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Lotta und Luis und die Weihnachtswerkstatt. Kirsten Brünjes
Читать онлайн.Название Lotta und Luis und die Weihnachtswerkstatt
Год выпуска 0
isbn 9783955684242
Автор произведения Kirsten Brünjes
Серия Lotta und Luis
Издательство Bookwire
Lotta lacht und zeigt auf einen Hundehaufen.
„Und da ist der Beweis!“
Sie laufen zügig weiter. Als die Schulglocke ertönt, rennen sie das letzte Stück bis zum Schulhof. Außer Atem und gerade noch rechtzeitig drängen sich Lotta und Luis mit den letzten Kindern durch die Tür in den Klassenraum.
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2. Dezember
Frau Meyer-Schön sieht heute richtig fröhlich aus. Auf dem Lehrerpult stehen viele LED-Kerzen. Tannenzweige sind mit Weihnachtskugeln und bunten Figuren geschmückt.
„Guten Morgen, Kinder“, beginnt Frau Meyer-Schön den Unterricht. „Heute starten wir in die Adventszeit. Ich freue mich sehr auf Weihnachten. Für mich persönlich ist da mein Retter geboren: Jesus. Er begleitet mich durch mein Leben. Es gibt ganz viele Situationen, in denen ich Hilfe brauche. Zum Beispiel habe ich mich am letzten Wochenende zu Hause ausgesperrt. Ich wollte nur schnell den Müll rausbringen und dann ist die Tür vom Wind zugefallen. Mein Mann und meine Kinder waren unterwegs und mein Handy war im Haus. Es war sehr kalt und ich habe Jesus im Gebet gefragt: ‚Und nun? Was soll ich tun? Kannst du mir helfen?‘ In dem Moment kam meine Nachbarin vom Einkaufen zurück. Ich habe ihr geholfen, die Taschen ins Haus zu tragen, und ihr von meinem Missgeschick berichtet. Sie hat für uns Kaffee gekocht und wir haben uns sehr gut unterhalten. Ich hatte es warm und gemütlich und sie konnte sich mal richtig aussprechen. Als mein Mann später zurückkam, konnte ich wieder ins Haus.“
„Win-win-Situation“, ruft Abdul in die Klasse.
Frau Meyer-Schön lacht. Sanja meldet sich.
„Aber ist das nicht einfach Zufall? Deine Nachbarin ist zufällig im richtigen Moment nach Hause gekommen!“
„Ja, oder Schicksal“, meint Sophie, „irgendwie ist doch alles Schicksal, sagt meine Oma immer!“
Frau Meyer-Schön überlegt.
„Ich habe es als Hilfe von Gott gesehen und war ihm und meiner Nachbarin sehr dankbar. Meine eigentliche Rettung besteht aber darin: Ich glaube, dass Jesus der Sohn von Gott ist und an Weihnachten geboren wurde. An Ostern ist er für mich gestorben und wieder auferstanden, damit ich Gottes Freund sein kann. Mich begeistert, dass in der Bibel Jesus schon Hunderte Jahre vor seiner Geburt angekündigt wurde. Für mich ist das viel mehr als Zufall oder Schicksal.“
„Wie angekündigt?“, will Sanja wissen.
„Nun, in einem Buch der Bibel, das 700 Jahre vor der Geburt von Jesus geschrieben wurde, steht zum Beispiel: ‚Doch dir, Betlehem im Gebiet der Sippe Efrat, lässt der Herr sagen: So klein du bist unter den Städten in Juda, aus dir wird der künftige Herrscher über mein Volk Israel kommen. Sein Ursprung liegt in ferner Vergangenheit, in den Tagen der Urzeit.‘ Das Buch wurde von dem Propheten Micha geschrieben. Der Geburtsort von Jesus war tatsächlich Betlehem, weil der König genau zu der Zeit, als Maria schwanger war, eine Volkszählung angeordnet hatte. Ohne diese Anordnung wäre Jesus in Nazaret geboren. Aber für die Zählung mussten sie nach Betlehem gehen, dem Geburtsort von Josef.“
„Krass, dann hat Gott dem König gesagt, jetzt muss du deine Leute zählen, damit der Jesus da geboren wird, wo dieser Micha gesagt hat?“ Abdul ist mächtig beeindruckt.
„Ich fürchte, der König hat gar nicht an Gott geglaubt“, antwortet Frau Meyer-Schön. „Aber Gott wusste eben, dass diese Zählung stattfinden wird, und hat Micha dieses Wissen gegeben.“
Abdul bekommt große Augen.
„Dann kann dein Jesus-Gott einfach so was über Leute bestimmen, auch wenn die gar nichts mit ihm zu tun haben? Dann ist der aber mächtig wichtig!“
Einige Kinder lachen über Abduls Worte. Frau Meyer-Schön schaut sehr ernst.
„Ja, Abdul. Das hast du genau richtig gesagt. Gott ist wirklich mächtig.“
Für einen Moment ist es still in der Klasse. Frau Meyer-Schön schaltet eine Kerze auf dem Pult an und macht das Licht aus.
„Uhuhu, das ist aber dunkel!“, ruft Aylin.
„Ja, heute ist es noch sehr dunkel mit nur einer leuchtenden Kerze auf dem Pult. Aber hier stehen noch 23 weitere Kerzen und jeden Tag mache ich eine mehr an. Damit wird es bis Weihnachten immer heller hier im Raum. Ich möchte euch jeden Morgen einen Gedanken mit in den Tag geben, der etwas mit Weihnachten zu tun hat. Heute ist es die Aussage von Abdul: Der Jesus-Gott ist mächtig wichtig!“
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3. Dezember
Nun dürfen die Kinder ihre Tischdekoration basteln. Lotta und Luis sitzen mit ihren Freunden Joschua, Sophie, Abdul und Aylin an einem Gruppentisch zusammen. Sie holen die mitgebrachten Sachen aus der Schultasche. Frau Meyer-Schön hat für jede Gruppe ein paar Bastelanleitungen für Lichttüten, Anhänger und kleine Päckchen ausgedruckt. Aylin hat eine weihnachtliche Tischdecke mitgebracht.
„Die legen wir mitten auf den Tisch.“
„Und dann kommen meine Tannenzweige und Zapfen da drauf. Die hab ich gestern bei meinem Opa aus dem Wald geholt und die Zweige durfte ich alleine absägen. Ich geh jetzt sowieso ganz oft zu meinem Opa, weil ich mit ihm Weihnachtsgeschenke für meine Eltern und Tanten und Onkel mache“, erzählt Joschua gut gelaunt.
Abdul schiebt Luis’ Klorolle hin und her.
„Was machste denn da? Auch so Klo-Anhänger?“ Abdul lacht. „Super cooles Geschenk: Klorolle und alte Milchtüte.“
Joschua grinst.
„Nee, nichts aus Müll. Wir bauen was aus Holz. Für meine Mama will ich ein Schmuckkästchen bauen und für Papa eine Kiste mit Geheimfach für wichtige Sachen.“
„Also, ich finde die Lichttüten aus den Milchpackungen schön. Guck mal, die hab ich schon zu Hause gemacht.“ Lotta holt die fertige Lichttüte aus ihrem Schulranzen.
Das Papier glänzt silbern. An einer Stelle ist es durchsichtig. Dort ist eine weiße Schneeflocke zu sehen. Das sieht überhaupt nicht mehr nach einer Milchtüte aus, sondern richtig schön.
Abdul nimmt die Tüte vorsichtig in die Hand.
„Die fänd meine Ma auch schön. Die ist echt aus Müll? Kann ich auch eine machen?“
Lotta nickt.
„Klar. Hier, ich hab ganz viele leere Milchtüten gesammelt und mitgebracht. Ich zeig dir, wie das geht. Und vor den Ferien dürfen wir doch die Deko mit nach Hause nehmen, dann kannst du eine Lichttüte deiner Mutter schenken.“
Abdul schaut sich bei Lotta ab, wie man die Tüte kneten muss, damit sich die einzelnen Schichten voneinander lösen und das Material seine knautschige, silberne Optik bekommt. Joschua erzählt von seinem Opa:
„Der hat eine richtig große Werkstatt im Schuppen. Weil es so kalt ist, machen wir als Erstes immer den kleinen Holzofen an. Dann wird es ganz schnell warm. Auf dem Ofen schmelzen wir Fett und machen Vogelglocken draus. Davon hängen wir ein paar im Garten auf, sodass man sie vom Küchenfenster aus sieht. Den Rest darf ich zu Weihnachten verschenken. Dieses Jahr will ich auch ein Vogelhaus für meinen Patenonkel bauen. Das wird richtig schwierig, aber Opa hilft mir dabei. Ich hab auch schon mal Schmuck gemacht.“
„Echten Schmuck? Wie hast du das denn gemacht?“ Lotta ist beeindruckt.
„Also, du brauchst eine Form, zum Beispiel einen Eiswürfelbehälter. Da kann man kleine Muscheln oder Blumen reintun. Dann wird durchsichtiges Harz darübergegossen. Nun noch den Anhängerhaken reindrehen und fertig! Letztes Jahr hab ich für meine Mama eine Rose eingegossen. Das sah richtig toll aus.“
Abdul knetet angestrengt seine Milchtüte.
„Das will ich auch machen. Kann ich mal mitkommen? Wir feiern zwar