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Perry Rhodan 400: Menschheit im Zwielicht. K.H. Scheer
Читать онлайн.Название Perry Rhodan 400: Menschheit im Zwielicht
Год выпуска 0
isbn 9783845303994
Автор произведения K.H. Scheer
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Erstauflage
Издательство Bookwire
Nr. 400
Menschheit im Zwielicht
Projekt Laurin vor der Bewährungsprobe – Wird der Sprung in die Zukunft gelingen ...?
von K. H. SCHEER
ALARM FÜR DIE GALAXIS, der vorangegangene Roman, schloss in den Oktobertagen des Jahres 2437.
Seit dieser Zeit, die einen bitteren, teuer erkauften Sieg der Menschheit über ihren bisher mächtigsten Gegner brachte, sind fast bis auf den Tag genau 993 Jahre allgemeiner Zeit vergangen.
Man schreibt jetzt auf Terra und den Welten des Solaren Imperiums den Monat Oktober des Jahres 3430, und durch die galaktische Expansion der Menschheit ist eine kritische Situation entstanden, die Perry Rhodan – immer wieder in demokratischer Wahl im Amt des Großadministrators bestätigt – und seine Fachwissenschaftler schon fünfhundert oder sechshundert Jahre zuvor mit großer Sorge betrachteten, als sie sich abzuzeichnen begann.
Terra, die Mutterwelt, hat keine Möglichkeit mehr, die 5813 Sonnensysteme, die bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt besiedelt wurden, zu kontrollieren oder politisch zum Besten der galaktischen Menschheit zu lenken. Neue Machtkonstellationen entstehen, neue galaktische Großmächte, die das Solare Imperium bekämpfen, von dem die Mehrzahl ihrer Bewohner stammt.
Schließlich verbünden sich drei neue Sternenmächte, um dem Solaren Imperium den Todesstoß zu versetzen. Doch Lordadmiral Atlans USO-Agenten sind wachsam. Sie schlagen Alarm, und die solaren Wissenschaftler leiten das »Projekt Laurin« ein.
Projekt Laurin soll verhindern, dass Menschen gegen Menschen kämpfen müssen ...
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Großadministrator braucht 6,76 Billiarden Stimmen zu seiner Wiederwahl.
Galbraith Deighton – Der neue Chef der Solaren Abwehr.
Lord Zwiebus – Ein Neandertaler erwacht zu neuer Existenz.
Geoffry Abel Waringer – Erster Wissenschaftssenator des Solaren Imperiums und Initiator des Projekts LAURIN.
Julian Tifflor – Der Solarmarschall ist notfalls zur Meuterei bereit.
Imperator Dabrifa – Ein gefährlicher Gegner Perry Rhodans.
Szark Kalutsin und Barna Olphener – Zwei USO-Spezialisten von Siga.
1.
Wenn du hörst, dass sich ein Berg bewegt habe,
so glaube es;
hörst du jedoch, dass jemand seinen Charakter geändert habe,
so glaube es nicht.
Mohammedanische Philosophie,
Alt-Terra.
*
Im Jahre 3430 nach Christus, neunhundertdreiundneunzig Jahre nach der Überwindung der Gefahr, die durch die Erstkonditionierten und Schwingungswächter drohte, erhob sich die außersolare Menschheit gegen die Mutterwelt Terra.
Die terranischen Altkolonisten, in den Jahren zwischen 2000 und 2300 ausgewandert, bildeten autarke Staatenbünde und Interessengemeinschaften, deren Autarkiebestrebungen allein durch den Vorhalt der Vernunft nicht mehr zu verhindern waren.
Perry Rhodan, Großadministrator und Regierungschef des Solaren Imperiums, sah sich vor die Wahl gestellt, die Freiheitsbestrebungen der neuen Menschheitsvölker entweder mit Waffengewalt zu unterdrücken, oder dem Gesetz der Einsicht und Toleranz zu folgen.
Das Solare Parlament, an seiner Spitze der demokratisch gewählte und von der Regierung bevollmächtigte Großadministrator, fasste den Entschluss, den Autarkiewünschen zuzustimmen und den neuen Völkern die politische, wirtschaftliche und militärische Selbständigkeit zu gewähren. Ein galaktischer Krieg wurde somit verhindert.
Bereits zu dieser Zeit, fünfhundert Jahre nach den Erlebnissen in den Magellanschen Wolken, zeichneten sich jedoch jene Ereignisse ab, die für das Krisenjahr 3430 bestimmend wurden.
Drei große Sternenreiche, von Kolonistennachkommen gegründet, aufgebaut und zu unübersehbaren Machtfaktoren erhoben, wendeten sich gegen Terra. Die nach wie vor bestehende Überlegenheit der Mutterwelt aller Menschen wurde zum Anlass eines tiefgreifenden Zerwürfnisses, und schließlich sah sich die Solare Menschheit gezwungen, für den Fall einer ernsthaften Auseinandersetzung Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Ende Oktober des Jahres 3430 sah sich Perry Rhodan erneut mit der Gewissensfrage konfrontiert, entweder die geballte Macht der Solaren Flotte auf angreifende Neuvölker menschlicher Abstammung zu richten, oder ein zweites Mal den Rückzug anzutreten. Der Großadministrator verzichtete auf einen Waffengang.
So geschah es, dass achtzigtausend Großraumschiffe der Antiterranischen Koalition ins Leere stießen. Der Mann, dem die neue Menschheit ihre ursprüngliche Einigung und bevorzugte galaktische Stellung verdankte, hatte mit gewohnter Genialität einen anderen Weg gefunden. Sein Name war Perry Rhodan.
Die Machthaber des Carsualschen Bundes, des Imperiums Dabrifa und der Zentralgalaktischen Union hatten den größten Terraner der Menschheitsgeschichte ebenso unterschätzt, wie lange vor ihnen die Kommandeure nichtirdischer Völker.
Die Krise begann am 1. Oktober 3430 nach Christi Geburt ...
*
Der Mann auf dem Bildschirm wiegte zweifelnd den Kopf. Seine Stimme wurde von Geräuschen überlagert, die nur ein Spezialist auf Anhieb enträtseln konnte.
Sie glichen dem Donnern eines auf Vollschub laufenden Raumschifftriebwerks, vermischten sich jedoch mit einem Heulen und Rauschen, das wiederum nicht zu einem Raumschiff passte.
Der Anrufer trug eine Kombination, die halbwegs einem Froschmannanzug, andererseits einer modernen Kampfmontur der Solaren Flotte ähnelte.
»Ausgeschlossen ist überhaupt nichts«, schrie er in sein Mikrophon. »Unter uns kann alles Mögliche liegen. Ich wollte Ihnen lediglich mitteilen, dass wir in den nächsten zwei Stunden fündig werden. Sie sollten sich die Sache ansehen.«
Der Anrufer war Dr.-Ing. Kleym Hasselet, Terras bester Fachmann für Unterwasser-Tiefenbohrungen.
Galbraith Deighton, Erster Gefühlsmechaniker des Imperiums und neuer Chef der Solaren Abwehr, lauschte einen Augenblick auf die fremdartigen Geräusche. Deighton befand sich im wiederaufgebauten Terrania.
»Für einen hundertzwanzigjährigen Mann sind Sie mir fast etwas zu munter, Doc«, stellte Deighton mit einer Spur von gutmütigem Spott fest. »Wenn Sie auf einen Sprengkörper stoßen, wird der Tonga-Graben in die Luft fliegen.«
»Ins Wasser«, korrigierte Hasselet trocken. »Und nicht nur das! Wir dürften in diesem Fall einen unterseeischen Vulkanausbruch erleben, der die Erde erschüttern wird. Soll ich nun weiterbohren, oder wollen Sie das Unternehmen abblasen? Das Ding unter uns wird weiterhin ticken, tacken, strahlen oder Gott weiß was tun. Vielleicht explodiert es auch eines Tages. Sir, meine Zeit ist kostbar!«
»Ich komme«, entschied der Erste Gefühlsmechaniker. »Wie weit sind Sie unter den Meeresgrund vorgestoßen?«
»Knapp zehntausend Meter. Da die Meeressohle im Tonga-Graben achttausendsiebenhundert Meter unter der Wasseroberfläche liegt, haben wir uns demnach schon fast neunzehntausend Meter vom Licht der Sonne entfernt. Die Temperaturen