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      © 1976/2020 Pabel-Moewig Verlag KG,

      Pabel ebook, Rastatt.

      eISBN: 978-3-95439-991-8

      Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

       Fred McMason

       Unternehmen Cádiz

       Um das Leben Don Juans zu retten, läuft Unternehmen Cádiz an

      Februar 1598 – Gibraltar.

      Für die Arwenacks unter Philip Hasard Killigrew stand es an diesem sonnigen Februarmorgen ausgesprochen schlecht. Sie befanden sich in einer der mißlichsten Situationen überhaupt.

      Die Spanier hatten ihnen vor Gibraltar eine Falle gestellt, aus der es kein Entrinnen mehr zu geben schien.

      Don Juan de Alcazar war von seinen Landsleuten erkannt, verhaftet und in Eisen gelegt worden. Zur Zeit befand sich der schlanke Spanier auf dem Flaggschiff des Generalkapitäns Don Miguel de Salamanca, der „El Lucifero“, was soviel wie „Morgenstern“ bedeutete.

      Die Gefangennahme des Spaniers bedrückte die Seewölfe, denn das Urteil der Spanier stand für Don Juan de Alcazar längst fest, wie der Generalkapitän höhnisch versicherte.

       Tod durch die Garotte – das Würgeeisen, das einen langsamen und qualvollen Tod bedeutete. Einen Ausweg schien es nicht zu geben, denn die Arwenacks waren von spanischen Kriegsschiffen umzingelt …

       Die Hauptpersonen des Romans:

      Old Donegal O’Flynn – hat die Unverfrorenheit, sich als Sohn des Herzogs von Alba auszugeben, und das wird ihm sogar geglaubt.

      Don Pedro – der Erste Offizier des spanischen Flaggschiffs hat die Ehre, einen „Hochverräter“ nach Cádiz zu überstellen, was ihm Gelegenheit gibt, den Gefangenen zu quälen.

      Don Juan de Alcazar – als sich die Festungstore hinter ihm schließen, weiß er, daß sein Leben nur noch an einem seidenen Faden hängt.

      Der Kutscher – mit seinen ausgezeichneten Kenntnissen der lateinischen Sprache ist der erste Koch der Arwenacks dieses Mal ein Lebensretter.

      Philip Hasard Killigrew – auch der Seewolf wird ein listiger Fuchs, aber ohne den Kutscher stände er ziemlich dumm da.

      Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       1.

      Niemand hatte für die Schönheit der Landschaft einen Blick übrig.

      An der Südspitze von Spanien erhob sich zwischen der Bahia de Algeciras und dem Mittelmeer ein fast tausenddreihundert Yards breiter und mehr als vierhundert Yards hoher nach Norden und Osten steil abfallender Kalkfelsen, eine der „Säulen des Herkules“, nur durch einen breiten Schwemmlandstreifen mit dem Festland verbunden.

      Auf dem Felsen tummelten sich Affen, Magoten genannt. Es gab sie schon, seit die Mauren die Stadt gegründet hatten, und es würde sie noch in Ewigkeiten geben.

      Im Westen ging es durch die Estrecho de Gibraltar, wo der Atlantik das Wasser ins Mittelmeer drückte, wo es die starke West-Ost-Strömung an der Oberfläche und die untergelagerte schwächere Gegenströmung gab.

      Dieser Weg war den Arwenacks allerdings versperrt. Sie wollten nach England segeln, doch daraus wurde vorerst nichts.

      Trotz allem hatten sie noch Glück, denn zu ihrer allergrößten Verblüffung hatte keiner der zahlreichen Dons den Seewolf erkannt, sonst wäre längst die Hölle losgewesen.

      Vielleicht lag es daran, daß Hasard einen Bart trug, einen schwarzen Bart mit glitzernden Silberfäden. Auch sein Haar war an den Schläfen ergraut und schimmerte silbern.

      Den Dons hatte vorerst genügt, daß er sich als Virgil Senona, Kauffahrer und Kapitän aus Cádiz ausgegeben hatte. Aber für die Spanier und ganz besonders den Generalkapitän De Salamanca, gab es noch einige „Ungereimtheiten“, deshalb mußten sie unter schwerer Bewachung den Hafen von Gibraltar anlaufen.

      Immer wenn Hasard aufblickte, sah er die zahlreichen Seesoldaten an Bord der Kriegsgaleonen, die schweren Geschütze, deren dunkle Schlünde auf sie gerichtet waren, und hin und wieder den überlegen grinsenden Generalkapitän auf dem Achterdeck der „El Lucifero“, dem es eine Genugtuung war, Don Juan de Alcazar gefangen zu haben.

      Carberry blickte in hilfloser Wut zurück, wenn die Spanier herübergrinsten. Sie taten es höhnisch und überlegen, und überlegen waren sie auch.

      „Diesmal haben sie uns endgültig“, sagte er zu Ferris Tucker, der mit mißmutigem Gesicht an Deck stand. „Möchte bloß wissen, wie wir aus dieser Situation wieder mit heilen Knochen herausgelangen.“

      „Für uns gibt es ganz sicher einen Weg“, meinte Ferris, „solange die Dons nicht merken, wer da in ihrer Mitte segelt. Aber für Juan sieht es verdammt schlecht aus.“

      „Ich weiß. Ich habe auch mit allem gerechnet, nur nicht damit, daß es ausgerechnet Juan erwischt. Wenn ich das vorher geahnt hätte, dann wären die Halunken auf dem Bumboot von mir persönlich zu den Fischen geschickt worden. Aber jetzt hilft alles Lamentieren nicht.“

      „So ist es“, erwiderte Ferris ruhig. „Wir können froh sein, daß sie Hasard nicht erkannt haben. Ich sehe das so: Wenn sie Juan haben und uns nicht erkennen, können wir vermutlich wieder weitersegeln. Von da an haben wir die Möglichkeit, etwas für ihn zu tun. Haben sie uns aber alle, dann sind die letzten Segel gesetzt. Wir hätten nicht mehr die geringste Chance. Wir dürfen uns jetzt nur nicht verraten und müssen einen kühlen Kopf behalten sowie die Ruhe bewahren.“

      Der Profos knurrte etwas, das Ferris nicht verstand. Sie unterhielten sich leise im Flüsterton und ganz unauffällig. Auch die anderen benahmen sich so, als hätten sie nichts zu verbergen. Sie gaben sich eher empört, daß man sie so behandelte.

      Ferris warf einen Blick zu Hasard.

      Der Seewolf gab sich ganz den Anschein, als ginge ihn das alles nichts an. Sehr ruhig, ausgeglichen und gelassen wirkte er. Nur wer ihn näher kannte, der wußte, wie es in ihm aussah und wie seine Gedanken ständig um einen Punkt kreisten: Er überlegte seine weiteren Schritte und schätzte kühl die Lage ab.

      Sie bewegten sich inmitten eines Pulks spanischer Schiffe, die sie von allen Seiten umklammerten. Pete Ballie, der am Ruder stand, hatte alle Hände voll zu tun, die Schebecke so zu segeln, daß sie nicht an die Bordwände der wesentlich langsameren und schwerfälligeren Kriegsgaleonen stieß.

      Trotz der üblen Lage, in der sie sich befanden, war Hasard noch heilfroh, daß die Spanier sie zwangen, den Hafen von

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