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das Werk des Weibes,

      sein Liebesspiel »raunte er« über ihr.

      Sechs Tage und sieben Nächte war Enkidu auf und beschlief die Schamchat,

      bis er satt war davon, sie zu genießen.

      Da wandte er sich seinen Wildtieren zu.

      Als sie Enkidu erblickten, da liefen die Gazellen davon,

      das Steppengetier wich von seinem Leibe.

      Fremd geworden war Enkidu mit seinem glänzenden Körper,

      er blieb stehen, als sein Wild davonlief.200

      Geschwächt war Enkidu, nicht wie früher war sein Lauf,

      doch er hatte nun einen Auftrag, wurde verständig.

      Er kehrte zurück, setzte sich zu Füßen der Dirne,

      betrachtete die Dirne, ihr Antlitz,

      und was die Dirne spricht, hören seine Ohren.

      Die Dirne spricht zu ihm, zu Enkidu:

      »Sehr gut bist du, Enkidu, wie ein Gott.

      Warum streifst du nur mit dem Wild in der Steppe herum?

      [17]Komm, ich will dich zum Hürden-Uruk führen,

      zum heiligen Tempel, der Wohnstatt von Anu und Ischtar,210

      wo auch Gilgamesch ist, vollkommen an Stärke,

      und wie ein Wildstier Macht ausübt über die Männer.«

      So sprach sie zu ihm, und ihre Rede gefiel ihm,

      er wusste nun in seinem Herzen, dass er einen Freund suchte.

      Enkidu sprach zu ihr, zur Dirne:

      »Komm, Schamchat, nimm mich mit,

      zum reinen Tempel, der heiligen Wohnstatt von Anu und Ischtar,

      wo auch Gilgamesch ist, vollkommen an Stärke,

      und wie ein Wildstier Macht ausübt über die Männer.

      Ich, ich will ihn befehden, stark, wie ich bin,220

      rühmen will ich mich in Uruk: ›Ich bin der Stärkste!‹

      Wenn ich komme, werde ich die Geschicke (der Menschen) ändern.

      Der in der Steppe geboren wurde, der hat gewaltige Kräfte.«

      »Ja, das Volk möge dein Antlitz sehen.

      Ich weiß wohl, wie es da zugeht.

      Komm, Enkidu, zum Hürden-Uruk,

      wo die jungen Männer (schon schöne) Gürtel tragen.

      Tagtäglich wird dort ein Fest gefeiert,

      wo ständig die Trommeln laut dröhnen

      – und die Dirnen sind von vollkommener Schönheit,230

      geschmückt mit Liebreiz, voll der Freuden –

      vom Nachtlager vertreiben sie (durch ihren Lärm) die Granden.

      O Enkidu, der du das Leben nicht kennst,

      [18]dir will ich Gilgamesch zeigen, den Weh-froh-Menschen,

      blicke ihn an, schau in sein Gesicht!

      Er ist in Männlichkeit schön, hat Würde,

      sein ganzer Körper strahlt Lebenslust aus.

      Er besitzt größere Kraft als du,

      ist rastlos Tag und Nacht.

      Enkidu, steh ab von deinem frevelhaften Plan,240

      denn den Gilgamesch lieben Schamasch und

      Anu, Enlil und Ea haben seinen Sinn geweitet:

      Noch bevor du aus dem Bergland kamst,

      .… hatte Gilgamesch in Uruk wiederholt Träume.«

      Gilgamesch erhob sich; um den Traum zu verstehen, sprach er zu seiner Mutter:

      »O Mutter, in dem Traum, den ich nächtens sah,

      erschienen mir die Sterne des Himmels,

      wie Meteoriten stürzten sie ständig auf mich nieder.

      Ich wollte (einen) heben, da war er mir zu schwer,

      wegrollen wollte ich ihn, da konnte ich ihn nicht bewegen.250

      Uruk, das Land, tritt zu ihm hin,

      das ganze Land ist um ihn versammelt,

      die Menge drängt sich zu ihm hin,

      die jungen Männer umringen ihn,

      küssen seine Füße wie die eines kleinen Kindes.

      Ich liebte ihn wie eine Frau, liebkoste ihn,

      hob ihn hoch und setzte ihn vor dir nieder,

      und du, du stelltest ihn mir gleich.«

      Die Mutter des Gilgamesch, klug, weise und allwissend, spricht zu ihrem Sohn,

      die Wildkuh Ninsun, klug, weise und allwissend, spricht zu Gilgamesch:260

      [19]»Vor dir erschienen die Sterne des Himmels,

      wie ein Meteor fiel (einer) vor dich hin.

      Du wolltest ihn hochheben, da war er dir zu schwer,

      du wolltest ihn wegrollen, da konntest du ihn nicht bewegen,

      du hobst ihn hoch und setztest ihn vor mir nieder,

      und ich stellte ihn dir gleich.

      Du liebtest ihn wie eine Frau, liebkostest ihn.

      Ein starker Genosse wird zu dir kommen, der behütet den Freund,

      im Lande ist er stark, er hat Kraft,

      wie bei einem Meteoriten sind seine Wirkungen gewaltig.270

      Du wirst ihn lieben wie eine Frau, wirst ihn liebkosen,

      er aber wird dich oft aus schlimmer Schlacht erretten.«

      Einen zweiten Traum sah er,

      erhob sich und ging zur Göttin, seiner Mutter.

      Gilgamesch spricht zu ihr, seiner Mutter:

      »Nun, Mutter, habe ich ein zweites Traumgesicht gesehen:

      Auf der Straße von Hürden-Uruk

      lag eine Axt, und um sie herum ist (das Volk) versammelt.

      Ganz Uruk-Land steht bei ihr,

      das Land ist um sie versammelt,280

      es drängt sich das Volk um sie,

      die jungen Männer umringen sie.

      Ich aber hob sie auf und legte sie vor dir nieder.

      Ich liebte sie, liebkoste sie wie eine Frau.

      Du aber stelltest sie mir gleich.«

      Die Mutter des Gilgamesch, klug, weise und allwissend, spricht zu ihrem Sohn,

      [20]die Wildkuh Ninsun, klug, weise und allwissend, spricht zu Gilgamesch:

      »Mein Sohn, die Axt, die du sahst, ist ein Mann.

      Du wirst ihn lieben, ihn liebkosen wie eine Frau,

      und ich werde ihn dir gleichstellen.290

      Ein starker Genosse wird zu dir kommen, der behütet den Freund,

      im Lande ist er stark, er hat Kraft,

      wie bei einem Meteoriten sind seine Wirkungen gewaltig.«

      Da spricht Gilgamesch zu ihr, zu seiner Mutter:

      »Mutter,

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