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wie eigentlich immer. Aber sie fiel auf einmal aus, und zwar ...« Geo verglich die Zeitleisten: »Exakt in derselben Sekunde, als die mysteriöse Frau in mein Blickfeld kam.«

      Canan Peck schürzte die Lippen. »Du bist sicher, dass du nicht selbst versehentlich an die Kontrollen gekommen bist?«

      »Nein. Wie denn wohl ... Ach, ich bin überhaupt nicht mehr sicher, ob ich meinen Sinnen noch trauen kann!«

      Die letzten Wörter hatte er sehr heftig hervorgestoßen. Deshalb bat er gleich darauf um Entschuldigung für seinen Gefühlsausbruch.

      »Wir alle leiden unter dem Hyperlicht, manche mehr, manche weniger«, sagte die Äbtissin begütigend. »Trotzdem nehme ich deine Warnung ernst, Bruder Geo. Aber du wirst verstehen, dass die Faktenlage nicht ausreicht, das ganze Kloster in Alarmzustand zu versetzen.«

      Er gab sich geschlagen. »Bitte verzeih, dass ich dich gestört habe.«

      »Geo, hör mir zu. Ich glaube dir. Du hast, seit du bei uns bist, nie dazu geneigt, irgendwelche Sachen zu halluzinieren. Deshalb verweise ich dein Erlebnis keineswegs vorschnell ins Reich der Illusionen. Ist das klar?«

      »Ja. Danke.« Er schluckte. »Bloß, was soll ich ...?«

      »Bleib wachsam! Auch ich werde ab sofort erhöhte Aufmerksamkeit an den Tag legen. Sei versichert, dass ich sämtliche Geschehnisse im Kloster, die nicht unseren Vorschriften zur Wahrung der persönlichen Intimsphäre unterliegen, besonders kritisch beobachten und gegebenenfalls archivieren werde.«

      Neben ihrem Biologiediplom verfügte die Äbtissin über abgeschlossene Ausbildungen in Psychologie und Menschenführung. Geo Lichtblau hatte, bei aller Irritation, nicht das Gefühl, dass sie ihn beschwichtigen und abwimmeln wollte.

      Nachdem er sich erneut bedankt hatte, kehrte er zurück in sein Quartier. Entgegen seiner Gewohnheit nahm er als Schlaftrunk nicht nur einen Drittelliter, sondern volle 0,5 Liter seines aktuellen Lieblingsbieres zu sich.

      Dennoch wälzte Geo Lichtblau sich lange, von bösen Vorahnungen geplagt, auf der Matratze hin und her.

      *

      Am nächsten Tag erwachte er später als sonst. Ausgeruht fühlte Geo sich freilich nicht, sondern eher, als hätte er die meiste Zeit in einem unerquicklichen Halbschlaf verbracht.

      Hastig erfüllte er die anstehenden Pflichten in der Brauerei. Erst dann widmete er sich der Morgenhygiene und dem üblichen, von einem halben Seidel leichten Märzenbiers begleiteten Frühstück.

      Weder das Bier noch die Kartoffelpuffer mit Rettich schmeckten ihm. Er musste sich zwingen, die Bissen hinunterzuwürgen, und sogar etwas übrig lassen.

      Er hatte keinen Appetit, nicht einmal Lust auf einen zweiten halben Krug. Das war Geo in all den Jahren, seit er sich den Eismönchen angeschlossen hatte, noch nie passiert.

      Was, fragte er sich, ist mit mir los?

      Voller Sorge und Unruhe streunte er im Konvent herum. Dabei verirrte er sich in Bereiche von Kuppeln, die er schon lange nicht mehr aufgesucht hatte.

      Geo begegnete nur wenigen Brüdern und Schwestern. Nichts an ihnen wäre ihm als ungewöhnlich aufgefallen. Man grüßte sich mit einem Kopfnicken und ging seiner Wege.

      Was sonst? Dies war ein Kloster, keine Diskursbude oder Partymeile.

      Niemand wirkte annähernd ähnlich gestresst oder verunsichert wie Geo Lichtblau. Daher bestand kein Grund, ein Gespräch anzufangen.

      Alles in schönster Ordnung. Der Einzige, der Probleme hat, bin ich.

      Den Blick niedergeschlagen, bog Geo Lichtblau um eine Gangecke – und prallte gegen einen massiven, stahlharten Körper.

      »Oh Pardon«, sagte er, während er sich die schmerzende Stirn rieb.

      »Hallo«, sagte das Aggregat Etain. »Schön, dich wiederzusehen. Komm, gib mir ein Küsschen!«

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