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erfordert schon Zurückhaltung bei den Getränken.

      Cafés Bife Žalo 12, unmittelbar am Jacht­ha­fen. Den alten Endbahnhof der Schma­l­spur­bahn ließ Emir Kusturica 2005 aufwen­dig­ und ge­schmackvoll restau­rie­ren. Im In­nen­raum hängen Bilder von Schülern sei­ner Kunst­aka­de­mie in einem ser­bi­schen Retro-Retortendorf. An­geblich hat der et­was schrille Meister - u. a. Kon­ver­sion vom Islam zur serbischen Or­tho­do­xie - den La­den wieder verkauft, gas­tro­no­misch aber ohne Konsequenzen.

Megajachtfreie Zone: der Sportboothafen von Herceg Novi

      Megajachtfreie Zone: der Sportboothafen von Herceg Novi

      Die weißen und zum Teil bizarr ge­form­ten Karstformationen des 400 km2 gro­ßen Küstengebirges ragen bis zu 1894 m über die nahe ge­le­gene Was­ser­ober­fläche hinaus. Von den Ur­lau­ber­ström­en am Fuß der Berge völlig un­be­merkt, kommen hier alpines Erlebnis und mediterrane Ent­spannung ganz dicht zusammen.

      Im Winter könnte man auf dem Orjen sogar Ski fahren, die besonderen Wit­te­rung­s­bedingungen sorgen ve­r­läss­lich für eine geschlos­sene Schnee­de­cke,­ während unten am Meer schon die Mimosen blühen. Ansonsten fällt der Niederschlag als Regen, und das in gewaltigen Mengen: Mit 5600 mm/Jahr hält Crkvice an der Grenze zu Bosnien den europäischen Regenrekord. Das vie­le Wasser von oben bleibt aber nur ganz kurze Zeit auf den Hängen des Orjen, im porösen Kal­zium­kar­bo­nat­ge­stein des dinarischen Rückens ver­sickert auch der letzte Tropfen um­ge­hend wieder im Fels. Deshalb sollten Wan­derer neben der obligatorischen Re­genjacke auch mindestens zwei große Was­serflaschen dabeihaben.

      Gründlich bewässert, prunken die Ber­ge über der Boka denn auch mit tie­fen grünen Wäldern, ganzen Feldern wil­der Berg­blumen und im Herbst mit ei­ner enormen Viel­falt an Wild­pilzen. Ein dichtes und sorgfältig gepflegtes Netz von Wander­we­gen und Klet­ter­stei­gen eröffnet dieses Bergerlebnis auch Orts­unkun­di­gen und Un­ge­üb­ten. Aber auch die Extrem- und Spe­zia­lis­ten­fraktion findet ihre Betä­ti­gungs­fel­der - die geologische Disposition hat den Orjen über die Jahrtausende mit ei­nem riesigen Netz von Karsthöhlen durch­zogen. Speleologen (das sind Höh­lenforscher - war mir auch neu) kön­nen hier wochenlang durch dunkle Löcher krabbeln.

      Die hervorragende Erschließung des Orjen geht vor allem auf die Pio­nier­leis­tung der Bergsportfreunde „Subra“ aus Herceg Novi zurück, die den Küs­ten­gebirgszug seit 1932 fast in Eigen­leis­tung erschlossen haben. Erst 2019 wur­de der Orjen in das Gesamtkonzept des Tourismus in Herceg Novi einge­bun­den und am Fuß des Massivs in Vrba­nje ein ständiges Basislager mit gas­tro­no­mi­scher Grundversorgung, Klet­ter­seil­gar­ten und wohl auch ei­ni­gen Über­nach­tungs­möglichkeiten ein­ge­richtet.

      ♦ Zum Recherchezeitpunkt lag leider noch Schnee (s. o.), und so konnten die neuen Ein­rich­tungen noch nicht in Augenschein ge­nom­men werden. Bevor man sich auf den Weg zur bos­nischen Grenze macht, empfehle ich einen Besuch im Informationsbüro in Herzeg Novi, Njegoševa 46 (gegenüber dem Kaffeehaus Gradska Kafana) und einen Blick auf die Website orjen.me.

      Wanderung 1: Rundweg im südlichen Orjen

      Angenehme Tour ohne Gipfel, für äl­tere Kinder problemlos mach­bar

      Variante zur Wanderung 1: Auf die Subra

      Herausfordernder Gipfelsturm, für Kinder nicht empfehlenswert

      Die steilen Hänge über der kringeligen Ufer­straße um die Bucht herum sind noch nicht völlig zugebaut, richtig viel fehlt allerdings auch nicht mehr. His­to­ri­scher Ballast drückt die wenigsten der klei­nen Orte, nett am Wasser sitzen kann man aber schon.

      Die kleine Feriensiedlung lag bis vor kur­zem am toten Ende Montenegros: Das Her­ceg Novi gegenüberliegende Ufer gehört bereits zur Halbinsel Prev­la­ka, und die war bis 2003 ein heftig um­strit­tener Zankapfel zwischen Kroatien und Mon­te­ne­gro. Die Fronten sind nun ge­klärt, die Randlage ist ge­blie­ben, und so ist Njivice heu­te ein Tipp für alle, die zwar das warme Bin­nen­klima, aber nicht den Rummel an der in Sichtweite lie­genden Strand­pro­me­nade schätzen (au­ßer­dem gibt es einen tol­len Blick auf den über Herceg No­vi gelegenen Ge­birgs­zug). Um das rich­tig genie­ßen­ zu kön­nen, sollte man al­lerdings in Njivice woh­nen: Der Zu­gang zum Wasser ist­ von den Grunds­tü­cken der Ferien­häuser blo­ckiert und Par­ken auf der sehr schma­len Straße durch den Ort nicht mög­lich. Alternativ kann man den Ba­de­be­reich­ auch mit einem mehrmals täglich zwi­schen dem Hotel Plaža und Njivice pen­deln­den Boot erreichen - vor allem für FKK-Adepten at­traktiv, da die Strände auf der­ Seite Herceg Novis entsprechende Areale nicht ausweisen, hier aber ein großer Teil­ für sie ab­ge­trennt ist. Für die Ganz­kör­per­bräu­nung steht aber weniger Tages­zeit­ zur Verfügung, denn die Sonnenscheindauer ist hier unten am Nordhang na­tür­lich kürzer, aber in den heißen Sommermonaten kann das sehr erholsam sein.

      Übernachten **** Iberostar Herceg Novi, die gro­ßen­ Betonriegel wurden nach der Pleite des ehemaligen Hotels Riviera von der Iberostar-Gruppe übernommen

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