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Aus dieser Erfahrung lernte ich, dass die betreffenden Menschen in Wirklichkeit Durst hatten und dass wir Mediziner eine Ausdrucksform von Durst im menschlichen Organismus als Krankheit abgestempelt hatten. Zu dieser Schlussfolgerung kam ich auch deshalb, weil eine Reihe anderer Erkrankungen ebenfalls auf erhöhte Wasseraufnahme ansprach.

      Mein Bericht über den Behandlungsprozess wurde im Juni 1983 als Leitartikel des Journal of Clinical Gastroenterology veröffentlicht. Anschließend machte ich mich daran zu beweisen, warum diese Menschen einfach nur durstig waren. Im September 1987 hielt ich bei einer internationalen Krebs-Konferenz einen Gastvortrag und erklärte den Ansatz der „Regulierung über gelöste Stoffe“ für überholt. Ich erklärte, dass die physiologischen Funktionen des Organismus in Wirklichkeit über das „Lösungsmittel“ (Wasser) reguliert werden. Ich erklärte weiter, dass Schmerzen und degenerative Erkrankungen (einschließlich Krebs) oft auf „unbeabsichtigten chronischen Wassermangel“ zurückgeführt werden könnten und dass all diese Erkrankungen Ergebnisse einer „Systemstörung“ (aufgrund des Fehlens von Wasser) seien. Als Beweis für meine Auffassung zeigte ich, dass Histamin tatsächlich ein Neurotransmitter ist, der für die Wasserregulierung und die Programme des Organismus zur Bewältigung von Austrocknung zuständig ist. Mein Vortrag wurde in der Ausgabe September/Oktober 1987 des Journal of Anticancer Research veröffentlicht.

      1989 lud mich das wissenschaftliche Sekretariat der 3. interdisziplinären Konferenz über Entzündungen ein, meine Erkenntnisse zum Thema Histamin vorzustellen. Die Kurzfassung meines Vortrags sowie zahlreiche andere Beiträge zum Thema Molekularphysiologie und -pathologie von Wassermangel sind im Internet auf meiner Homepage www.watercure.com zu finden.

      Es sieht nicht nur so aus, als ob meine Forschung die primäre Ursache von Schmerzen und degenerativen Erkrankungen ans Licht gebracht hätte, sondern es ist auch klar geworden, auf welche unkomplizierte Weise letztere sich vermeiden lassen: Dem Wassermangel vorbeugen, um Krankheiten vorzubeugen!

      Ich habe mir erlaubt, mein Widerlegungsschreiben an Dr. Valtin von der medizinischen Fakultät des Dartmouth College beizufügen, um Ihnen zu zeigen, wie sehr das ärztliche Denken stagniert und wie sehr dies der Öffentlichkeit schadet. [Das genannte Schreiben ist abgedruckt in F. Batmanghelidj: Sie sind nicht krank, Sie sind durstig!, Kirchzarten: VAK, 2003, S. 196 ff. Anm. d. Verlags]

      Wenn Sie das starke Wachstum der „Wasserindustrie“ in den letzten zehn Jahren bedenken, werden Sie feststellen, dass die Informationen, die ich in meinen Büchern, in meinen Artikeln und in Radiointerviews vorstelle, bereits einen Einfluss auf die Öffentlichkeit und deren Wunsch nach bleibender Gesundheit hatten. In einigen weiterführenden Schulen dienen meine Bücher als Lehrbücher. In Kalifornien wurden Sprudelautomaten auf allgemeinen Beschluss aus den Schulen verbannt. Die heranwachsende Generation der Amerikaner wird mit der Information groß, dass man dem Durst vorbeugen soll. Wenn medizinische Fakultäten wie Harvard so bedeutend bleiben möchten, wie sie derzeit sind, müssen sie sich in der Erforschung des „Lösungsmittels“ engagieren; Sie in Ihrer Position haben hervorragende Möglichkeiten, sich mit diesem Thema zu befassen. Es wäre sträflich, diese Gelegenheit nicht wahrzunehmen. Ich weiß, dass Sie sehr von der chinesischen Medizin beeindruckt sind, aber sagen Sie mir bitte, wie viele Menschen würden denn zu einem Akupunkteur gehen, wenn sie wüssten, dass sie Schmerzen durch das Trinken von Wasser verhindern können?

      Mit freundlichen Grüßen

      Dr. med. F. Batmanghelidj

      * * *

      Es verwundert nicht, dass ich von Dr. Eisenberg, dem ich diesen wissenschaftlichen Diskussionsbeitrag schickte, keine Antwort erhielt. Er reagierte mit Schweigen, wie all die anderen, die das Ausmaß des lebenslangen Irrtums, das sich vor ihnen auftut, bestürzt. Ich weiß, wie sie sich fühlen. Sie fühlen sich auf einmal nackt. Sie blicken auf ihr jahrelanges Auswendiglernen von „wissenschaftlichem Jargon“, auf all die statistischen Analysen zur Rechtfertigung ihrer Behandlungsmethoden mit toxischen Chemikalien oder invasiven Verfahren, und auf einmal wird die Legitimationsbasis alles dessen für überholt erklärt. Es wird ihnen klar, dass alles, was sie aufgebaut haben, bald einfach weggewischt werden wird, wie durch einen Wirbelsturm, der allmählich heranzieht und bald ihr hoch dekoriertes Haus erreicht haben wird. Diese Rolle des Wirbelsturms wird die Öffentlichkeit übernehmen, und zwar mit einer ganzen Menge an Verärgerung über all das, was die konventionelle Medizin bisher angerichtet hat.

      Was die Pharmaindustrie anrichtet

      Auszüge aus Zeitungsberichten

      The Washington Post, 15.4.1998

      „Regulär verordnete Medikamente fordern hohen Tribut. Millionen Menschen von toxischen Reaktionen betroffen“

      Von Rick Weiss, Redakteur bei der Washington Post

      Mehr als 2 Millionen Amerikaner werden jedes Jahr in Folge toxischer Reaktionen auf regulär verordnete und richtig eingenommene Medikamente schwer krank und 106.000 Menschen sterben an diesen Reaktionen, wie aus einer neuen Studie hervorgeht. Diese erstaunliche hohe Anzahl macht Arzneimittelnebenwirkungen mindestens zur sechsthäufigsten, wenn nicht vielleicht sogar zur vierthäufigsten Todesursache in diesem Land.“

      Weiter heißt es in diesem Artikel:

      „Diese Analyse, die die größte und vollständigste ihrer Art darstellt, lässt darauf schließen, dass jeder 15. Patient in den US-amerikanischen Krankenhäusern mit schweren Nebenwirkungen durch verschreibungspflichtige oder nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel rechnen muss, und 5% dieser Patienten in Folge solcher Nebenwirkungen sterben werden

      Wenn diese Ergebnisse zutreffen, liegt die Anzahl der Menschen, die jährlich an Arzneimittelnebenwirkungen sterben, direkt hinter der Anzahl der Menschen, die an Herzerkrankungen, Krebs und Schlaganfall sterben, und ist höher als die Anzahl derer, die an Lungenerkrankungen, Lungenentzündung oder Diabetes sterben.

      Fachleuten zufolge ist die Aussagekraft der Studie, die heute im Journal of the American Medical Association [amerikanisches Ärzteblatt] veröffentlicht wurde, stärker als die früherer Studien, da nur Fälle mit einer korrekten Einnahme der Arzneimittel berücksichtigt wurden.“

      In der Washington Post vom 7. Mai 2002 wird noch ein weiterer Trick der Pharmaindustrie aufgedeckt. In seinem Beitrag mit dem Titel „Es ist schwer, eine Zuckerpille gegen Depression zu schlagen: Placebo hellt die Stimmung auf und verändert die Chemie des Gehirns bei der Mehrheit der Studien zu Antidepressiva“ schreibt Shamkar Vedantam, Redakteur bei der Washington Post:

      „Nach Tausenden von Studien, Hundertmillionen von Verordnungen und Zehnmilliarden von Dollar Umsatz stehen zwei Dinge über Pillen gegen Depression fest: Antidepressiva wie Prozac, Paxil und Zoloft wirken. Und Zuckerpillen auch.

      Pharmaunternehmen in den letzten Jahren durchgeführt haben, Zuckerpillen genau so gut abschnitten – oder sogar besser – als Antidepressiva. Die Unternehmen mussten zahlreiche Studien durchführen, um zwei Studien mit positiven Ergebnissen zu erhalten – die Mindestanforderung der Food and Drug Administration für die Zulassung eines Arzneimittels.“

      Der Artikel ist ausführlich und berichtet von Forschung, bei der sich herausstellte, dass Placebo mindestens 5 % wirksamer war als die in der Studie untersuchten Arzneimittel. Da ich bereits gezeigt habe, dass die positive Wirkung von Placebo auf das Wasser zurückzuführen ist, das getrunken wird, um die Arzneimittel zu schlucken, und da man, wenn man schon einmal Wasser trinkt, möglicherweise mehr trinkt als das unbedingte Mindestmaß, um die Tablette zu schlucken, erscheint die antidepressive Wirkung von Zuckerpillen weniger überraschend als es auf den ersten Blick erscheint.

      Beschwerden und Krankheiten, die durch Wassermangel verursacht werden können

      Anhaltender unbeabsichtigter Wassermangel hat im Laufe der Zeit schädliche Auswirkungen. Geht man die im Folgenden aufgeführten Probleme rechtzeitig an, so kann man sie lindern oder sogar heilen, wie aus den Briefen im Hauptteil dieses Buches hervorgeht.

      Der menschliche Organismus drückt Wassermangel auf vier verschiedene

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