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      MARTINA UND

      VOLKER KESSLER

       DIE MACHT- FALLE

      Machtmenschen –

      wie man ihnen begegnet

      Die Edition AcF wird herausgegeben

      von der Akademie für christliche Führungskräfte,

      Furtwänglerstr. 10, 51643 Gummersbach,

      www.acf.de

      Bibelzitate folgen, wo nicht anders angegeben,

      im Alten Testament der Revidierten Elberfelder Bibel

      © 1985/1991/2006 SCM R. Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten,

      und im Neuen Testament der Neuen Genfer Übersetzung –

      Neues Testament und Psalmen. Copyright

      © 2011 Genfer Bibelgesellschaft.

      5., vollständig überarbeitete Auflage

      © 2017 Brunnen Verlag Gießen

      Umschlaggestaltung: Jonathan Maul

      ISBN Buch: 978-3-7655-4324-1

      ISBN E-Book: 978-3-7655-7501-3

      www.brunnen-verlag.de

      „Der Zugang zur Macht muss Menschen vorbehalten bleiben, die nicht in sie verliebt sind.“ Schon der alte Platon wusste, dass Macht zum Wohle anderer eingesetzt werden kann – oder auch nicht. Konstruktiv gelebte Macht ist auf diese Weise grundlegend für gute Führungsarbeit. Aber destruktiv eingesetzt kann sie ihr Unwesen treiben – leider auch in Gemeinden und Kirchen. Dieses Buch hilft, ungeistliche Machtstrukturen zu identifizieren, aber es weist auch Wege, die Kapazität von Menschen, Einfluss auszuüben, in fördernde Bahnen zu lenken. Denn Leitungspersönlichkeiten, die aus der erlebten Gnade durch Jesus leben, braucht es in der Familie, der Gesellschaft, im Beruf und auch in der Kirche.

       Ekkehart Vetter, Mülheim, erster Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz

      Ich empfehle dieses Buch. Es ist leider nötig, weil Macht immer wieder missbraucht wird. Wenn die falschen Personen an falscher Stelle Macht bekommen oder durch geschickte Schachzüge beanspruchen, gilt es wach zu sein. Macht kann drohend oder süßlich missbraucht werden. Um Menschen und Gemeinden zu stärken, sensibilisieren Martina und Volker Kessler nicht nur für dieses Phänomen, sie helfen auch, mit solchen Situationen und Menschen umzugehen. Es ist ihnen hoch anzurechnen, dass sie dabei den Grundsatz hochhalten: Der Missbrauch (von Macht) hebt ihren guten Gebrauch nicht auf.

       Ansgar Hörsting, Witten, Präses Bund Freier evangelischer Gemeinden Deutschland

      Das Lesen des Buchs „Die Machtfalle“ wurde uns eine große Hilfe. Als mein Mann und ich vor mehr als 15 Jahren einem Geflecht von Machtmissbrauch ausgesetzt waren, suchten wir Hilfe. So sind wir auf dieses Buch gekommen. Nach dem Lesen sagte ich zu meinem Mann: „Wir haben alle Schritte getan, die in diesem Buch beschrieben sind. Wenn ich es richtig verstehe, bleibt uns nur noch ein Ausweg, wenn wir wollen, dass unsere Kinder unbeschädigt aufwachsen. Wir müssen hier weg.“ Im Nachhinein können wir erkennen, dass diese Entscheidung richtig war. Ich kann die Lektüre dieses Buchs nur empfehlen. Es orientiert, Situationen von Machtmissbrauch zu erkennen, einzuschätzen und sich selber auch zu prüfen.

       Lynette Funk, Ascuncion, Paraguay

      Ich habe diese geballte Ladung mehrmals gelesen, und jedes Mal vielschichtige Hilfestellung bekommen, um dienend zu leiten inmitten großer Herausforderungen. Ich werde es wieder lesen!

       Dirk Franzmann, Johannesburg, Südafrika

      Vorwort

      zur 5., vollständig überarbeiteten Auflage

      „Eine neue Faszination des Autoritären ist nach Europa eingedrungen.“

       Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Antrittsrede, Berlin, 22.3.2017

      Als wir im Jahre 2000 dieses Buch schrieben, reagierten manche erstaunt: „Machtmenschen – gibt es so etwas in der Gemeinde?“ Die Reaktionen auf unser Buch haben es drastisch bestätigt: „Ja, das gibt es. Leider!“ Die erste Auflage wurde 2001 innerhalb eines halben Jahres verkauft. Die vielen Reaktionen führten dann zu einer stark erweiterten dritten Auflage (2004). Inzwischen ist das Buch in vier weitere Sprachen übersetzt (Niederländisch, Russisch, Portugiesisch und Ungarisch). Da nun auch die vierte deutsche Auflage (2012) vergriffen ist, haben wir die Chance ergriffen, das Buch komplett zu überarbeiten.

      Einerseits ist man in christlichen Kreisen seit dem Jahre 2000 sensibler für das Thema Machtmissbrauch geworden. Andererseits gibt es auch hier „eine neue Faszination des Autoritären“ (Steinmeier). Daher ist es sinnvoll, sich diesem Thema neu zu widmen. Neue Veröffentlichungen, Reaktionen auf unser Buch, unsere Vorträge und Martinas Erfahrungen in der Clearingstelle der Deutschen Evangelischen Allianz (siehe Seite 119) führen zu neuen Erkenntnissen, die eine Revision des Buchs nahelegten. So gehen wir zum Beispiel auf Führungskonzepte ein, die gerade populär sind, es aber leider einem Machtmenschen auch sehr leicht machen. Während sich die ersten vier Auflagen auf Machtmenschen in der Gemeinde konzentrierten, haben wir nun auch das Wirken von Machtmenschen in anderen Bereichen wie Familie, Berufsalltag und christliche Werke beschrieben.

      Wir betrachten den Erfolg dieses Buchs zwiespältig. Als Autoren freuen wir uns über eine hohe Nachfrage. Aber diese hohe Nachfrage macht uns gleichzeitig traurig. Die fünf Auflagen und vier Übersetzungen zeigen viele Nöte und Tränen, die dahinter stecken. Viele Christen berichten, wie sie sich in einem Spinnennetz von Machtmissbrauch gefangen fühl(t)en. Bei aller Unterschiedlichkeit zeigen die Erfahrungen auffallende Parallelen.

      Wie stark die Parallelen sind, belegen Reaktionen auf frühere Veröffentlichungen: Eine Person meldete sich bei dem Chefredakteur einer der Zeitschriften, in der wir zu dem Thema einen Artikel geschrieben hatten, um zu erfahren, woher wir seine Gemeinde kennen würden. Er war sich sicher, dass die Ausführungen sich auf seine Gemeinde bezögen. Wir kannten die Gemeinde allerdings nicht. Eine andere Person aus einer anderen Gemeinde rief bei einem Gemeindeberater an und fragte ihn: „Hast du diese Informationen von unserer Gemeinde aus dem Beratungsgespräch an die Autoren weitergegeben?“ Auch hier kannten wir weder die Gemeinde noch hatten wir irgendwelche Informationen über sie. Machtmissbrauch geschieht in bestimmten Mustern. Dieses Buch zeigt Muster von Machtfallen und mögliche Lösungswege auf. Die Erlebnisse, die in diesem Buch berichtet werden, gehen auf wahre Begebenheiten zurück. Sie wurden uns aus dem Blickwinkel der Betroffenen erzählt. Bei der Wiedergabe haben wir die Umstände zum Teil verfremdet.

      Aufbau dieses Buchs

      Ziel des Buchs ist in erster Linie, die Schwachen zu stärken und das „geknickte Rohr“ aufzurichten (Jes 42,3). Dazu gehört es, Gefahren zu erkennen und zu benennen, und dann Wege aufzuzeigen, in guter Weise damit umzugehen. Das erste Kapitel klärt die Begriffe „Macht“ und „Machtmensch“. Im zweiten Kapitel gehen wir Hinweisen aus der Bibel über Machtmenschen nach. Im dritten Kapitel schauen wir uns Machtmenschen in unterschiedlichen Kontexten an: Gemeinde, Berufsleben und Familie. Das vierte Kapitel behandelt die Persönlichkeit von Machtmenschen und ihre Taktiken. In den Kapiteln drei und vier werden Sie viele Erfahrungsberichte finden. Das fünfte Kapitel betrachtet das System, in dem der Machtmensch agiert. Denn ein Machtmensch kann nur Erfolg haben, wenn die Mitspieler ihn unterstützen. Zwei aktuell populäre Führungskonzepte werden im Hinblick auf möglichen Machtmissbrauch analysiert. Das sechste Kapitel bietet weitere Hilfen an für Situationen, in denen man Machtmissbrauch vermutet. Im Schlusskapitel geht es um einen guten Weg von Machtgebrauch zwischen Machtmissbrauch und Machtverzicht.

      Wer sich mit Machtmissbrauch beschäftigt, selbst aber Führungsverantwortung hat, fragt sich mit Recht: „Wie führe ich ohne Machtmissbrauch? Wie gehe ich als Leiter mit Widerständen um?“ Dieses Thema verdient eine ausführliche Darstellung,

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