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      Impressum

      © 1976/2020 Pabel-Moewig Verlag KG,

      Pabel ebook, Rastatt.

      eISBN: 978-3-96688-050-3

      Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

       Fred McMason

       Ein Don wird ausgetrickst

       Hasards Plan ist genial – die Spanier werden überrumpelt

      Was der Bund der Korsaren an jenem sonnigen Tag auf dem Stützpunkt in Great Abaco beschlossen hatte, war genial und verwegen, aber auch ein bißchen verrückt. So konnte man es ruhig nennen. Es war die Idee des Seewolfs gewesen, der den Vorschlag mit der größten Selbstverständlichkeit dem Bund der Korsaren unterbreitet hatte.

       Durch Arne von Manteuffel und dem Türken Jussuf war bekanntgeworden, daß am 25. September 1598 ein spanischer Konvoi in See ging. Es waren elf Galeonen, mit Gold, Silber und Kleinodien aus der Neuen Welt bis an die Halskrause beladen. Dieser ungeheure Schatz war für Seine Majestät, Philipp III., neuer König von Spanien, bestimmt. Der Konvoi lief unter größter Geheimhaltung auf einem geheimen Kurs …

       Philip Hasard Killigrew hatte nicht mehr und nicht weniger vor, als diesen ungeheuren Schatz der Königin von England zu bringen …

       Die Hauptpersonen des Romans:

      Don Ricardo de Mauro y Avila – der spanische Generalkapitän ist so mißtrauisch, daß er seine Finger nachzählt, wenn ihm jemand die Hand gegeben hat.

      Miguel Salcho – der Erste Offizier ist nicht von adeligem Geblüt und wird daher von Don Ricardo meist übersehen.

      Bernardo de Murcia – der Zweite Offizier nutzt das weidlich aus, aber zum Ersten Offizier fehlen ihm die Qualitäten.

      Dan O’Flynn – wird zweimal als Späher eingesetzt und meldet interessante Neuigkeiten.

      Philip Hasard Killigrew – bereitet sich darauf vor, als spanischer Kriegsschiff-Kommandant aufzutreten.

       Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       1.

      „Zunächst einmal“, sagte Hasard, „müssen wir Details und genaue Einzelheiten über den Konvoi herausfinden. Dazu gehören auch die Namen aller Schiffe. Je mehr Informationen man über seinen Gegner hat, desto besser kriegt man ihn auch in den Griff.“

      Sie saßen in Hasards Kammer. Jean Ribault, Arne von Manteuffel, Ben Brighton, Don Juan de Alcazar und Dan O’Flynn.

      Die „Wappen von Kolberg“, die „Isabella IX.“ und die Schebecke der Arwenacks segelten auf Rufweite zusammen.

      Der Himmel war strahlend blau, die See nur leicht bewegt, so daß die Kapitäne Ribault und von Manteuffel ihre Schiffe schon mal kurzfristig verlassen konnten, zumal sie sie in guten Händen wußten. Außerdem war weit und breit das Meer wie leergefegt.

      Die Begegnung mit dem spanischen Kriegsschiff lag hinter ihnen. Sie hatten es in Grund und Boden geschossen, um das heikle Unternehmen nicht zu gefährden.

      „Der Konvoi dürfte etwa zwei Tage Vorsprung haben“, sagte der Franzose Jean Ribault. „Höchstens zweieinhalb Tage. Für uns ist es also kein Problem, ihn auf einem anderen Kurs zu überholen. Allerdings kriegen wir so die Namen der Begleitschiffe nicht heraus.“

      „Ich dachte an ein kleines Kommando unter Dan“, meinte Hasard. „Zwei, drei Männer werden, als Fischer getarnt, in einer Jolle abgesetzt und spielen die Kundschafter. Es wird ganz harmlos aussehen. Sie fungieren sozusagen als Spione und kundschaften eben alles aus, was wir wissen wollen. Ein paar Namen sind uns bekannt. Wir kennen auch den Generalkapitän Don Ricardo de Mauro y Avila und sogar den Kommandanten der Kriegs-Galeone ‚Casco de la Cruz‘ in Teneriffa, den ehrenwerten Don Julio de Vilches, dessen Rolle ich später übernehmen werde, wenn alles klappt.“

      Ribault, der verwegene Draufgänger, grinste ein bißchen.

      „Ein Raid ganz nach meinem Geschmack“, verkündete er, „obwohl er mehr als riskant ist. Oder gerade deshalb“, fügte er hinzu. „Es sind die vielen Unwägbarkeiten, die mich reizen, die Rollen, die wir spielen, und wie wir notfalls improvisieren müssen.“

      „Weil wir gerade bei den Rollen sind“, sagte Hasard. „Die hellhaarigen Männer müssen sich noch die Haare färben. Mac Pellew wird das mit Henna besorgen, darin ist er ein Künstler. Das gilt natürlich leider auch für dich, Arne.“

      Von Manteuffel seufzte ein bißchen.

      „Vermutlich wird man uns dann nicht mehr voneinander unterscheiden können. Wenn die Dons dann noch die Zwillinge sehen, glauben sie sicher an Gespenster. Vier Leute, die sich so ähnlich sehen wie ein Ei dem anderen.“

      „Vier Seewölfe“, sagte Hasard lachend. „Dann werden die Dons ja endlich einmal genug kriegen.“

      „Die Rollenverteilung müssen wir auch noch festlegen“, meinte Dan O’Flynn. „Natürlich wieder als Dons verkleidet, anders ist es wohl nicht möglich.“

      Hasard nickte flüchtig.

      „Es gibt noch eine Menge Kleinkram und Dinge zu erledigen, die auf den ersten Blick gar nicht so wichtig erscheinen. Was wir brauchen, sind vor allem gefälschte Unterlagen mit möglichst vielen Siegeln. Die Dons wollen Papiere sehen. Ohne derartige Unterlagen können wir das Unternehmen gleich aufstecken.“

      „Wir haben eine Menge Pergamente und Siegel erbeutet“, sagte Ben Brighton. „Damit ließe sich doch etwas anfangen. Einen hervorragenden Mann für solche Sachen haben wir ebenfalls an Bord.“

      „Wen meinst du damit?“

      „Den Kutscher.“

      „Wußte gar nicht, daß der das kann“, sagte Hasard verblüfft.

      „Oh, darin ist er ein Meister.“

      „Dann werde ich dem Kutscher dabei helfen“, sagte Arne von Manteuffel. „Ich weiß genau, welche Papiere bei den Spaniern gebraucht werden. In meinem Kontor sind einige davon über meinen Tisch gegangen, und ich habe sie sorgfältig studiert. Wir haben auch noch ein paar spanische Siegel an Bord.“

      Der Kutscher wurde geholt und eingeweiht. Er wirkte ein bißchen verlegen, als Hasard ihn fragte, woher er das könne.

      „Es ist mir peinlich, Sir. Aber deine Söhne haben mich mal in die Kunst eingeweiht. Sie haben das bei der Gauklertruppe und bei Meister Kaliban gesehen.“

      Der Seewolf hüstelte dezent in die hohle Hand.

      „Ah ja“, sagte er. „Nun,

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