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auch nur die Hälfte. Er gibt sich sicherer, als er es ist.«

      »Du siehst einen Weg«, bohrte der Hyptonsprecher weiter, »an EVOLO heranzukommen?«

      »Natürlich.« lockte der Daila. »Ich habe verschiedene Welten des Erleuchteten kennen gelernt. Ich weiß recht genau, wo sich er und EVOLO treffen werden. Geht den Pakt ein, und ich führe euch oder die Ligriden an einen solchen Ort.«

      Das Symbol der Hyptons verschwand plötzlich vom Bildschirm. Statt dessen wurde die untere Spitze der »Traube der Suchenden« erkennbar. Die Hyptons sprachen nun direkt.

      »Hellenker! Bringe Dharys aus deiner Zentrale. Wir haben mit dir allein zu sprechen.«

      Der Daila wehrte sich nicht, als ihn ein paar von Hellenkers Begleitern packten und wenig sanft aus der Zentrale beförderten.

      »Der Mann ist wichtig«, erklärte die »Traube der Suchenden« nun. »Wir wissen zwar nicht, wer oder was EVOLO wirklich ist, aber die Möglichkeit, über Dharys an dieses Objekt zu gelangen, darf nicht unbeachtet bleiben. Tut also, was er verlangt. Bietet ihm das Bündnis an. Wir, die ›Traube der Suchenden‹, können nicht allein darüber entscheiden, aber wir sind nicht abgeneigt, Dharys' Wunsch zu folgen. Er muss aber erst einen Beweis liefern. Er soll euch EVOLO oder den Erleuchteten zeigen. Wir müssen wissen, wer diese Faktoren sind.«

      »Verstanden, ›Traube der Suchenden‹.« Hellenker war regelrecht begeistert.

      »Wir warnen dich, Hellenker«, fuhren die Hyptons eindringlich fort. »Dharys besitzt auch uns unbekannte Mutantenfähigkeiten. Er ist sehr gefährlich. Auch müssen wir Zweifel anmelden, dass er wirklich so selbstlos das Bündnis mit uns eingehen will. Achtet sorgfältig auf ihn! Versucht, alles über seine Pläne, über den Erleuchteten und EVOLO in Erfahrung zu bringen. Wir sprechen uns wieder.«

      »Hilfe!«, würgte Chipol plötzlich neben mir. »Hilfe, Atlan!«

      Er verdrehte die Augen und sank in sich zusammen. Mrothyr konnte ihn gerade noch auffangen und in einen Sessel betten. Ich untersuchte ihn. Sein Puls ging hektisch, aber ansonsten konnte ich nichts Ungewöhnliches feststellen.

      Auch die Medosonde, die die STERNSCHNUPPE hereinschickte, kam zu keinem klaren Resultat.

      »Bewusstlos«, erklärte die Maschine. »Ursache unbekannt.«

      »Psionische Wechselfelder«, meldete das Schiff. »Ein Angriff? Ich erhöhe die Leistungen der Defensivschirme.«

      »Das wird dir nichts nützen, STERNSCHNUPPE«, sagte Chipol hart und mit geschlossenen Augen. »Es ist bereits alles da.«

      Ich verstand nichts. Auch Mrothyr war ratlos.

      »Er spricht nicht für sich«, behauptete die STERNSCHNUPPE. »Er hat ungewollt eine posthypnotische Sendung empfangen. Lasst ihn reden.«

      »Posthypnotische Sendung?«, wiederholte ich. »Von wem?«

      Von Dharys!, vermutete der Logiksektor. Der Mutant ist stärker, als wir bisher angenommen haben.

      *

      Chipol sprach mit der Stimme seines Vaters:

      »Hallo, ihr Versager! Glaubt ihr immer noch, ihr könntet mich aufhalten? Ihr macht mich lachen! Natürlich habe ich auch die geheime Unterredung zwischen Hellenker und den Hyptons mitgehört. Und ich erreiche Chipol, wann immer ich es will. Ich fürchte euch nicht. Auch dich nicht Atlan, denn du weißt nichts von der wahren Macht. Ich lasse euch noch am Leben, weil ich euch vielleicht noch brauche. Ich kann abschätzen, wohin EVOLO kommt. Es gibt da eine Welt des Erleuchteten. Ich nenne sie Scans Planet. Scans Planet ist unser nächstes Ziel. Ich hoffe sehr, dass ihr uns folgen werdet. Chipol soll sehen, wie sein Vater handelt. Du wirst nicht verhindern können, Atlan, dass er sich von dir abwenden und zu mir zurückkehren wird. Der Erleuchtete wartet auf Scans Welt auf EVOLO. EVOLO ist kein Freund des Erleuchteten. EVOLO wird erkennen, dass er ein manipuliertes Geschöpf ist, wie ich es war. Er wird vom Erleuchteten nur ausgenutzt.

      Er wird sich gegen diesen stellen, sobald er innerlich gereift ist. Er wird dann Hilfe brauchen. Und die wird er von mir, meinem Sohn und meinen Helfern bekommen. Meine Helfer, das seid ihr! Nicht die Ligriden, nicht die Hyptons. Ich bereite den entscheidenden Zugriff auf die Macht vor, die nach mir Chipol in seinen Händen halten wird. Die Ligriden und die Hyptons brauche ich nur, um dieses Ziel zu erreichen. Sonst taugen sie zu nichts. Ich werde mich mit dem Machtfaktor verbünden, sobald er sich dem Erleuchteten wieder nähert. Mein Angebot an dich, Chipol, und an deine Begleiter steht. Unterstützt mich. Oder ihr werdet durch die Macht sterben. Ihr werdet sie kennen lernen. Die Macht heißt EVOLO!«

      4.

      EVOLO

      Am Anfang war das Licht.

      Vor dem Anfang war nichts außer der Erinnerung an das Nichts.

      Das Licht war hell.

      Das Licht war der Herr.

      Der Herr hatte einen Namen.

      Der Herr war der Erleuchtete.

      Er war das Licht.

      Er strahlte auf mich.

      Er erleuchtete mich.

      Er gab mir das Dasein.

      Er war ich, und ich war er.

      Und doch waren wir zwei.

      Er gab mir kein Spielzeug.

      Er gab mir keine Liebe.

      Er forderte nur. Unnachgiebig. Hart. Seelenlos. Konsequent.

      Er sprach nicht mit mir.

      Er befahl aus dem Licht.

      Ich mochte diese Befehle nicht, aber sie zeigten mir, dass der Erleuchtete mein Elter war. Ich musste mich an ihn lehnen, um die ersten Schritte in das Dasein durchführen zu können.

      Ohne ihn war ich hilflos.

      Er gab mir etwas Wissen. Ein paar Brocken, lose Zusammenhänge.

      Er war stolz auf mich. Aber er lobte mich nicht. Er sah in mir nur sich. Er verkannte, dass ich ein eigenständiges Wesen war, wenngleich jung und unfertig, liebebedürftig und suchend, neugierig und tastend.

      Er befahl mir, ihm zu gehorchen. Und ich wollte gehorchen. Ich wollte ein braves Kind sein, das seinem Elter folgt.

      Warum gab er mir kein Spielzeug?

      Er war alt und weise.

      Ich war jung und unwissend, verspielt und anhänglich, verunsichert und tastend, verängstigt und verstört.

      Ich war gerade angekommen, soeben erwacht, geboren, entstanden.

      Ich wollte mich ansehen, aber ich hatte keine Augen.

      Ich wollte mich hören, aber ich hatte keine Stimme und keine Ohren.

      Ich wollte mich fühlen, aber ich fühlte nur seine Nähe.

      Ich wollte mich riechen, aber ich besaß nichts, was sich riechen ließ, und ich verfügte auch über kein Organ, das riechen konnte.

      Ich wollte denken, aber mehr als ein paar Gedankenfragmente brachte ich nicht zustande.

      Als ich mich berühren wollte, stellte ich fest, dass ich da war, aber auch wieder nicht da war.

      Er war da, der Erleuchtete. Seine Gedanken verrieten mir, dass auch ich da war, aber ich sah, fühlte, hörte und roch mich selbst nicht.

      »Wie kann etwas existieren«, fragte ich den Elter, »wenn es sich selbst nicht wahrnehmen kann?«

      »Schweig und lerne!«, herrschte er mich an. Seine Stärke war imponierend. Ich fühlte mich geborgen. »Bleib für immer in mir und bei mir. Du bist ich. Ich bin du. Wir sind eins und zwei.«

      »Zwei«, antwortete ich instinktiv mit einer Stimme, die mir fremd war. »Ich bleibe für immer, lieber Elter.«

      »Nenne

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