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und verständnisvolles Leitungsteam hat mich getragen und meine manchmal wohl etwas unreifen und stürmischen Ideen ertragen. Mit einem großen Schatz an guten Erfahrungen folgte nach der theologischen Ausbildung und dem Praktikum die Vollzeitanstellung als Pfarrer in einer anderen Ortsgemeinde des Evangelischen Gemeinschaftswerks.

      Ich durfte viele positive prägende Erfahrungen machen, bevor ich den vollzeitlichen Gemeindedienst antrat. Ich habe erfahren, wie Gott mich selber verändert hat – vom Gemeindefeind zum Gemeindefan. Ich durfte miterleben, wie sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene bekehrt haben. Ich durfte dabei sein, als sich Gott mit Zeichen und Wundern offenbart hat. Ich erlebte, wie ich durch die Gemeindemitarbeit geistlich wachsen konnte und meine Beziehung zu Jesus vertieft wurde. Ich habe erfahren, wie leidenschaftliche Teamarbeit ungeahnte Kräfte mobilisiert und im Reich Gottes (und in der Welt) viel in Bewegung setzen kann. Und ich habe immer wieder erfahren, wie Gott selber Unter- und Einordnung in bestehende Leitungsstrukturen gesegnet hat und ich dadurch gefördert und freigesetzt wurde.

       Meine Faszination

      Die Gemeinde ist ein faszinierendes Schöpfungswerk Gottes. Meine Faszination wird nebst vielen guten Erfahrungen, die ich machen durfte, auch immer wieder genährt durch Bilder und Geschichten im Wort Gottes.

      Ein Text hat schon vor Jahren einen starken Eindruck in mir hinterlassen:

      „Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, damit ich in ihrer Mitte wohne.“ (2Mo 25,8) Daraufhin bauten die Israeliten die Stiftshütte. Die Stiftshütte ist ein aufschlussreiches Abbild der wahren Wohnung Gottes und sie spiegelt die Sehnsucht Gottes wider, unter uns Menschen zu wohnen. In 2Mo 26,15–30 lesen wir die Anleitung zum Stiftshüttenbau. Die Kurzfassung: Sie sollen Bretter machen aus Akazienholz, je Brett zwei silberne Füße, alle Bretter zusammenfügen und mit Gold überziehen.

      Akazienholz: Dieses Brett aus Akazienholz, dieser Holzladen ist das Abbild eines Christen.

      Es ist ein Wüstenholz, winzige Blätter und viele lange Dornen. Typisch Mensch, wie er in der Wüste dieser Welt wächst und in seiner Schwachheit und Unvollkommenheit existiert, mit vielen Dornen und kleinen Blättern. Der vergängliche, schwache und selbstsüchtige Mensch dieser Welt. Du und ich. Und dieses Holzbrett nimmt Gott und will es brauchen für seine Wohnung. Faszination pur!

      Die silbernen Füße: Dieses Silber steht für all das, was Jesus für uns bezahlt hat, um uns zu erlösen, das heißt freizukaufen aus der Sklaverei. Aus der Sklaverei des schlechten Gewissens. Aus der Sklaverei der Sünde. Aus der Sklaverei Satans, bzw. der dunklen Mächte. Jesus hat für alle bezahlt. Genug Silber ist vorhanden, es reicht für alle! Faszination pur!

      Ein weiterer Text, der mich immer wieder neu in meiner Arbeit beflügelt, stärkt und motiviert, steht in Eph 1,22f: „Gott hat alles der Herrschaft von Christus unterstellt und hat Christus als Herrn über die Gemeinde eingesetzt. Die Gemeinde aber ist sein Leib, und sie ist erfüllt von Christus, der alles ganz mit seiner Gegenwart erfüllt.“

      Sie, die Gemeinde, ist der Leib von Jesus. Sie ist sein Organ, mit dem er in dieser Welt handeln kann. Er braucht diesen Leib (hat sich so entschlossen), um durch diesen Leib in der Welt als Erlöser zu handeln. Christus ist nicht vollständig ohne diesen Leib, ohne seine Gemeinde.

      Es gibt Christus nicht außerhalb seiner Gemeinde! Und es gibt nicht die Gemeinde ohne Christus. Wo sie ist, ist er, wo er ist, ist sie. Faszination, ja Ehrfurcht pur!

      Er sendet seine Pläne, Ideen, Anweisungen, Entscheidungen und auch seine Kraft und Herrlichkeit in seine Glieder, damit diese seinen Willen in dieser Welt verwirklichen und verleiblichen. Ohne mich fehlt Christus da, wo ich jetzt bin.

      Wenn sein Leib (Gemeinde) an einem Ort ist, dann ist ER da, vielleicht mehr oder weniger verborgen, je nach Zustand seiner Glieder, aber ER ist da. Durch seinen Leib, die Gemeinde, will Christus die ganze Welt erfüllen: „Die Gemeinde aber ist sein Leib, und sie ist erfüllt von Christus, der alles ganz mit seiner Gegenwart erfüllt.“ Dies ist ein Prozess, der begonnen hat, aber noch nicht vollendet ist. Erfüllen meint: Prägen, mit seinem Wesen durchdringen, sich ähnlich machen. Durch die Gemeinde kommt die ganze Fülle Christi in die ganze Welt. Sie, die Gemeinde, ist seine Fülle – und eine andere hat er nicht. Wenn sie dort nicht rauskommt, kommt sie nirgends raus.

      Welch ein gewaltiges Vorrecht, mich als Pfarrer hier gebrauchen zu lassen, mich hinzugeben und einen bescheidenen Beitrag zu leisten, damit SEINE Fülle sowohl in der Gemeinde wie auch darüber hinaus fließt.

       Meine Motivation

      „Die Effektivität vieler Pastoren erwächst aus ihrem Charakter.“1

      Damit ich diese grundlegende Wahrheit nicht aus den Augen verliere, habe ich in meinem Büro, vor meinem Schreibtisch, ein Bild vom Gleichnis aus Johannes 15 aufgehängt – der Weinstock und die Rebe. Wenn ich diese tiefe Beziehung lebe, kann ich mit großer Gelassenheit vielen Herausforderungen des Gemeindealltags entgegensehen. Jesus ist auf meiner Seite – noch besser, er fließt in mir. Es geht um ihn und nicht um mich! Ich muss nicht mich selber verwirklichen – ER will sich durch mich verwirklichen.

      So dürfen wir auserwählte Werkzeuge in seiner Hand sein – in einer Reihe mit Paulus und Millionen anderen Christen. Und seine Kraft wird mit Bestimmtheit in unserer Schwachheit wirksam werden, wenn wir uns in kindlichem Vertrauen ihm hingeben.

      BIOGRAFISCHES

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       Andreas Blaser, Jg. 1966, ist verheiratet mit Anita, drei Kinder. Andreas ist Pfarrer im Evangelischen Gemeinschaftswerk Hasle-Rüegsau. Berufslehre zum Landwirt, Theologiestudium am IGW in Zürich und Bern, Abschluss Master of Arts (IGW).

       [email protected]

      1Robert Logan, Praxis Nr. 89, Thema: Geeignet oder nicht? S. 28

      2Wird deutlich z. B. in Röm 12,2; 1Kor 3,1–4; 2Kor 7,1; Eph 4,14; 1Thes. 4,3 u. v. a.

      3Nach Gute Nachricht, Deutsche Bibelgesellschaft, 1984

      4Rick Warren, Leben mit Vision, Projektion J, Deutsche Ausgabe 2003, S. 170

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