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Detektiv Kim unter schwerem Verdacht. Jens K. Holm
Читать онлайн.Название Detektiv Kim unter schwerem Verdacht
Год выпуска 0
isbn 9788711441930
Автор произведения Jens K. Holm
Серия Detektiv Kim
Издательство Bookwire
Ich fragte mich, ob wohl alle Polizeibeamten auf dem Festplatz jetzt Ausschau nach uns hielten. Es war schon eine verteufelt unangenehme Lage, in die wir uns selbst gebracht hatten.
Aber auf eine gewisse Art und Weise genoß ich die Situation auch wieder. Es war schon aufregend, gesucht zu werden, vor allem, wenn man nichts ausgefressen hatte. Wenn wir doch nur aufklären könnten, wer es in Wirklichkeit gewesen war! Das wäre prima. Nur so konnten wir uns von dem Verdacht befreien. Wenn wir den Täter erwischten und der Polizei auslieferten, dann wäre alles wieder in Ordnung. Was für große Augen sie dann alle machen würden!
Und es gab ja auch einen Grund, den Täter zu suchen, einen sehr triftigen Grund sogar. Ich würde Inge, dem Jongleurmädchen, und ihrem Vater so gerne helfen. Inge hatte sich mir gegenüber sehr anständig verhalten. Ich konnte darum nur wünschen, daß ich es ihr auf irgendeine Art und Weise vergelten konnte. Es wäre gut, wenn Erik, Brille und ich – und Katja natürlich, wenn sie nicht zu sehr davon in Anspruch genommen war, mit John zu tanzen –, wenn wir vier den Mann fangen könnten, der die Gewinne in den beiden Zelten von Inges Vater zerschlagen hatte.
War es vielleicht nur Zufall, daß beide Zelte, der Schießstand und die große Tombola, Inges Vater gehörten? Oder war es vielleicht ein Racheakt? Gab es jemanden, der ihm schaden wollte und deshalb systematisch vorging und ihm sein Geschäft verdarb?
Es konnte natürlich auch ein ganz gewöhnlicher Dummejungenstreich sein, der mit Inges Vater nicht das geringste zu tun zu haben brauchte.
Auch dann wäre es gut, den Burschen, der dafür verantwortlich war, zu fangen. Er verdiente eine ordentliche Tracht Prügel, dieser Flegel.
Ich ging zur Tür und guckte hinaus, aber ich zog den Kopf schnell wieder zurück. Zwei Männer waren auf dem Weg zu diesem Wagen. Aber keiner von beiden war Inges Vater. Dazu waren sie zu jung. Sie mochten ungefähr zwanzig Jahre alt sein. Sie trugen Arbeitshosen und schmutzige Hemden. Sie glichen den Männern, die am vergangenen Abend hier herumgegangen waren und die Zelte und Karussells, das Riesenrad und alle die anderen Sachen auf dem Strandplatz aufgestellt hatten. Ich mochte ihre Gesichter nicht leiden. Sie sahen so brutal aus. Ich zog meinen Kopf also ganz schnell zurück und konnte daher ziemlich sicher sein, daß sie mich nicht gesehen hatten.
Was sollte ich tun?
Ich hatte keine Lust, mit ihnen zu sprechen und ihnen die ganzen Umstände zu erklären. Ich mußte ja auch annehmen, daß sie nur herkamen, um mit Inges Vater zu sprechen. Wenn sie feststellten, daß er nicht da war, würden sie schon wieder gehen.
Also kroch ich unter den Tisch und versteckte mich.
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