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sodass er sich vor Lachen krümmt. »Hey, Kitzeln ist gegen die Regeln eines fairen Kampfes.«

      »Genauso, wie sich über das Alter des Gegners lustig zu machen.«

      »Waffenstillstand.« Liam hebt die Hände, die Augen weit aufgerissen und mit unschuldigem Blick – ja, sicher, als würde ich ihm das abkaufen.

      »Ich benehme mich, solange du es tust.«

      »Ich hab dein Truthahn-Sandwich, Liam«, sagt Tom und schiebt einen Teller über die Theke.

      »Danke.« Liam schenkt ihm ein weiteres Lächeln, von dem ich mir wünsche, es würde mir gelten, ehe er zur Seite tritt, damit ich bestellen kann.

      »Was für ein neues Tattoo bekommst du heute?«, frage ich, sobald ich mein Essen habe und wir in der Nähe des großen Fensters sitzen.

      »Die Transflagge auf meiner Hüfte«, antwortet Liam mit vollem Mund und eine leichte Röte schleicht sich auf seine Lippen. Hm, ich frage mich, warum er verlegen ist.

      »Das ist cool. Ich glaube, ich bin zu spießig, um mich tätowieren zu lassen.«

      »Spießig?« Liam schnaubt. »Du bist echt ein Trottel, Wyatt, und dafür liebe ich dich.«

      »Wäre dir Gartenzwergenthusiast lieber?«

      Liam krümmt sich vor Lachen, Limo schießt ihm aus der Nase und läuft ihm übers Gesicht.

      »Oh mein Gott, du kannst doch sowas nicht sagen, wenn ich trinke. Die Kohlensäure ätzt mir noch den Nasengang weg«, schimpft er.

      Als sein Lachen abebbt und er weiterisst, fällt mir auf, dass Tom Liam wieder interessiert mustert.

      »Er steht auf dich«, sage ich und deute mit dem Kinn in Toms Richtung, damit Liam weiß, wen ich meine.

      »Wer?«, fragt er und schiebt sich ein paar Pommes in den Mund. Erneut nicke ich in Toms Richtung und Liam sieht hinüber. »Tom?«

      »Ja, Tom.« Ich schwöre, dieser Junge hat keine Ahnung, wie viel Aufmerksamkeit er manchmal auf sich zieht. Es ist nicht nur sein süßes Junge von nebenan-Aussehen. Liam erhellt Räume; er zieht die Menschen an.

      »Ach was, Tom und ich flirten ein bisschen, aber er steht nicht auf mich.«

      »Er hat dich die ganze Zeit angesehen.«

      »Ja, aber…« Liam verstummt und schüttelt den Kopf.

      »Du willst es ihm nicht sagen?«, rate ich und Liam verdreht die Augen.

      »Hey, du hast mich zu Alex als Therapeut abgeschoben, also tritt ihm jetzt nicht auf die Zehen.«

      »Ich hab dich nicht abgeschoben. Außerdem solltest du froh sein, dass ich dich zu Alex geschickt hab. Wenn du mein Patient wärst, könnten wir nicht so befreundet sein. Aber zurück zur Sache, es ist in Ordnung, wenn du noch nicht bereit bist, mit jemandem auszugehen, aber wenn du neben Alex jemanden zum Reden brauchst, bin ich als Freund immer für dich da.«

      »Ich weiß. Und es ist nicht so, dass ich nicht bereit bin. Ich glaube eher, dass ich einfach auf die richtige… Person warte.«

      So, wie Liam es sagt, frage ich mich, ob er jemand Bestimmtes im Sinn hat. Er verbringt den Großteil seiner Zeit mit den Freunden seines Bruders, von denen die meisten in Beziehungen stecken, oder mit Kyle. Ich weiß, dass Kyle und er als Teenager etwas miteinander hatten, aber das ist lange her und seitdem sind sie nur Freunde. Wer könnte es also sein?

      »Oh Scheiße, es ist fast zwölf. Ich muss zum Heathens«, sagt Liam und stopft sich den Rest des Sandwichs in den Mund.

      Heathens Ink ist das Tattoostudio, in dem sein Bruder arbeitet. Es gehört Adam und Gage, Becks Ehemann. Es ist ein bisschen seltsam, dass ich die einzige Person ohne Tattoos bin, die ich kenne. Vielleicht sollte ich mir ein kleines stechen lassen, an einer versteckten Stelle, wo es nur ein Liebhaber finden könnte. Der Gedanke ist ziemlich aufregend. Ich sollte definitiv noch einmal darüber nachdenken.

      »Danke, dass du dich mit mir getroffen hast, damit ich nicht allein essen muss.«

      »Ich helfe dir immer gern, weniger erbärmlich zu wirken«, zieht Liam mich auf und ich schüttle den Kopf. »Wir sehen uns später.«

      Als Liam zur Tür huscht, werfe ich unwillkürlich verstohlen einen Blick auf seinen süßen, kleinen runden Hintern. Ich komme so was von in die Hölle.

      Liam

      Mein Magen überschlägt sich und flattert aufgeregt, als ich die vertrauten Türen des Heathens Ink öffne. In den vergangenen fünf Jahren habe ich viel Zeit hier verbracht und war zufrieden damit, stundenlang nur rumzuhängen, Fotos zu machen und mit Dani und Gage am Computer zu spielen. Abgesehen von Royals Haus ist dieser Ort hier das, was einem Zuhause am nächsten kommt.

      »Hey, Kumpel«, begrüßt mich Nox vom Tresen aus. »Willst du für mich unsere Social-Media-Seiten auf den neuesten Stand bringen?«, fragt er und zieht einen Schmollmund.

      »Würde ich machen, aber ich hab einen Termin mit Owen für ein neues Tattoo.«

      »Oh-oh, Royal wird rummotzen, dass du dich nicht von ihm tätowieren lässt.«

      »Ja, ja.« Ich winke ab.

      Wenn ich es rein und wieder raus schaffe, ohne Royal über den Weg zu laufen, wird er wahrscheinlich nie von diesem Tattoo erfahren. Nach meinem ersten Tattoo, einer Eule, die Owen gestochen hat, hat Royal mir den kompletten Arm tätowiert, von Nash habe ich ein Knuckles-Tattoo auf der Schulter bekommen (passend zu Sonic, Tails und Doktor Robotnik, die er, Royal und Zade auf der Haut tragen) und Nox durfte mir einen Zentauren auf den Rücken verpassen. Ganz zu schweigen von Danis Augenbrauenpiercing. Sie alle durften sich auf mir austoben, also habe ich mir wohl eine zweite Session mit Owen verdient.

      Obwohl die Nervosität, die mich überrollt, mich infrage stellen lässt, ob es eine kluge Entscheidung war, Owen als denjenigen auszuwählen, vor dem ich die Hosen runterlasse. Natürlich nicht vollständig, aber ich muss sie ziemlich weit runterziehen, damit er mich wie gewollt tief auf der Hüfte tätowieren kann.

      »Liam, komm nach hinten«, ruft Owen den Flur hinunter und ich schenke Nox ein kurzes Lächeln, bevor ich zu Owens Arbeitsbereich husche.

      »Hey«, begrüße ich ihn, als ich durch die Tür gehe. Grinsend bleibe ich stehen, als ich etwa ein Dutzend meiner Fotografien in seinem Bereich hängen sehe.

      »Hey. Du siehst nach gestern Abend gar nicht so schlecht aus. 21 zu sein, hat seine Vorteile, hm?«

      »Ich denke schon«, erwidere ich und lache so unbehaglich auf, dass ich innerlich zusammenzucke. Wo ist der coole, lustige Typ, der gerade mit Wyatt zu Mittag gegessen hat? Warum benehme ich mich immer so blöd, sobald Owen in der Nähe ist?

      »Das ist ein ziemlich einfaches Design heute, also denke ich, es sollte recht schnell gehen.« Owen zeigt mir die fertige Skizze. Er hat der Flagge eine Falte und Schatten hinzugefügt, sodass sie aussieht, als würde sie im Wind flattern.

      »Sieht gut aus.«

      »Cool. Sie soll auf deine Hüfte?«

      Ich nicke und beiße mir auf die Unterlippe, während Owen Küchentücher abreißt und sie fein säuberlich neben den Rest seiner Utensilien legt.

      »Ich schätze, ich sollte, ähm…«

      »Ja, schieb die Hose einfach so weit wie nötig runter und setz dich dann auf den Stuhl«, sagt Owen leichthin, als er die pastellpinke und blaue Farbe in kleine Plastikbecher drückt.

      Meine Hose ein Stück runterschieben, kinderleicht. Mit zitternden Fingern knöpfe ich meine Jeans auf, schiebe die Finger unter meine schwarze Unterhose, und schiebe beides nur auf einer Seite hinunter. Mein Packer bewegt sich ein wenig, bleibt aber wie er sollte an Ort und Stelle. Dann setze ich mich auf den Stuhl, stolz darauf, den ersten Teil überstanden zu haben. Jetzt muss ich es nur noch durchstehen, Owens Hände auf mir zu spüren, während er arbeitet. Vielleicht ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um meinen Plan durchzuziehen.

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