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weiter oben schließen die meisten Hütten schon Ende September oder Anfang Oktober. Außerdem haben manche Hütten Ruhetage, andere haben überhaupt nur am Wochenende und an Feiertagen geöffnet. Wieder andere servieren auch in der Winterzeit. Ein Müsliriegel im Rucksack schadet also auf keinen Fall.

      Naturverträglich wandern

      Wer gern wandern geht, ist wahrscheinlich ein Naturfreund. Und als solcher sollte einem die Natur auch am Herzen liegen. Das soll jetzt nicht implizieren, dass die Leser dieses Buches da Nachholbedarf hätten, aber vielleicht entdeckt der ein oder andere ja etwas, das er noch nicht wusste. Grundsätzlich ist es immer gut, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und zu reflektieren, wie man sich selbst verhält. Denn natürlich haben wir alle einen Einfluss auf die Natur, wenn wir wandern gehen. Das sollte uns bewusst sein und wir können versuchen, diesen Einfluss so gering wie möglich zu halten.

      Auf den Wegen bleiben

      Hört sich erst mal einfach an, aber manchmal nimmt man doch schnell eine Abkürzung oder wandert auf dem Gras neben dem matschigen Weg. Damit macht man es der Erosion einfacher und verbreitert Wege oder legt gar neue Pfade an. Das Wegenetz im Allgäu ist sehr gut ausgebaut und wird gepflegt. Die Wege stellen sicher, dass nur ein kleiner Teil der Natur beim Wandern beeinträchtigt wird. Zum einen wird so der Erosion vorgebeugt, denn die Wege sind dementsprechend befestigt. Wer allerdings querfeldein wandert, kann in sensiblen Bereichen zum Beispiel die Vegetation zerstören, die das Erdreich zusammenhält, sodass dieses abrutschen oder weggewaschen werden kann. Besonders beliebt sind Abkürzungen bei vielen engen Kehren. Da diese normalerweise in steilem Gelände angelegt werden, begünstigen diese Abkürzungen die Erosion besonders. Und ein Trampelpfad lädt auch andere Wanderer dazu ein, diesen zu benutzen, was die Beeinträchtigung der Natur noch verstärkt. Ebenfalls ist es besonders in Moorgebieten wichtig, auf den Wegen zu bleiben, da hier viele Pflanzen empfindlich darauf reagieren, wenn ihnen jemand »aufs Dach steigt«.

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       Wenn die Sonne aufgeht, verstecken sich die Tiere im Wald. TOUR 6

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       Unter der Brunnenauscharte am Hochgrat ist die Erosion deutlich zu erkennen. TOUR 24

      Dunkelheit meiden

      Außerdem gewöhnen sich die Wildtiere an die Wege, die von Menschen frequentiert werden. Sie wissen, zu welchen Zeiten die Menschen wo unterwegs sind, und können ihr Verhalten anpassen. Deshalb ist es auch besser, nicht zwischen der Dämmerung am Abend und am Morgen unterwegs zu sein – so wie bei Sonnenaufgangs- oder Sonnenuntergangswanderungen. Dies ist für viele Wildtiere die aktivste Zeit und sie erwarten, dann ungestört zu sein. Besonders gilt dies für Orte, an denen sich die Tiere normalerweise zurückziehen können – also zum Beispiel in und an Wäldern. Auch nachts würde man die Tiere aufschrecken, wenn sie es nicht erwarten. Schlimmstenfalls könnten sie bei ihrer Flucht irgendwo abstürzen.

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       Je länger die Tage, desto früher können Wanderer morgens aufstehen. TOUR 12

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       Auf der Terrasse der Kemptner Hütte: zweites Frühstück nach einem frühen Start. TOUR 19

      Dalassen und mitnehmen

      Nicht nur uns, sondern auch den Pflanzen gefällt es in den Bergen sehr gut. Deshalb lassen Wanderer sie lieber dort, wo sie sind, anstatt sie mit nach Hause zu nehmen. Dies gilt insbesondere für Naturschutzgebiete. Außerhalb von Naturschutzgebieten hat man schon das Recht, für den Eigengebrauch zum Beispiel Kräuter oder Pilze zu sammeln. In diesem Fall ist es aber wichtig, dass man sich so gut auskennt, dass man die geschützten Pflanzen stehen lässt.

      Mitnehmen sollte man dagegen all seinen Müll – ganz klar! Und damit sind auch Taschentücher gemeint.

      Anreise

      Besser für die Umwelt wäre es natürlich auch, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad anzureisen. Das ist im Allgäu allerdings nicht immer ganz einfach und einige der Wanderungen sind nur mit dem Auto zu erreichen. Bei allen Touren, bei denen es möglich ist, mit Bus und Bahn anzureisen, ist diese Möglichkeit im Infokasten beschrieben. Vielleicht geht sich die Anreise bei dem ein oder anderen ja gut aus. Bei der Planung der Anreise sollte man ebenfalls daran denken, dass meist eine Parkgebühr erhoben wird. Während diese auf den meisten Wanderparkplätzen gut zu verkraften ist, wurden die Preise im Sommer 2020 rund um Hinterstein erheblich angehoben – teilweise auf 10 Euro Tagesgebühr. Darauf sollte man zumindest eingestellt sein.

       Seen, Moore und Gipfel im Osten

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       Der Osten vereint spannende Felsgipfel (Aggenstein)

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       mit malerischen Flusstälern (Vilstal).

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       Mit etwas Fantasie lassen sich auch sprechende Pilze finden – wie im Wald oberhalb des Schwarzenberger Weihers.

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       Richtig paradiesisch ist es am Ufer des Elbsees.

       1 Auf den Senkelekopf

      Auf den Spuren eines Werwolfs zur königlichen Aussicht

      Diese Tour führt über den langen Westrücken hinauf zum Senkelekopf. Hier, im ehemaligen Revier eines Werwolfs, haben Wanderer bei klarem Wetter eine schöne Aussicht auf die Alpenkette und zu den Königsschlössern bei Füssen.

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       Tourencharakter

      Runde mit mäßiger Steigung entlang eines Bergrückens, die Wegarten sind alle gut zu gehen, nur kurz schmal und steil

       Orientierung

      Weg auf dem Rücken bis zum Gipfel ausgeschildert und leicht zu finden, Rückweg am Nordhang auf dem oberen Forstweg, nicht Richtung Seeg

       Höchster Punkt

      Senkelekopf, 1047 m

       Tiefster Punkt

      Parkplatz Brandstatt, 900 m

       Ausgangspunkt

      Parkplatz Brandstatt (47°37'58"N 10°36'57"E)

       Anfahrt

      Mit dem Auto von der A7 die Abfahrt Nesselwang/Seeg nehmen und der Beschilderung nach Seeg folgen, in der Kurve kurz vor Seeg

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