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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 565. Davis J.Harbord
Читать онлайн.Название Seewölfe - Piraten der Weltmeere 565
Год выпуска 0
isbn 9783954399727
Автор произведения Davis J.Harbord
Жанр Языкознание
Серия Seewölfe - Piraten der Weltmeere
Издательство Bookwire
Die Mannen hielten die Luft an.
„Heiraten? Wieso das denn?“ fragte Mac verdattert.
„Weil ihr schon magischen Kontakt hattet“, sagte Paddy treuherzig und fügte etwas verlegen hinzu: „Bei magischem Kontakt – hab’ ich mal gehört – sollen Frauen sofort gesegnet ten Leibes sein.“ Und Paddy kriegte einen roten Kopf.
Was auf der Dubas der Arwenacks einschlug, war eine Lachbombe. Sie explodierte mit infernalischem Getöse. Und die Arwenacks hielten sich die Bäuche oder betrommelten ihn und hüpften, genauso wie der richtige Arwenack, der sich in diesem Moment freute, weil sich seine Leute freuten. Fehlte nur noch, daß sie keckerten, die Zähne fletschten und einen Kobolz schossen.
Einzig Mac Pellew stand da wie eine Trauerweide im Spätherbst und bei Nieselregen. Der fand das überhaupt nicht lustig. Die wieherten auf seine Kosten. War wohl doch keine gute Idee gewesen mit dem magischen Kontakt. Und der Himmel sei davor, daß jene Folgen eintraten, die dieser Mister Rogers, dieser Blödmann, angekündigt hatte!
Mac schüttelte sich. Und er sah vergrämt wie eh und je aus. Dabei hatte ihn Fatima, die Blume von Istanbul, tatsächlich entflammt. Vielleicht würde er ihr morgen abend seine Reverenz erweisen und sie zu einem Spaziergang einladen. Ei-ei!
Holde Tulpe von Istanbul, würde er sagen, deiner Knospen Pracht hat; mich … Scheiße! Um das zu sagen, mußte er Türkisch sprechen. Vielleicht sollte er Hasard und Philip ins Vertrauen ziehen und sich von ihnen das Passende übersetzen lassen. Das würde er üben müssen. Außerdem konnte er mit den Händen reden …
Es kehrte wieder Ruhe ein.
„Ja, Mackilein“, sagte der Profos immer noch grinsend, „da wird man plötzlich Papa und weiß gar nichts davon, eh?“
Mac warf einen giftigen Blick zu Paddy hinüber.
„Dieser Mister Rogers ist ein stoffeliger Einfaltspinsel“, erklärte er wütend. „Außerdem frißt er zuviel, und darum ist sein Gehirn verfettet.“
Bei Jack Finnegan, der seinen Freund Paddy stets verteidigte und nicht aufs Maul gefallen war, kam er damit schlecht an.
Ziemlich scharf sagte Jack: „Fragt sich nur, wie stoffelig einer ist, der uns hier was von magischen Kontakten vorschwafelt. Du hast mit diesem Unsinn angefangen, Mister Pellew, dann wundere dich also nicht, wenn andere darauf reagieren. Wenn bei Paddy das Gehirn verfettet, sein soll, dann scheint mir deins eher an der Auszehrung zu leiden!“
Bevor Mac loslegen konnte, dröhnte der Profos: „Nachdem das geklärt ist, bitte ich Old Donegal um Fortsetzung der Geschichte! Ihr hattet also leere Taschen, was bedeutet, daß ihr beklaut wurdet.“
„So ist es“, sagte Old Donegal, „und ich weiß sehr genau, daß ich einige Talerchen eingesteckt hatte, bevor wir an Land gingen. Als der Gnom nun merkte, daß wir nicht berappen konnten, fing er an zu lamentieren. Und plötzlich stand so ein Riesenaffe vor mir …“
„Vor mir auch!“ ereiferte sich Mac. „Meiner war noch größer als deiner!“
„Aber meiner hatte ’ne Glatze!“
Es war zum Auswachsen mit den beiden, und damit sie sich nicht wieder über die Einzelheiten in die Haare gerieten, sagte der Profos schnell: „Die haben euch bedroht, eh?“
„Bedroht ist gar kein Ausdruck“, sagte Old Donegal, „bei meinem hatte ich Angst, daß ich dem unter der Nase hänge, wenn er Luft holt.“
Mac packte noch drauf. „Meiner hatte einen Nacken wie zwei Ochsen, Muskeln so prall wie Mehlsäcke und Finger so dick wie mein Oberschenkel!“
Der Profos war beeindruckt – mit der Einschränkung, daß es so schlimm nicht gewesen sein konnte, denn die beiden Landgänger zeigten keine Beschädigungen und waren heil und in einem Stück. Anders ausgedrückt: Senge hatten sie demnach nicht bezogen.
„Wir hatten also“, fuhr Old Donegal fort, „kaum eine Chance, mit diesen beiden Ungetümen fertigzuwerden …“
„Überhaupt keine“, redete Mac wieder dazwischen.
„Sagte ich doch“, knurrte Old Donegal.
„Du sagtest ‚kaum‘“, nörgelte Mac.
Jetzt wurde auch der Profos grantig. „Mac, sabbel nicht dauernd dazwischen, laß Old Donegal endlich mal ausreden, sonst stehen wir morgen früh hier noch rum!“
„Dann sage ich gar nichts mehr.“
„Sehr gut“, lobte der Profos, „erzähl weiter, Donegal.“
Der Alte räusperte sich. „Ich schätze, diese beiden Kerle waren so etwas wie Geldeintreiber. Der Gnom hätte uns nicht gefährlich werden können. Aber ich hatte den Eindruck, daß da noch mehr Typen darauf scharf waren, sich mit uns anzulegen. Die hielten uns wohl alle für so ’ne Art Zechpreller.“ Old Donegal grinste. „Und daß wir keine Muselmännchen sind, werden sie wohl auch bemerkt haben. Nächstes Mal setz ich ’n Fez auf und zieh mein Nachthemd an, wenn ich an Land gehe.“
Es wurde wieder heiter bei den Arwenacks, denn sie stellten sich vor, wie ihr Old Donegal mit Fez und im Nachtgewand aussehen würde.
„Du gibst bestimmt ein prächtiges Muselmännchen ab“, bestätigte der Profos grinsend.
„Siehst du“, sagte Old Donegal, „und man fällt nicht so auf. Aber zurück zu unserer Geschichte. Uns blieb nur der Rückzug, bevor es uns an den Kragen ging. Ich stieß also meinem Gegenüber die Zwinge der Krücke auf die Zehen, und Mac verpaßte seinem Riesenaffen einen saftigen Tritt vors Schienbein. Einem anderen Kerl, der mich anspringen wollte, schlug ich mit der Krücke die Beine weg. Mac und ich zeigten die Hacken. Dann versteckten wir uns in einer Türnische. Die vier Kerle, die uns verfolgten, ließ ich über meine Krücken stolpern, wir klopften ihnen was an die Köpfe und verdrückten uns. Das war’s auch schon. Eins steht fest: Da waren Langfinger am Werk, und die haben uns satt ausgenommen.“
„Während ihr abgelenkt wart, weil ihr Fatima zuschautet“, sagte Hasard junior.
Old Donegal runzelte die Stirn. „Was soll das heißen?“
„Ganz einfach“, erwiderte Hasard junior, „das ist ’n uralter Trick, ’ne abgekartete Sache.“
„Was verstehst du Hüpfer denn davon?“ schnappte Old Donegal.
Der Junior feixte seinen Großvater an. „’ne ganze Menge, Granddad, genau wie Phil.“ Er schaute zu seinem Bruder. „Zeig ihm mal, was du Mister Carberry aus der Hosentasche geholt hast!“
Grinsend langte Philip in die eigene Tasche und zog eine Geldkatze hervor, ein Ledersäckchen mit Talern.
„Und das hier“, sagte Hasard junior und brachte einen zusammengerollten Ledergürtel zum Vorschein, „habe ich mir erlaubt, Mister Tucker aus den Schlaufen zu ziehen, während er wie ihr alle Mister Pellew beim Bauchtanz zuschaute!“ Mit einer leichter Verbeugung gab er dem riesigen Schiffszimmermann den Gürtel zurück. Der sah ziemlich dumm aus.
„Da soll doch gleich der Teufel dreinfahren!“ wetterte der Profos. „Dieser Spitzbube! Langt einem ehrlichen Seemann in die Tasche und klaut ihm die Talerchen!“
„Nur zur Demonstration, Mister Carberry“, sagte Philip, „und zum Beweis, daß du abgelenkt warst, genauso wie Granddad und Mister Pellew, als sie Fatima bewunderten.“
„Ich laß mich doch von so einem Weibsbild nicht ablenken“, sagte Old Donegal empört. „Wer bin ich denn!“
„Aber deine Taschen sind leer“, sagte Hasard junior.
„Fatima ist kein Weibsbild“, maulte Mac Pellew.
„Eine Schlange ist das“, zischte Old Donegal. „Aber du mußtest dich auch noch vordrängeln, um sie besser beglotzen zu können!“
„Du