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vieles gibt, was wir nicht wissen, und vieles, was wir auch nicht wissen müssen, dann können wir die klare Absicht entwickeln: „Ich möchte lernen, mich und andere zu heilen. Ich bin bereit, in der Heilkunst zu dienen.“

      Kleben Sie nicht an der Erwartung eines bestimmten Ergebnisses und übernehmen Sie trotzdem die Verantwortung für das, was Sie tun. Dann wird es uns gelingen, anderen die Freiheit zu lassen, den Veränderungsprozess zu wählen, an den sie selbst glauben.

      Eine kleine Warnung: Die Nachwirkungen unserer gemeinsamen Reise werden lange anhalten – eine tiefgreifende Erweiterung des Bewusstseins und veränderte Wahrnehmung, eine ausgelassene Heiterkeit und die Bereitschaft, aus den Beschränkungen herauszutreten, die andere die Wirklichkeit nennen. Sind Sie bereit? Los geht’s!

      Möge Ihr Leben immer erfüllt sein von Liebe, Licht und Lachen!

      Aroha Nui

      Clif

      1. Leicht ver-rückt

      Ich höre unheimlich gern Geschichten und ich erzähle Geschichten mit Begeisterung. Ich hatte nie einen Guru; Avatare lassen mich kalt; akademischer Sprache kann ich nichts abgewinnen. Hochtrabende Formulierungen und überhebliche Standpunkte sind nichts für mich.

      Wir leben, damit wir lieben; wir atmen, um zu hüpfen und zu tanzen, um die Ängste zu überwinden, die durch die Nachrichtenmacher künstlich geschürt werden. Lehrbücher lenken unsere Aufmerksamkeit ab von dem Vergnügen, der Morgendämmerung zuzuschauen, sie lenken uns ab von dem himmlischen Gefühl bei einem tiefroten Sonnenuntergang; von der unglaublich überwältigenden Farbe eines Blümchens.

      „Optimismus“ hat keinen Platz in meinem Leben – er lenkt uns ab von der Wahrheit, dass wir jetzt lebendig und bewusst sind. Einatmen … ausatmen. Ah!

      Alle Geschichten sollten anfangen mit:

      Es war einmal …

      Der dreijährige Sasha lebte mit seiner Mutter, seinem alkoholkranken Vater und ungefähr 150 Verwandten, zusammengepfercht in einer winzigen Wohnung in einer Moskauer Arbeitersiedlung.

      Er litt an Kinderlähmung und seine Muskeln waren zu schwach zum Sitzen und erst recht zum Laufen. Ansonsten war er ein aufgeweckter, fröhlicher Junge.

      Als seine Mutter den Behandlungsraum betrat, sah sie sich um und wollte eigentlich schon wieder gehen, abgeschreckt von der Hitze, dem Gestank der offenen Kanalisation vor dem Fenster und dem trostlosen Ausblick auf die Ölraffinerie. „Mir bleibt nur noch die Hoffnung“, sagte sie, hoffnungslos seufzend, „weil ich schon alles versucht habe, was ich konnte, doch nichts hat geholfen“. Sasha war ganz anders drauf. Er legte sich hin mit einem breiten Lächeln, als wäre die Sonne nur für ihn erschaffen worden.

      Seine strahlend blauen Augen in dem kleinen, runden Gesicht beobachteten alles, was ich machte, ganz genau. Er sprach kein Englisch und ich konnte nur ein paar Brocken Russisch, deshalb nickten wir uns oft zu, schnitten Grimassen und fanden langsam in eine Ruhe.

      Dann hörte ich, wie er leise mit sich selbst sprach. Erst konnte ich ihn kaum verstehen, doch ich kannte das Wort, das er dauernd wiederholte: „Khoroshò, Khoroshò“, „so gut, soo guut, sooo guuuut.“

      Im Laufe der nächsten Wochen kam er mit seiner Mutter mehrmals wieder. Allmählich trat eine Veränderung ein, bis zu dem Tag, an dem Freudentränen die Ängste der Mutter ablösten; wir erlebten, wie er sich stolz aufsetzte und dann vom Bettrand aufstand. Sein wonnevoller Gesichtsausdruck war ein Bild für die Götter – er strahlte wie ein Kleinkind im Krabbelalter, das plötzlich laufen gelernt hat.

      Seine Mutter erzählte noch eine andere tolle Geschichte. Als sie eines Tages von der Behandlung bei mir nach Hause kamen, sagte er zu seiner Großmutter: „Babuschka, ich bin Clif, leg dich hin und ich heile deine Beschwerden und Schmerzen.“

      Klar ist, dass wir gemeinsam der Natur die Chance gegeben hatten, das zu tun, was sie am besten kann. Die Natur will, dass sich alles zum Besten entwickelt. Einstein formulierte es ungefähr so: „Die Natur strebt immer nach Harmonie.“

      Wenn wir dieses unabänderliche Gesetz nach und nach begreifen, können wir Wunder geschehen lassen, ohne unser Ego zu bemühen oder unseren vernünftigen Verstand in Aufruhr zu versetzen.

      Für Sasha hat damals niemand etwas Ungewöhnliches gemacht! Niemand war jemand Besonderes! Zeit, Ort und Umgebung für Sashas Veränderung stimmten einfach, alle Faktoren passten zusammen und führten zu einem völlig angemessenen, stimmigen Ergebnis.

      Wir wollen in diesem Buch genau betrachten, wie wir die Kluft überwinden können zwischen Logik und praktischer Anwendbarkeit, zwischen dem vernünftigen Verstand und der Freiheit, auch die mystische, seltsame, unerklärliche und spirituelle Seite des Lebens anzuerkennen.

      Wir werden feststellen, dass jede und jeder „Wunder“ bewirken kann! Das erfordert Mut. Doch mit der festen Absicht und jeder Menge Lachen ist alles möglich! Das hört sich erst einmal an wie: völlig unmöglich. Gut! Denn Geheimnisvolles geschieht, selbst wenn wir es noch so heftig abstreiten.

      Ob Sie in diesem Zug sitzen oder nicht, er fährt jedenfalls rechtzeitig ab, voller glücklicher Fahrgäste. Ihre Fahrkarte ist unbezahlbar, nicht für alles Geld der Welt zu kaufen; kein Reisebüro kann sie Ihnen verkaufen. Das Paradox ist: Sie kostet nichts.

      Unsere Reise beginnt in der geheimnisvollen Welt der Geschichten.

      Los geht’s!

      Wie wäre es, fragen wir mitunter insgeheim, wenn wir diese Wunschträume aus unserer Kindheit („Ach, wenn doch nur …“) einfach weitergeträumt hätten?

      Was wäre, wenn wir in unserer Vorstellung eine eigene Welt entstehen ließen, wie wir es als Kinder taten?

      Das klingt wunderbar gefährlich! Spielen Sie mit mir?

      Dabei können wir doch nicht in Schwierigkeiten geraten, oder? Sollten dennoch Probleme oder heikle Fragen auftauchen, können Sie einfach meine Mutter zitieren. Sie nahm uns unsere kindlichen Ängste und Sorgen mit den Worten: „Es wird alles gut, keine Angst, in hundert Jahren ist das alles egal!“

      Sie hatte wunderbare Redewendungen und war eine ganz erstaunliche Frau.

      Jeden Abend brachte sie ihre sechs Kinder zu Bett, danach holte sie ihre alte mechanische Schreibmaschine hervor und bis tief in die Dunkelheit der Nacht hörten wir sie hämmern: zwanzig Romane, Krimis, Liebesgeschichten, Kinderbücher und viele, viele Hörspiele …

      Als Kind verfolgte mich jahrelang ihre Radioserie mit dem Titel Slightly out of True [dt. etwa: Leicht ver-rückt, die Überschrift dieses Kapitels im Original; Anmerkung d. Übers.] – über unerklärliche Dinge, die sich dem Zugriff der Vernunft beinahe entziehen. Die Serie war eine Art Akte X ohne Bilder.

      Endlose Geschichten strömten aus ihrer Feder und wir lernten, besser nie zu fragen, ob sie „wahr“ seien oder nicht. Welche Freiheit uns das bot! Geschichten können alles sein, was wir haben wollen.

      Wir müssen kein gängiges Glaubenssystem übernehmen. Statt unseren gesunden Menschenverstand preiszugeben, damit er in die Hosentasche eines Gurus passt, bemerken wir nur: Es gibt in diesem Universum mehr, als uns bisher beigebracht wurde.

      Nein, wenn wir ein spannendes Leben führen wollen, müssen wir diesen alten Kram vergessen.

      Warum schwänzen wir nicht miteinander die alltägliche Welt und probieren es mit etwas „Zauberei“. Es macht doch keinen Spaß, immer in der „wissenschaftlichen“ Zwangsjacke zu stecken.

      Nur weil etwas nicht erklärt ist, heißt das noch lange nicht, dass es sich nicht erklären lässt. So sind Wunder nun einmal.

      Wissen Sie was? Niemand kann letztlich erklären, warum in den Leitungen Strom fließt. Aber wenn Sie bei hoher Geschwindigkeit vom Fahrrad stürzen, zweifeln Sie überhaupt nicht an der Existenz der Schwerkraft. Hier ist noch ein gutes Beispiel:

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