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ihre Füße brachen ein.

      „Hilfe!“ schrie sie aus Leibeskräften. „Hilfe!“

      Schon reichte ihr das eisig kalte Wasser, in das sie versank, bis zu den Schultern. Vergebens tastete sie nach Halt.

      Die Kinder, die eben noch unbekümmert auf dem Eis gespielt hatten, stoben auseinander und brachten sich am Ufer in Sicherheit.

      „Hilfe!“ schrie Hortense noch einmal.

      Ihre Füße stießen nicht auf Grund, und ihr Kopf geriet unter Wasser.

      Verzweifelt kämpfte Hortense um ihr Leben. Ihr Schädel stieß von unten gegen die Eisdecke. Trotz ihrer Panik begriff sie: wenn sie sich unter Wasser von der Einbruchstelle entfernte, war es aus. Dann konnte sie nicht mehr auftauchen und würde frühestens gefunden werden, wenn sie schon tot war.

      Verzweifelt strampelnd tastete sie das Eis über sich ab, spürte eine Kante, glaubte schon, einen Halt gefunden zu haben, aber sie zerbrach ihr unter den Fingern.

      Dennoch kam sie wieder nach oben, schnappte Luft, versuchte etwas zu sehen, wollte um Hilfe rufen.

      „Nicht schreien!“ rief ihr jemand zu. „Tief einatmen … keine Bange, Hortense, ich komme schon! Ich hol dir raus! Bloß keine Bange!“

      Hortense erkannte Rosa, die sich bäuchlings wie eine Schlange auf sie zuschob. Nie zuvor war der Anblick eines Menschen ihr so beglückend wie in diesem Augenblick der ihrer unmöglichen Klassenkameradin.

      Einige Sekunden gelang es ihr, oben zu bleiben, dann mußte sie ausatmen und drohte wieder zu versinken. Sie breitete die Arme weit über das Eis, aber es zerbrach.

      Da spürte sie etwas Festes und griff zu; Rosa hatte ihr ihre Skier zugeschoben – sehr merkwürdige Skier, wie Hortense sogar in dieser Situation feststellte; sie hatten nämlich keinerlei Bindungen.

      „Haste?“ rief Rosa. „Gut is’! Da is’ noch einer! Schnapp ihn dich! Halt dir fest, ganz fest! Es kann dich nichts mehr passieren!“ Sie rutschte vorsichtig, das andere Ende der Skier haltend, rückwärts.

      Hortense gelang es nicht, auf die Eisdecke, die immer wieder vor ihr brach, hinaufzukommen. Aber sie hielt sich eisern fest. Rosa sprach unentwegt auf sie ein und endlich, nach einer kleinen Ewigkeit, die tatsächlich nur wenige Minuten gedauert hatte, wurde das Eis wieder dicker. Es gab nicht mehr unter Hortenses Gewicht nach, und die unmögliche Rosa zog sie hoch.

      Triefend und schwankend kam Hortense auf die Füße; sie zitterte am ganzen Leibe vor Kälte und Aufregung. „Menschenskind, Rosa …“ stammelte sie.

      „Ja, das war knapp!“

      Die anderen Kinder bildeten jetzt, nahe am Ufer, einen dichten Kreis um sie.

      „Haut ab, ihr Scheißer!“ forderte Rosa energisch. „Is’ doch wahr. Erst laßt ihr ’nen Menschen glatt ersaufen, ohne ’nen Finger zu rühren, und denn kiekt ihr euch die Augen aus ’m Kopp!“ Sie drückte einem kleinen Mädchen mit straffen, braunen Zöpfen ihre Skier in die Hand. „Da haste, Klara! Brich dir nicht die Beene!“ Sie bahnte sich mit Fäusten und Ellbogen einen Weg, und Hortense folgte ihr benommen.

      Dann zog sie ihren Parka aus, und darunter kam ein mausgrauer, grob gestrickter und vielfach gestopfter Pullover zum Vorschein, der ihr ebenfalls ein paar Nummern zu groß war.

      „Da, zieh ihn über!“ forderte Rosa und hielt Hortense den Parka hin. „Los, mach schon! Oder willst du etwa erfrieren? Dafür hab ich dich nich’ rausgezogen. Los, renn! Laufen wir um die Wette!“

      Gehorsam zog sich Hortense die große Uniformjacke über ihre nasse Kleidung, obwohl sie sich eigentlich nichts davon versprach, und versuchte, mit Rosa Schritt zu halten. Aber erstens war sie keine sehr gute Sportlerin und zweitens kam sie in ihrem augenblicklichen Zustand noch langsamer voran.

      Rosa mußte immer wieder stehenbleiben und sie herankommen lassen.

      „Da ist es!“ sagte sie und wies mit dem Daumen hinter sich.

      „Was?“ fragte Hortense töricht.

      „Da wohnen wir.“

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