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      Einleitung

      „Glücklich ist der Mensch, der den Zusammenhang mit allem Lebendigen fühlt und deshalb die Menschen und das Leben liebt.“ – Albert Schweitzer

      Es gibt eine verborgene Welt, die wir weder hören, schmecken, riechen noch sehen können. Sie entzieht sich unserer alltäglichen Wahrnehmung, welche sich hauptsächlich auf die erfassbare Realität durch unsere fünf Sinne konzentriert.

      Unsere gewohnte Realität basiert auf Erkenntnisse über die kausalen Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten der Natur, Technik, Gesellschaft und des Denkens. Diese Erkenntnisse werden in Form von Begriffen, Kategorien, Maßbestimmungen, Gesetzen, Theorien und Hypothesen fixiert – kurzum auch als Wissenschaft bezeichnet.

      Hinter dieser Realität verbirgt sich eine Dimension, die sich unserer täglichen Wahrnehmung entzieht. Sie lässt sich bisher nicht mit wissenschaftlichen Instrumenten messen. Für die meisten Menschen ist diese verborgene Welt ein unfassbares und unbegreifliches Mysterium.

      Dennoch besitzen alle Menschen die Fähigkeit diese unsichtbare Welt wahrzunehmen. Allerdings braucht es in den meisten Fällen eine Schulung, damit diese Wahrnehmungen von uns richtig eingeordnet werden können, und nicht zu Verwirrung und Depression führen.

      Es ist eine tiefe Sehnsucht jedes Menschen die sichtbaren Grenzen zu überwinden und wieder ein Gefühl der Einheit zu erfahren. Wir sehnen uns danach alle Begrenzungen hinter uns zu lassen, alle Schwierigkeiten endgültig aus dem Weg zu schaffen und vollends in der Güte der Liebe aufzugehen.

      Im Grunde wollen wir nur Gutes tun, scheitern aber öfter als uns das lieb ist an den Begrenzungen unserer selbst erschaffenen Realität. Es ist die unbewusste Suche nach der endgültigen Erlösung von allem Leiden in dieser Welt.

      Was bedeutet Erlösung?

      Erlösung ist ein zentraler Begriff in vielen Religionen, welcher jeweils ein endgültiges Ziel bezeichnet, bei dem der Mensch oder die Menschheit von allem Übel befreit ist. Im Buddhismus wird der Begriff Erlösung mit Erleuchtung gleichgesetzt. Die christliche Lehre beschreibt in ihrem Ursprung die Erlösung sehr genau. Allerdings ist durch die Definition der Kirche, und durch die Verwechslung der Ebenen von Inhalt und Form der Begriff der Erlösung völlig unbrauchbar geworden.

      Erlösung bezieht sich nicht auf die Formebene, also nicht auf die physikalische Welt, sondern auf einen inneren Zustand. Die physikalische Welt, die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, ist, und wird immer eine begrenzende Welt sein. Jedes Objekt hat eine Grenze, durch die es in die sichtbare Welt gebracht und erfahrbar wird. Durch seine Grenze ist jedes Objekt nur ein Bruchteil des Ganzen. Dadurch entstehen Perspektiven und Sichtweisen über das Objekt, welche genauso subjektiv sind wie der Mensch selbst. Es wird nie eine einzige Ansicht oder Meinung über ein Objekt geben. Alle Diskussionen und das Bestehen auf der eigenen Meinung bezüglich des Objekts sind daher vergeudete Zeit.

      Man schafft keine Verbindung zwischen zwei Menschen, indem man sich auf die Trennung fixiert. Eine Verbindung wird nur dann geschaffen, wenn man sich über die Trennung hinaus mit etwas verbindet, das im Anderen das Gleiche ist wie in einem selbst. Mögliche Einstiegsthemen für eine erste Begegnung wären z.B. die Sehnsucht nach der Liebe und die Vergänglichkeit unseres eigenen Lebens.

      Erlösung ist ein Zustand, und die Erkenntnis, dass es im Ursprung unserer Wahrnehmung keine Trennung gibt. Dort ist die Liebe zu Hause, die keine Angst mehr kennt. Die Angst ist immer ein Zustand der Enge, erzeugt durch den eingeschränkten Fokus auf ein oder mehrere Objekte. Die Liebe ist kein anderer Ausdruck als das Verschwinden sämtlicher Grenzen. Es ist der Zustand durch den unser Ich komplett in den Hintergrund tritt und wir den Anderen nicht länger als getrennt von uns sehen.

      Erlösung durch den Sex?

      Für die meisten von uns ist das Gefühl von Erlösung ansatzweise nur beim Sex, und dort auch nur während des winzigen Augenblicks des Orgasmus spürbar. Es wundert deshalb nicht, das unsere Gesellschaft so sehr darauf fixiert ist. Zudem ist dieser marginale Augenblick nur mithilfe eines anderen zu erfahren, und dadurch entsteht mitunter schnell eine Abhängigkeit, die zu weiteren Süchten wie übermäßigem Alkohol- und Zigarettenkonsum führen können.

      Ich kann mich noch gut an meine Teenager-Zeit erinnern. Ganz oben auf der Wunschliste stand oft das sexuelle Verlangen – nicht verwunderlich in diesem Alter, da die Hormone oft die Gefühlslage bestimmen. Nicht selten bin ich dabei über Grenzen gegangen, was ich später bereut habe.

      Etwa 30 Jahre später habe ich den Tango Argentino entdeckt. Durch die körperliche Nähe der Tänzer kann sehr schnell eine intensive, intime Verbindung entstehen. Beide Tänzer verschwinden in Ihrer Getrenntheit und werden zu einer Einheit. Es ist ein erfüllendes Gefühl, welches mich am Ende des Abends mit einem Frieden und einer Seligkeit in den Schlaf führt. In dieser Verfassung gerät das sexuelle Verlangen in den Hintergrund. Aber vielleicht spielen jetzt, wo ich älter bin, auch die Hormone nicht mehr so verrückt wie früher.

      Erlösung kann nur durch die Erfahrung des ‚Einssein‘ entstehen. Dieser Zustand kennt keine Trennung, und daher ist die Auseinandersetzung mit der Angst der Schlüssel auf dem Weg dorthin. Unsere Motivation im Leben entsteht entweder aus der Angst oder aus der Liebe. Alle weiteren Handlungen, Gedanken und Emotionen leiten sich aus diesen zwei Grundzuständen ab.

      Motivation durch Angst fokussiert unsere Aufmerksamkeit auf den Mangel, deshalb ist das Denken und Handeln darauf ausgerichtet Liebe zu erhalten. Motivation durch Liebe fokussiert unsere Aufmerksamkeit auf die Fülle, unser Denken und Handeln ist deshalb auf das Geben der Liebe ausgerichtet.

      Wer aus der Liebe gibt, verlangt nichts in Erwiderung, er kalkuliert nicht, und fordert deshalb auch nichts zurück. Allerdings entspringt vieles, was wir glauben zu geben, dem Ursprung der Angst. Es ist geschickt durch das Ego verpackt, so das es den Anschein der Liebe erweckt. Wir haben nicht selten einen Hintergedanken, eine verborgene Agenda.

      Dies ist die Geschichte meiner Begegnung mit der unsichtbaren Welt. Sie fügte meinem Leben eine völlig neue Dimension hinzu, die mir bis dahin gänzlich unbekannt war. Eine Dimension, die mir nicht nur das Einssein mit einzelnen Personen erfahren ließ, sondern mit der gesamten Menschheit, und darüber hinaus mit der gesamten Existenz. Bis dahin kannte ich nur die Kontrolle über das Leben. Ich war der Schöpfer meiner erfahrbaren Welt, und ich war der Überzeugung, dass ich jedes Ereignis in meinem Leben mit meinem eigenen Willen steuerte.

      Die Reise zum Mittelpunkt des Pazifiks

      Es ist der 21. Dezember und ich stehe am Frankfurter Flughafen an der Warteschlange zum Einchecken. Flug LH 210 von Frankfurt nach San Francisco mit Weiterflug über Honolulu nach Maui. Eine fast zweitägige Reise, an einen so winzigen Ort mitten im Pazifik, das Sie ihn auf einer Weltkarte nur mithilfe einer Lupe finden. Eine Insel, welche am weitesten vom Festland entfernt ist, mit einem Zeitunterschied zu Deutschland von zwölf Stunden.

      Bereits ein Jahr zuvor hatte ich diese atemberaubend schöne Insel für sechs Wochen besucht. Es war mein erster großer Urlaub. Nach Jahren intensiver Arbeit konnte ich mein Geschäft meinem Partner anvertrauen. Über die letzten fünf Jahre hatte ich ein Astrologie-Programm entwickelt und vermarktet. Es waren schwierige und zähe Jahre für mich, bis endlich der langersehnte Erfolg einsetzte.

      Jetzt war ich wieder auf der Reise, aber dieses Mal war es kein Urlaub, und es gab auch kein Rückflugticket! Ich hatte meine Firma an meinen Partner verkauft, und folgte meiner Eingebung nach Hawaii zu ziehen. Viele meiner Freunde schüttelten nur den Kopf über dieses gewagte Vorhaben, war ich doch endlich an dem Punkt angelangt, an dem ich erfolgreich war, und ein festes Einkommen hatte. Warum jetzt alles aufgeben und Deutschland verlassen?

      Ich konnte

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