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du deine Himmelsgaben,

      Die uns, nach Gnade dürstend, laben.

      Ruft dein Kind Abba, ruft es Vater,

      So bist du Helfer, du Berater,

      Wann Tod und Hölle tobend krachen,

      So eilst als Vater du zu wachen.

       Das menschliche Leben

      Menschen, Menschen! was ist euer Leben,

      Eure Welt, die tränenvolle Welt,

      Dieser Schauplatz, kann er Freuden geben,

      Wo sich Trauern nicht dazu gesellt?

      O! die Schatten, welche euch umschweben,

      Die sind euer Freudenleben.

      Tränen, fließet! o fließet, Mitleidstränen,

      Taumel, Reue, Tugend, Spott der Welt,

      Wiederkehr zu ihr, ein neues Sehnen,

      Banges Seufzen, das die Leiden zählt,

      Sind der armen Sterblichen Begleiter,

      O, nur allzu wenig heiter!

      Banger Schauer faßt die trübe Seele,

      Wenn sie jene Torenfreuden sieht,

      Welt, Verführung, manches Guten Hölle,

      Flieht von mir, auf ewig immer flieht!

      Ja gewiß, schon manche gute Seele hat, betrogen,

      Euer tötend Gift gesogen.

      Wann der Sünde dann ihr Urteil tönet,

      Des Gewissens Schreckensreu sie lehrt,

      Wie die Lasterbahn ihr Ende krönet,

      Schmerz, der ihr Gebein versehrt!

      Dann sieht das verirrte Herz zurücke;

      Reue schluchzen seine Blicke.

      Und die Tugend bietet ihre Freuden

      Gerne Mitleid lächelnd an,

      Doch die Welt – bald streut sie ihre Leiden

      Auch auf die zufrieden heitre Bahn:

      Weil sie dem, der Tugendfreuden kennet,

      Sein zufrieden Herz nicht gönnet.

      Tausend mißgunstvolle Lästerungen

      Sucht sie dann, daß ihr die Tugend gleicht;

      Beißend spotten dann des Neides Zungen,

      Bis die arme Unschuld ihnen weicht;

      Kaum verflossen etlich Freudentage,

      Sieh, so sinkt der Tugend Waage.

      Etlich’ Kämpfe – Tugend und Gewissen –

      Nur noch schwach bewegen sie das Herz,

      Wieder umgefallen! – und es fließen

      Neue Tränen, neuer Schmerz!

      O du Sünde, Dolch der edlen Seelen,

      Muß denn jede dich erwählen?

      Schwachheit, nur noch etlich’ Augenblicke,

      So entfliehst du, und dann göttlich schön,

      Wird der Geist verklärt, ein bess’res Glücke

      Wird dann glänzender mein Auge sehn;

      Bald umgibt dich, unvollkommne Hülle,

      Dunkle Nacht, des Grabes Stille.

       An die Nachtigall3

      Dir flüstert’s leise – Nachtigall! dir allein,

      Dir, süße Tränenweckerin! sagt es nur

      Seufzer – er raubte mein Herz – dein Kehlchen –

      Es klagte – o! es klagte – wie Stella ists.

      Starr sah’ ich hin beim Seufzer, wie, als dein Lied

      Am liebevollsten schlug, am schönsten

      Aus der melodischen Kehle strömte.

      Dann sah’ ich auf, sah’ bebend, ob Stellas Blick

      Mir lächle – ach! ich suche dich, Nachtigall!

      Und du verbirgst dich. – Wem, o Stella!

      Seufztest du? Sangest du mir, du süße?

      Doch nein! doch nein! ich will es ja nicht, dein Lied,

      Von ferne will ich lauschen – o! singe dann!

      Die Seele schläft – und plötzlich schlägt die

      Brust mir empor zum erhabnen Lorbeer.

      O Stella! sag’ es! sag’ es! – ich bebe nicht! –

      Es tötete die Wonne, geliebt zu sein,

      Den Schwärmer. – Aber tränend will ich

      Deinen beglückten Geliebten segnen.

       An meinen B.5

      Freund! wo über das Tal schauerlich Wald und Fels

      Herhängt, wo das Gefild leise die Erms durchschleicht,

      Und das Reh des Gebürges

      Stolz an ihrem Gestade geht –

      Wo im Knabengelock heiter und unschuldsvoll

      Wen’ge Stunden mir einst lächelnd vorüberflohn –

      Dort sind Hütten des Segens,

      Freund! – du kennest die Hütten auch;

      Dort am schattichten Hain wandelt Amalia.

      Segne, segne mein Lied, kränze die Harfe mir,

      Denn sie nannte den Namen

      Den, du weißts, des Getümmels Ohr

      Nicht zu kennen verdient. Stille, der Tugend nur

      Und der Freundschaft bekannt, wandelt die Gute dort.

      Liebes Mädchen, es trübe

      Nie dein himmlisches Auge sich.

       Die Unsterblichkeit der Seele

      Da steh’ ich auf dem Hügel, und schau’ umher,

      Wie alles auflebt, alles empor sich dehnt,

      Und Hain und Flur, und Tal, und Hügel

      Jauchzet im herrlichen Morgenstrahle.

      O diese Nacht – da bebtet ihr, Schöpfungen!

      Da weckten nahe Donner die Schlummernde,

      Da schreckten im Gefilde grause

      Zackigte Blitze die stille Schatten.

      Jetzt jauchzt die Erde, feiert im Perlenschmuck

      Den Sieg des Tages über das Graun der

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