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Loslassen ... und heilen. Clif Sanderson
Читать онлайн.Название Loslassen ... und heilen
Год выпуска 0
isbn 9783954841042
Автор произведения Clif Sanderson
Жанр Сделай Сам
Издательство Bookwire
Für die meisten Menschen ist das Schwierige an diesem Ansatz, dass er zu einfach erscheint.
Selbst wenn wir diesen Punkt akzeptieren, erfordert es immer noch viel Mut, über die rationale Bildung und Erziehung hinauszugehen, unter der die meisten von uns irgendwie gelitten haben.
Anfangs finden wir es sehr tröstlich, diese neue Philosophie anzunehmen, doch sie nützt uns erst, wenn sie zu unserer Lebensweise geworden ist.
Zum Glück ist der neue Weg so klar und förderlich, dass wir uns schon bald fragen, warum um alles in der Welt wir nicht schon viel früher davon gehört haben, vor all diesen dummen „Fehlern“ bei unseren Entscheidungen.
Obwohl meine Welt sich exponentiell erweiterte, war all dies für mich immer noch eher eine Unterbrechung als ein ernsthafter Kurswechsel. Jahrelang beschränkte sich mein Engagement auf die Lektüre von Büchern wie Die Möwe Jonathan, Bücher von Lobsang Rampa. Das bahnbrechende Buch PSI: Die wissenschaftliche Erforschung und praktische Nutzung übersinnlicher Kräfte des Geistes und der Seele im Ostblock – nur ein Echo auf mein zartes Interesse an allem Russischen.
In dieser Zeit entwarf ich Werbekampagnen; schrieb eine wöchentliche Film- oder Theaterkritik für eine größere Zeitung; ich unterrichtete an einer Schule für Film und Fernsehen und war absolut süchtig nach dem Adrenalinpegel, den man braucht, um Termine einzuhalten und Drehbücher zu schreiben.
Nein, nein, da war kein Blitzstrahl, doch als ich mich eines Morgens hinsetzte, um eine dringende Fernsehwerbung zu schreiben, war es auf einmal, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Kein Zweifel: Ich konnte einfach nicht mehr schreiben. Der Rhythmus der Tastatur hatte seine Anziehungskraft verloren.
Da wusste ich, es war an der Zeit, alles zu verkaufen, ein paar Habseligkeiten ins Auto zu packen und die 2 000 Meilen von Perth nach Sydney zu fahren. Bestimmungsort und Bestimmung völlig ungewiss.
Folgendes lohnt sich zu merken: Wenn wir aus den tiefen Furchen heraustreten, die wir aus Gewohnheit und Angst vor dem Loslassen, gezogen haben, ist die Hölle los!
Zum ersten Mal in meinem Leben ging mir das Geld aus und ich wurde nicht gerade höflich gebeten, aus der gemieteten Wohnung zu verschwinden. Ich lebte nun in meinem Auto; witzigerweise hatte ich diesen Nobelschlitten behalten; da saß ich nun mit meinem Hund ohne einen Cent Geld am Straßenrand und dachte über mein Schicksal nach. Natürlich befragte ich Gott dazu. Doch in einem etwas anderen Tonfall als Neale Donald Walsch [Autor der Gespräche mit Gott, Anm. d. Verlags].
In der Woche darauf ging ich in die öffentliche Badeanstalt, wusch mir die Haare und bewarb mich um eine Stelle. Sofort bot man mir einen Job als Direktor einer Filmgesellschaft an, für die ich erster Klasse im Land herumreiste, mögliche Kunden besuchte und zu wichtigen Geschäftsessen einlud.
Diesen Job behielt ich so lange, bis ich wieder eine Bleibe hatte, dann packte mich das vertraute Gefühl wieder. Ich sagte zu mir selbst: „He, ich bin ein Reisender in der ersten Klasse. Ich muss weiter.“
Damals gab es in Australien eine neue Regierung (Gott segne sie!), die mit ihrer Kunstförderung über jedes Ziel hinausschoss. Wer sich mit der Bezeichnung Kunstschaffender wohlfühlte, der entdeckte über kurz oder lang, was wir schönfärberisch den „inoffiziellen Zuschuss“ nannten.
In anderen Ländern heißt das eher Arbeitslosenunterstützung oder Sozialhilfe. Doch wir brauchten dieses indirekte Einkommen, es gab uns Raum für neue Ideen. Das funktionierte hervorragend. Die meisten australischen Filme aus dieser Zeit wurden mithilfe jener inoffiziellen Subvention geschrieben und gedreht.
Es spielte keine Rolle, dass ich am Ende der Woche nur zwanzig Cent in der Tasche hatte. Ich hatte eine unglaubliche Freiheit, widmete mich wieder dem Schreiben und legte ungezählte Kilometer auf meinem Lieblingsfahrrad zurück.
Schon bald probierte ich andere Lebensstile aus – als ob es nicht schon genügend Veränderungen in meinem Leben gegeben hätte!
10. Wie unser Schiff gelotst wird – der kosmische Plan
Zwar konnte ich mich noch gut an Nells Worte erinnern, doch jahrelang tat ich nichts dafür. Meine Werbe- und Filmfirma nahm meine Aufmerksamkeit sieben Tage in der Woche in Anspruch.
Damals praktizierten in den meisten Ländern nur Mitglieder der spiritistischen Freikirchen (Spiritualist Church) geistiges Heilen. Das fühlte sich besser an. Ich ging ab und an zu ihren Treffen.
Mir fiel nicht auf, dass ich bei diesen Treffen wahrgenommen wurde.
Doch nach den wenigen Besuchen fragte mich eine junge Dame, die ich kaum kannte, ob ich ihr ein „Healing“ geben könne.
Sie erzählte mir, dass ihre Schilddrüse nicht funktionierte und in der darauffolgenden Woche operativ entfernt werden sollte. Puh! Ich hatte und habe bis heute keine Ahnung davon, was eine Schilddrüse ist. Doch in meiner naiven Unwissenheit dachte ich mir: Wenn das Ding lediglich nicht funktioniert, aber nicht verdorben ist und zu stinken anfängt, kann man es dann nicht drinlassen?
Wie auch immer. Weil sie solche Angst hatte, verabredeten wir uns für den nächsten Tag bei mir zu Hause. Mir blieb keine Zeit für einen Rückzieher.
Bevor sie kam, stellte ich einen gewöhnlichen Küchenstuhl mit gerader Lehne mitten in mein Wohnzimmer. (Es war mir zu peinlich, ihr vorzuschlagen, sich hinzulegen, auch wenn das für sie viel bequemer gewesen wäre.)
Ich bat sie, ihre Augen zu schließen (– diesen Teil der Übung wusste ich immerhin schon) und wedelte irgendwie mit meinen Armen, um ihre Aura zu reinigen, … so dachte ich jedenfalls.
Ich trat einen Schritt zurück und wartete auf ein dankbares Seufzen. Sie bewegte sich nicht. Eine Minute. Zehn Minuten. Nichts. Funktioniert Heilung so? Ohne Ausbildung hatte ich keinen Lehrer, den ich hätte anrufen können. Ich hatte doch nur mit meinen Händen um sie herumgefuchtelt.
In mir stieg Panik hoch. Sie schien in einer Art Koma zu sein. Vielleicht in einer Trance. Rühr‘ sie nicht an!, sagte mir meine innere Stimme.
Sollte ich einen Krankenwagen rufen? Und wenn er kam? Was sollte ich den Sanitätern sagen? „Diese Dame, die ich nicht kenne, kam herein, setzte sich hin und bekam diesen Anfall …“?
Wenn die medizinische Wissenschaft sagt, es sei unmöglich, jemand auf diese Weise zu beeinflussen, kann ich dann für diese Tragödie verantwortlich gemacht werden?
Viel zu lange verharrte sie in diesem Zustand, doch plötzlich zuckte sie zusammen und riss ihre Augen auf, wie nach einem elektrischen Schlag. „Vielen, viiieeelen Dank!“, sagte sie. „Ich fühle mich sooo wohl!“
Ich mich nicht. Ich lotste sie rasch zur Tür, bevor noch mehr geschehen konnte. Wenn sie das noch einmal macht, dann aber bitte nicht in meiner Nähe!
Reichlich erschüttert (bei diesem Termin hatte ich nicht das Gefühl, ich hätte Geld verlangen sollen!), beschloss ich augenblicklich, dass meine Laufbahn als Heiler sich meiner Karriere als Filmdirektor genauso wie die Schilddrüse dieser Dame anschließen sollte: operativ entfernt – ohne jeden Widerspruch!
In der darauffolgenden Woche versteckte ich mich die meiste Zeit wie ein Verbrecher, aus Angst, der Sheriff käme mit einem Suchtrupp, würde sich gewaltsam Zutritt verschaffen und mich am nächsten Baum aufknüpfen.
Dann klingelte das Telefon. Sie rief an. Wieder geriet ich in Panik.
Wie freundlich sie klang: „Der Chirurg untersuchte mich vor der Operation noch ein letztes Mal“, sprudelte es aus ihr heraus. „Seiner Meinung nach muss es sich um eine Fehldiagnose gehandelt haben, meine Schilddrüse arbeitet sogar besser als normal für eine zweiunddreißigjährige Frau.“
Zurück ans Reißbrett, wie wir damals sagten. Ein neuer Anfang!
Mir entfuhr ein tiefer Seufzer der Erleichterung und Dankbarkeit, nicht nur ihr gegenüber für ihre Eingebung, ausgerechnet mich blutigen Anfänger auszusuchen, sondern meine Erleichterung und Dankbarkeit reichten weit