auf ihrer instinktiven inneren Weisheit liegt. Der Mond im reflektierenden Gewässer der Fische bescheinigt dir ein mediales Wesen mit hohen Idealen und großem Einfühlungsvermögen, das auf der einen Seite die Seelen seiner Mitmenschen berührt und dir hilft, deine inneren Herzensströme wie die Frühlingsgewässer nach dem kalten Winter wieder zum Fließen zu bringen. Auf der anderen Seite verkörpert er aber auch die Gefahr, sich in unerfüllbaren Wunschbildern zu verlieren, denn der himmlische Pfad, der zu den Geistern der Tiefe in den versunkenen Kathedralen hinabführt, ist nur ein Traum, ein trügerisches Hirngespinst wie ein U-Boot, in das du einsteigen kannst, um in die Sehnsucht einzutauchen: in die diffuse Versponnenheit einer irrationalen Vision.

       Mond in den Häusern

       MOND IN HAUS 1

       Der weiße Lotus oder die Wiedergeburt des Lichts

      So wie die Sonne die Schöpferkraft verkündet, die sich aus sich selbst zeugt, so symbolisiert der Mond das Gefühl des Herzens, das sich in die Welt ergießt. Er hat keinen Anfang und kein Ende, sondern er leuchtet an der Wiege des Lebens und an der Schwelle des Todes, denn er steht auch für die Finsternis der Nacht als Voraussetzung für die Wiedergeburt des Lichts. Er wächst aus einem weißen Lotus hervor, der seinerseits wie eine Fontäne aus der Tiefe emporsteigt und dein Herz mit Lebenswasser füllt, denn das 1. Haus steht für Prozesse der Ichfindung und der körperlichen Aggressivität und reflektiert im Zusammenspiel mit deinem Mond die empfindsame und etwas bange Hingabe an die gröberen (stofflichen) Bedürfnisse der Welt. Er ist ein Wegweiser auf dem Pfad der Erleuchtung, der nicht nur auf die Gewässer des Unergründlichen zeigt, sondern gleichzeitig über sich selbst hinaus auch auf die Urbilder weist, die über die Träume in dein Bewußtsein fließen. Mond in Haus 1 schimmert in einem milchigen Licht, und er schildert dir die Wahrheit, die über die Durchsetzung und die Ichfindung des Egos hinausweist: daß alle Wege menschlichen Strebens innerhalb des Ewigen nur ein unbedeutender Bruchteil jenes Numinosen sind, das Anfang und Ende miteinander verbindet und das ewig gültig, aber auch für unser Denken auf ewig unergründlich bleiben muß. Auf daß die Wirklichkeit ein bißchen mehr “weniger wirklich” bleibt als die von dir verwirklichte Wirklichkeit!

Symptome unbewußte Ängste, abgründige Sehnsüchte (Suchtverlangen) und unterschwellige Ohnmachtsgefühle
Ritual das Feuer der Hingabe
Archetyp die befreite Seele; das innere Kind
Analogie die schöne Helena
Kraftort Sandkasten; Turnierplätze (schon im Mittelalter krönte die Tochter des Königs den heldischen Sieger mit einem Lorbeerkranz)
Kultstätte die Allee von Sphingen mit Widderköpfen, die Karnak mit Luxor verbindet
Kraftfarben frisches Hellrot, leuchtendes Orange
Kraftstein rote Koralle
Duftessenz Rosmarin-Zedernholz-Mischung
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