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irgendwelche Umstände versperrt sind, gibt es immer andere Möglichkeiten, die einem helfen, weiter zu kommen. Aus eigener Erfahrung habe ich gelernt, dass der menschliche Körper in der Lage ist, sich zu verbessern und sich selbst zu heilen. Wir vergessen, dass wir das Potenzial haben, unser Sehvermögen zu verbessern. Die Welt ist so sehr von dem Märchen überzeugt, dass schlechtes Augenlicht sich nicht bessern könne – schon gar nicht in einem Fall wie meinem –, dass es schwer ist, sich vorzustellen, dass eine Geschichte wie die meine wahr ist. Ich habe die konventionelle Auffassung widerlegt und die Kraft heilsamer Übungen aufgezeigt.

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      Wir vergessen leicht, dass wir das Potenzial haben, unser Sehvermögen zu verbessern.

      Ich bin Miriam und Jacob dankbar, dass sie mir Augenübungen und Formen der Körperbewegung beigebracht und mich ermutigt haben, diese Übungen mit anderen Menschen zu teilen. Ich habe Menschen kennengelernt, die körperliche Besserungen selbst bei schweren Leiden wie Kinderlähmung, Muskeldystrophie, Rückmarksverletzungen, Arthritis und Schlaganfällen erlebt haben.

      Ich wusste, ich hatte meine Berufung gefunden, nämlich: anderen zu diesem Bewusstsein zu verhelfen. Die meisten Menschen glauben kaum an ihre eigenen heilenden Fähigkeiten. Ich hingegen glaube sehr an diese ihre Fähigkeiten, weil ich an meine eigenen Fähigkeiten glaube und wegen meines Erfolgs.

      Es gibt zwei Möglichkeiten, zu beschreiben, wie Sie Verbesserungen erzielen können. Die eine ist, zu erklären, dass der Körper ein größeres funktionelles Potenzial hat, als die meisten Menschen in ihrem Leben je erfahren. Die andere ist, zu demonstrieren, wie dieses Potenzial mit Übungen erschlossen werden kann. Wann immer ich mit Menschen arbeite, demonstriere ich ihnen, dass sie mehr tun können, als sie denken. Wenn sie Schmerzen haben, bedeutet dies, ihnen zu helfen, sich durch den Schmerz nicht zu sehr einschränken zu lassen. Wenn sie verspannt sind, bedeutet dies, ihnen zunächst zu helfen, das ganze Ausmaß der Verspannung zu erkennen, und sie dann abzubauen.

      Bei mir verlief der Prozess keineswegs reibungslos. Meine Augen pflegten sich 300 Mal in der Minute unwillkürlich zu bewegen, bis ich „palmieren“ lernte, das heißt: meine Hände gegeneinander zu reiben, sie dann sehr sanft über die Augenhöhlen zu legen und Dunkelheit zu visualisieren. Dadurch beruhigten und entspannten sich meine Augen. Irgendwie half es mir sogar in meiner Jugend, dass ich Eltern hatte, die taub waren. Ich konnte Rock-’n’-Roll-Musik laut aufdrehen und dabei entspannen. Trotz unserer dünnen Wände konnten meine Eltern es nicht hören! Wann immer ich diese Musik auflegte, legte ich mir sehr sanft die Hände über die Augenhöhlen, um sie zu entspannen. Innerhalb von drei Monaten ging die unwillkürliche Bewegung meiner Augen auf 60 Bewegungen pro Minute zurück. Dies war der Punkt, an dem meine Linse anfing, etwas aufzuklaren. Die zusätzliche Übung des Sonnenbadens wärmte meine Augen und begann, meine unregelmäßigen Pupillen zu aktivieren.

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      Meine Augen bewegten sich 300 Mal pro Minute unwillkürlich, bis ich palmieren lernte.

      Man hätte zwar noch nicht sagen können, dass ich sehen konnte, aber ich lernte doch allmählich, hinzusehen, auch wenn es manchmal schmerzhaft war. Mein Braille-Lehrer hatte mir beigebracht, die Braille-Schrift zu fühlen und nicht auf die Seite zu schauen: „Um Gottes willen, nicht hinsehen, denn wenn du hinsiehst, verwirrst du nur deine Sinne. Du musst fühlen und nicht hinsehen.“ Diese Anweisung hatte ich so verinnerlicht, dass ich gelernt hatte, mein Leben zu leben, ohne irgendetwas anzusehen. Hinzusehen war nun ein neuer Befehl an mein Gehirn. Das Ergebnis war, dass ich zwar anfing, mehr zu sehen, aber meine Augen schmerzten. Palmieren und mich lange hinlegen, um mich auszuruhen, das half mir. Manchmal wollte ich auch gar nichts sehen, es war einfach zu viel. Dennoch übte ich auch weiterhin, hinzusehen.

      Als ich in die Vereinigten Staaten kam, lernte ich einige Menschen kennen, die sich sehr für meine Arbeit interessierten. Sie boten mir an, mir dabei behilflich zu sein, anderen meine Methoden beizubringen und sie zu trainieren. Es war etwas Neues für mich, dass es Menschen gab, die sich für meine Erfahrungen begeisterten. Ich lernte, wie man Einzelne unterrichtete – Miriam riet mir immer, dass ich nur mit Einzelpersonen arbeiten sollte – und wie man eine ganze Klasse so unterrichtete, dass jeder Einzelne dabei lernte, wie er an sich selbst arbeiten konnte. Und ich lernte dabei, dass die größte Schwierigkeit für die meisten darin besteht, dass sie nicht glauben, sie könnten die Zeit finden, die notwendig ist, um an sich zu arbeiten. Die meisten denken, sie hätten viel zu viel zu tun. Andere sind ungeduldig und nicht bereit, die Zeit und Mühe zu investieren, die notwendig sind, um ihren Geist und ihren Körper zur Ruhe kommen zu lassen und zu entspannen.

      Ich bringe ihnen bei, wie sie diese Übungen in ihre übliche alltägliche Routine integrieren können. Ich bringe ihnen bei, dass Details anzusehen etwas ist, wozu sie sich seit Langem nicht mehr motiviert fühlen, dass die Makula – der zentrale Bereich der Netzhaut – jedoch dadurch stimuliert wird, wenn man es tut, und dass die Makuladegeneration verhindert werden kann. Ich bringe ihnen bei, dass ein entspannter Nacken beim Sitzen wichtig ist und dass sich die „Investition“ lohnt, mit dem Kopf kreisende Bewegungen zu machen, bevor man sich in einen Sessel setzt. Ich bringe ihnen bei, dass sie, wenn sie an ihrem Computer sitzen, von Zeit zu Zeit in die Ferne blicken sollten, damit ihre Augen sich erholen können. Das sind einfache Gewohnheiten, die leicht in das alltägliche Leben zu integrieren sind.

      Meine eigenen Kinder wurden beide mit Grauem Star geboren. Das war traumatisch für mich und ihre Mutter, da wir aus Erfahrung wussten, welchen Kampf sie vor sich haben würden. Im Alter von zwei Wochen wurden sie am Grauen Star operiert, sodass sich der fürs Sehen zuständige Bereich des Gehirns, der visuelle Kortex (Sehrinde), normal entwickeln konnte. Das war in meiner Jugendzeit noch unbekannt. Da ihre Operationen erfolgreich verlaufen waren, hatten sie nicht unter den Vernarbungen zu leiden, die mir zu schaffen gemacht hatten, als ich klein war. Mithilfe der Techniken, die Sie in diesem Buch finden, hat sich ihr Sehvermögen enorm verbessert. In ihrer ganzen Kindheit und Jugend haben meine Kinder immer wieder ihr stärkeres Auge abgedeckt und mit dem schwächeren Auge Objekte angeschaut, um die Belastung zu reduzieren, die entsteht, wenn ansonsten allein das stärkere Auge für das Sehen zuständig ist.

      Mein Sohn, der das Herz und das Gemüt eines Künstlers hat, ist in vieler Hinsicht oft in seiner eigenen Welt. Während er in seiner Welt ist, betrachtet er aber mit großem Interesse Details. Dank seiner starken Beobachtungsgabe und seiner Liebe zum Detail sieht er vieles, was andere nicht sehen. Er hat das beste Sehvermögen eines Kindes entwickelt, das je mit Grauem Star geboren wurde. Er hat jetzt eine Sehschärfe von 20/40 ohne Brille. Das sind 80 Prozent einer Sehkraft von 20/20 ohne seine natürlichen Linsen. Jeder andere hätte ohne die natürliche Linse des Auges eine Sehkraft von 20/400 (5 Prozent des normalen Sehvermögens). Mit Brille hat er eine Sehschärfe von 20/15. Die meisten anderen Kinder, die mit Grauem Star geboren und erfolgreich operiert wurden, haben mit wesentlich dickeren Brillengläsern eine Sehkraft von 20/80 oder 20/100; eine Sehkraft von 20/40 ist einmalig für jemanden, der keine natürliche Linse besitzt.

      Meine Tochter hat auch viele Phasen der Veränderung durchgemacht. Wir haben in unserem Wohnzimmer viel miteinander gespielt, wobei sie ihr stärkeres Auge abdeckte, wenn sie mit mir Ball spielte, und ihr schwächeres Auge nutzte. Zu verfolgen, wie der Ball auf sie zurollte und wegrollte, machte bei ihr einen gewaltigen Unterschied, sodass sich ihr Sehvermögen stark verbesserte.

      Im Alter von zwölf Jahren entwickelte sie erhöhten Augendruck. Die Ärzte wollten ihr sofort Augentropfen geben, um den Druck zu reduzieren. Wir lehnten diesen ärztlichen Rat jedoch ab, da wir überzeugt waren, dass die Tropfen schaden könnten. Stattdessen arbeitete ich mit ihr und trotz ihres unglaublich vollen Stundenplans auf der Mittelschule und der Highschool mit vielen außerschulischen Aktivitäten fand sie Zeit, um an ihrem peripheren Sehen zu arbeiten; dadurch reduzierte sich ihr Augendruck. Sie fand auch Zeit, um an ihrem Nacken zu arbeiten. Sie ging zu Akupunkteuren und Homöopathen, machte Vitamintherapien und ging zur Massage, um ihre Verspannungen in Rücken und Nacken abzubauen. Ich brachte ihr bei, wie sie auf unterschiedlichste Weise ihren ganzen Körper entspannen konnte, um für bessere Durchblutung des Kopfes zu sorgen. Ihr Druck

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