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kann man hier spektakuläre Wasserfälle und Fluten aus der Höhe erleben, viel über Natur und Wald lernen und dabei einen gemütlichen Nachmittagsspaziergang unternehmen.

      Über in den Stein montierte Stahlbrücken kann man die ganze Klamm von oben beobachten und läuft auf gut ausgebauten Gitterwegen, die durch die Beine den Blick in den Abgrund erlauben. Sicherlich ein großer Eingriff in die Natur, der hier aber ein intensives Lernen ermöglicht. Klammkobold und Geisterbild berichten an den vielen interaktiven Stationen und Tafeln allerhand über Eiszeit, Wasser und Waldbewohner. Die kleinen und großen Geisterfreunde können sich beim Echotrichter ausprobieren und den nächsten Kobold suchen. Über mehrere verschieden lange Routen lässt sich die Klamm bequem in maximal zwei Stunden durchlaufen. Über Panoramabrücken sind die Wege verbunden. Dazu ist die Erlebnisklamm von Leutasch und Mittenwald gut erreichbar. Tief drinnen und versteckt trifft man dann neben den lehrenden und erklärenden Kobolden der Bildtafeln auch einen in den Fels gesperrten Geist, der ein wenig in sich gekehrt vor sich hinmurmelt und weniger erschreckt als amüsiert. Wenn Sie diesen gefunden haben, können Sie den ebenfalls gut ausgestalteten Waldweg zurück über den Gletscherschliff nehmen und beim dortigen Wirtshaus mit Biergarten, in dem die Gänse schnattern, das Gelernte vertiefen. Denn diese Geister sind nicht allzu gruselig, dafür aber unterhaltsam und lehrreich. Die kleinen Kobolde werden die Spiele und Stationen lieben, während die größeren die Schluchten genießen. Mit Kindern ein Muss.

      Den sprachinteressierten Wanderer werden die vielsprachigen Infotafeln erfreuen, wenn er die Übersetzungen der Sagengestalten etwa auf Italienisch liest.

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      Geisterklamm Leutasch

      A-6105 Leutasch

       www.leutascher-geisterklamm.at

      Beschilderter Zugang aus Mittenwald über den Klammkiosk Mittenwald Schanz

      an der St 2042 kurz vor der österreichischen Grenze.

      Scharnit: Isarursprung an den Flüssen

      Für diesen besonderen Ort verlassen wir kurz den Landkreis, ja sogar das Land. Denn in der Nähe des österreichischen Grenzorts Scharnitz, nur wenige Kilometer hinter Mittenwald, springt aus dem Karwendelgebirge ein »kleiner Bach«, wie der bayerische Barde Willy Michl in seinem berühmten Isarflimmern singt.

      Erst mal angekommen versteht man schnell, was der »Isarindianer« da meint. Die Quellen der Isar sind nämlich so unscheinbar, dass man sich ernsthaft wundert, wann daraus dieser waschechte Fluss wurde, dessen steiniges Bett fast den gesamten Weg von der Straße zum Bach flankiert.

      Und genau darin liegt die Faszination dieses Ortes. Wenn die Morgensonne die sattgrünen, sanft umflossenen Mooskissen zum Glitzern bringt, begreift man hier ganz natürlich und unpathetisch, was so manche Kalenderweisheit und Glückskekslyrik zum Inhalt hat: Dass klein sein muss, was groß werden will.

      Ja, wir sind hier wirklich an der Isar! Dieses bisschen nasser Waldboden wird sich, angefeuert von unzähligen Steinmännchen, schon bald zu der smaragdfarbenen Schönheit entwickelt haben, die zwar letztlich nur der viertlängste Fluss Bayerns ist, aber wie kein anderer Lebensader, Wahrzeichen und Inbegriff für bayerisches Dolce Vita.

      Im Rahmen eines Schulprojekts wurde rund um die Quellen von Scharnitzer Kindern und Jugendlichen ein großzügiger Rastplatz geschaffen, der neben Spielstationen und Sitzgelegenheiten auch einige informative Schautafeln bietet, die dieses und andere Geheimnisse für uns lüften: Es ist nicht eine einzelne Quelle, die hier entspringt. Nein, der Isarursprung (die Einheimischen nennen dieses kleine Paradies »An den Flüssen«) besteht je nach Jahreszeit aus bis zu 30 eigenständigen Quellbächen, die das reizende Rinnsal in kürzester Zeit zum reißenden Bergbach werden lassen.

      Den Ort erreicht man am besten in Form einer unanstrengenden Radltour über Forststraßen, die auch mit dem Stadt- oder Kinderrad sehr gut möglich ist.

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      »Isarflimmern mitten im Paradies«

      An den Flüssen

      Wanderparkplatz Karwendeltäler

      A-6108 Scharnitz

      Infozentrum Scharnitz

      Hinterautalstraße 555b

      A-6108 Scharnitz

      +43 (0)508 80540

       www.scharnitz.tirol.gv.at

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      Murnau: B2 zwischen Murnau und Eschenlohe

      Im ersten Moment mag es keinen rechten Sinn ergeben, dass hier ausgerechnet eine Straße zum Lieblingsplatz erklärt werden soll. Den Sinn darin kann allerdings nur anzweifeln, wer sie nicht kennt, die Bundesstraße 2 von Murnau nach Eschenlohe (ja, die Fahrtrichtung ist wichtig).

      Nur wenige Kilometer lang ist diese faszinierende Lieblingsstrecke, die im Wesentlichen aus einer Art Birkenallee besteht, die sich durch das Murnauer Moos zieht, schnurgerade auf die immer massiver sich auftürmende Gebirgslandschaft von Garmisch-Partenkirchen zu.

      Darin allein liegt schon ein unabsprechbarer Reiz. Doch das Besondere an diesem Streckenabschnitt ist seine Chamäleonhaftigkeit, mit der er dem Zyklus der Jahreszeiten huldigt, den Sonnenstand feiert und mit dem Wetter spielt wie ein kleines Kind. Mit jedem Winkel, den die Sonne sich in ihrer Neugier sucht, erscheint das Naturschutzgebiet, das wir durchqueren, in völlig veränderter Pracht.

      Es spielt deshalb keine Rolle, wie oft man die Strecke schon gefahren ist, wie gut man sie zu kennen glaubt: Hier ist keine Fahrt wie eine andere. Ob Raureif in der Morgensonne glitzert oder Berge in der Abendsonne glühen. Ob das Herbstlaub ein weiteres Mal beweist, wie elegant bunt sein kann, oder die schneeweiße Winterlandschaft die klirrenden Minusgrade förmlich herausschreit. Und dieser Nebel! Gewitter, Regen, Wolkenbruch … Hier wird jede Wetterkapriole zu einem atemberaubenden Schauspiel, das wir trocken, warm und bequem vom Auto aus beobachten dürfen.

      Irgendwann, wenn die Bäume dichter werden und trostloser, weil sie jetzt ein Gewerbegebiet verdecken müssen, wenn wir ob der Geschwindigkeitsschilder den Fuß vom Pedal nehmen, dann wird uns klar, dass es das für dieses Mal schon wieder war. Aber es hat sich gelohnt. Wieder einmal.

      Anreisende und Heimkehrende, die es nicht allzu eilig haben, verlassen die Autobahn an der zehnten Ausfahrt in Richtung Murnau und nehmen von dort aus die B2.

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      Die Bundesstraße 2zwischen 82418 Murnau und 82438 Eschenlohe bietet eine wandlungsfähige Alternative zur Autobahn.

      Eschenlohe: Kalvarienberg Eschenlohe

      Fast kitschig wirkt das kleine Kirchlein auf dem Kalvarienberg, wie es bis hin zu Autobahn und Bundesstraße leuchtet.

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