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Wegen können allerdings auch Laufschuhe das Mittel der Wahl sein. Lesen Sie dazu meine Empfehlungen in der Rubrik Tourencharakter. Wanderstöcke sind mitunter hilfreich. Speziell im Herbst und Winter, wenn es rutschig ist. Beim Tourencharakter weise ich darauf hin.

      Für die Kleidung nur ein Tipp: Eine warme Reserveschicht im Rucksack dabeihaben. Wer beim Rasten friert, kann die Pausen nicht genießen.

      Ein Hinweis zum Proviant: Nicht überall kann man unterwegs etwas kaufen oder einkehren (siehe Rubrik Einkehr). Auch wenn es nur Halbtagestouren sind, sollten Sie zumindest Getränke dabeihaben.

      Zum Schluss das Wetter: Wandern ist im Rhein-Main-Gebiet ganzjährig möglich, und ich möchte meine Leser sogar dazu ermuntern, auch im Winter oder bei Regen – mit passender Kleidung – loszugehen. Meist sieht es von drinnen ungemütlicher aus, als es sich draußen anfühlt, oft werden wir mit stillen und intensiven Naturerlebnissen belohnt. Ein klares NEIN gibt es aber: Bei Sturm- und Orkanwarnung bleiben wir zu Hause.

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       Von gelegentlichen Wolkenbrüchen lassen sich Wanderer nicht abschrecken! TOUR 13

      Sechsunddreißig Appetithäppchen

      Alle 36 Strecken sind individuell zusammengestellt. Durchgängig markierte und bekannte Wege kann sich jeder selbst erschließen. Ich möchte meine wandernden Leser abseits der gängigen Pfade durchs Land führen, dabei aber auch einige herausragende Wanderziele nicht auslassen. Zugleich will ich Lust machen, in den präsentierten Gegenden auf eigene Faust loszugehen. Daher gebe ich auch Empfehlungen zu Wanderzielen in der Nähe. Nach diesen Kriterien habe ich die Touren zusammengestellt:

      •Jede Tour soll innerhalb von etwa 8 bis 14 Kilometern eine in sich schlüssige Strecke mit eigenem Charakter und schönem Wandererlebnis ergeben.

      •Die einzelnen Touren sollen die vielfältigen Gegenden des Rhein-Main-Gebiets präsentieren und Lust machen, mehr davon zu entdecken.

      •Alle Ausgangspunkte sollen von den Städten in Rhein-Main mit dem Auto in maximal einer Stunde angefahren werden können und außerdem gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sein.

      Dennoch ist die Auswahl auch subjektiv. Mit vielen Strecken verbinde ich persönliche Erlebnisse und empfehle sie umso herzlicher weiter. Manch schönes Ziel hat es nicht ins Buch geschafft – aus verschiedenen Gründen, aber mitunter einfach, weil ich es auch noch nicht kenne.

      Bleiben wir auf der Markierung oder nicht?

      Bei vielen Touren folgen wir auf längeren Abschnitten einer Wandermarkierung. Meist schreibe ich dazu, wie lange wir auf einem Wanderzeichen bleiben. In jedem Fall sage ich explizit, wann wir das Zeichen verlassen! Wenn Sie ohne GPS unterwegs sind, gleichen Sie die Beschreibung mit einer guten Wanderkarte ab.

      »Wir folgen dem blauen Balken für rund 1,5 Kilometer« – wie weit ist das? Wer (noch) kein Gefühl für Wander-Entfernungen hat, kann sich daran orientieren: In meiner Wandergruppe laufen wir bei normalem An- und Abstieg 4 Kilometer pro Stunde, ist es sehr steil nur 3,5 Kilometer pro Stunde, auf ebenen und guten Wegen 4,5 Kilometer pro Stunde. Sportliche Wanderer schaffen in normalem Gelände auch 5 Kilometer pro Stunde. Kennen Sie Ihr Wandertempo, können Sie die Entfernung in Minuten umrechnen.

      Oft gibt es neben den erwähnten Wanderzeichen noch weitere. Ich nenne nur die, die uns ein längeres Stück führen. Wenn ich »auf unmarkiertem Weg« schreibe, ist nicht ausgeschlossen, dass zum Beispiel Nordic-Walking-Zeichen vorhanden sind – jedoch keine Zeichen, nach denen wir uns richten. Und leider kommt es immer wieder vor, dass Wanderzeichen fehlen. Sei es, weil der Baum, an dem sie waren, umgestürzt ist oder ein Pfahl im Weinberg erneuert wurde. Mancher findet es auch lustig, Wanderzeichen abzureißen. Seien Sie aufmerksam und kombinieren Sie, wenn eine von mir genannte Markierung fehlt.

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       Wo geht’s lang? Nicht alle Wanderzeichen sind so gut zu erkennen. TOUR 12

      Hilfe, eine Wegspinne …!

      Wer an Spinnenphobie leidet (ich übrigens auch), muss nicht erschrecken: Wenn es heißt »an einer Wegspinne«, sitzt kein achtbeiniges Tierchen an der Böschung. Vielmehr handelt es sich um eine Kreuzung, bei der fünf oder mehr Wege zusammenkommen. Ich unterscheide zwischen Gabelung, Kreuzung, T-Kreuzung und Wegspinne. Dies soll Ihnen die Orientierung erleichtern.

      Auch bei den Wegen differenziere ich. Mit Waldweg meine ich normale Wege durch den Wald, ein Pfad ist dagegen schmaler, oft stärker zugewachsen und mit rauerem oder weicherem Untergrund. Ein Forstweg ist erkennbar für Fahrzeuge der Forstwirtschaft angelegt. Sind Wege betoniert, geteert oder gepflastert, erwähne ich es oft als zusätzlichen Hinweis. Da sich jedoch auch Wege ändern, gibt es keine Garantie, dass Sie alle so vorfinden wie ich beim Erarbeiten der Strecken.

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       Wurzelwunderwerke: Das Besondere liegt oft am Wegesrand. TOUR 3

      Wechselnde Wegbeschaffenheit

      Ich weiß, ein Premium-Wanderweg meidet geteerte oder betonierte Wege. Doch wir sind hier in einer Wirtschaftsregion unterwegs. Trotz zahlreicher Naturschutzgebiete durchqueren wir immer wieder forst- und landwirtschaftliche Nutzflächen oder auch Ortschaften. Das hat einerseits seinen Reiz: In idyllischen Tälern sehen wir den grasenden Kühen, Pferden oder Schafen zu, wandern im Blütenmeer durch Obstplantagen oder durch üppig behangene Weinberge, gelangen durch die Felder in ein Dorf oder aus der Stadt hinaus aufs Land.

      Andererseits heißt es, dass eben auch manchmal Straßen, Radwege oder befestigte Feldwege dabei sind, um die Tour in der angestrebten Länge hinzubekommen. Zudem sollten alle Ausgangspunkte mit Bus oder Bahn gut erreichbar sein. Abgelegene Waldparkplätze kamen da nicht in Frage. Wenn der Anteil an befestigten Wegen hoch ist, erwähne ich das in der Rubrik Tourencharakter. Mitunter empfehle ich sogar explizit Lauf- statt Wanderschuhe.

      Noch ein Hinweis zu den Feld- und Weinbergswegen: Gerade in der Ernte-/Lesezeit können sie verschmutzt, mit Fahrzeugen oder Gerät blockiert sein. Bleiben Sie gelassen und denken Sie daran, wir stiefeln gerade durch den Arbeitsplatz eines Bauern oder Winzers.

      Wanderkarte? Ist das nicht von gestern?

      Viele wandern heute mit GPS, auch ich, und ich empfehle es auch meinen Lesern. Das GPS gibt vor allem Sicherheit, wo man sich gerade befindet. Das ist beim Kartenlesen die größte Fehlerquelle. Eingefleischte Kartenwanderer können das natürlich, aber wenn die Vermutung »Wir sind hier!« nicht stimmt, geht ab da alles schief. Doch auch mit GPS sind Wanderkarten eine wertvolle Ergänzung, nicht nur weil Akku oder GPS-Signal versagen können. Karten haben zwei Vorteile. Erstens zeigen sie einen breiten und tiefen Überblick über eine Gegend: Wo sind Berge und Täler, Bäche und Flüsse, Ortschaften und Gehöfte? Wo ist es steil? Wo ist Wald, Feld, Weinberg? Und wo liegt die Tour überhaupt? Zweitens zeigen Karten die Wegmarkierungen an. Das tun die allermeisten GPS-Systeme nicht, womit uns eine entscheidende Information fehlt.

      Deshalb bedauere ich, dass nur noch wenige Verlage Wanderkarten produzieren. Eine Auswahl für unsere Region bieten die Verlage NaturNavi, Meki Verlag und Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald (siehe Hinweise in der Rubrik Wanderkarten). Zu Rheinhessen gibt es nur noch eine Wanderkarte, die schon vor zwei Jahren eingestellt wurde. Im Buchhandel ist sie nicht mehr erhältlich, aber große Vorräte hat noch das Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz in Koblenz. Hier können Sie die Karte zum Restposten-Preis

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