ТОП просматриваемых книг сайта:
Das Anthropozän lernen und lehren. Группа авторов
Читать онлайн.Название Das Anthropozän lernen und lehren
Год выпуска 0
isbn 9783706560832
Автор произведения Группа авторов
Жанр Документальная литература
Серия Pädagogik für Niederösterreich
Издательство Bookwire
39 Als Anregung siehe das Schnellfilmprojekt „5 vor 12“ im Jahr 2009, an dem sich auch etliche Schulen beteiligten. Bericht: Faber 2009, ursprünglicher Aufruf: https://idw-online.de/de/news255842. Alle in 40 Stunden erstellten Kurzfilme (jeweils zwischen 1 und 5 Min. Länge) sind unter https://www.youtube.com/results?search_query=Schnellfilm dokumentiert.
40 Als mögliche Anregung ein Arbeitszimmer-Videopodcast (Skype-Gespräch) zwischen Harald Lesch und dem Verfasser zum Anthropozän: https://www.youtube.com/watch?v=M7midHblsxc
41 Projekt Mückenatlas: https://mueckenatlas.com
42 Reefcheck International: https://reefcheck.org, Reefcheck Deutschland: http://reefcheck.de
43 Webplattform von LeLa: https://www.lernortlabor.de
44 Letzter Abschnitt aus Leinfelder 1993 unter leichter Modifikation übernommen, siehe auch weitere Aspekte dort.
45 Die Online-Version der Dissertation von Anneli Rost (2014) ist inzwischen als Open Access verfügbar: https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/10721?show=full. Die Forscherhefte sollten in Bälde ebenfalls über diesen Link erreichbar sein.
46 Siehe https://hpi.de/school-of-design-thinking/design-thinking/was-ist-design-thinking.html
47 Die Verwendung des Plurals für Zukunft ist im englischsprachigen Raum seit Langem eingeführt, im deutschsprachigen Raum setzt sich das Wort „Zukünfte“ in der Zukunftsforschung zunehmend durch, um damit den Szenariencharakter der Ansätze hervorzuheben und vom prognostischen Vorhersagecharakter einer Zukunft wegzukommen.
48 Der Text von Box 4 ist stilistisch so gestaltet, dass er ggf. als Einstieg für ein Unterrichtsmodul zu Zukunftsszenarien verwendbar ist. (Text aus Leinfelder 2019c; geändert und ergänzt)
49 Handreichungen als pdf via http://anthropocene-kitchen.com/teachers-handout-lehrerhandreichung/. Die Visionskarten für die Zukunftswerkstatt sind dort zusätzlich als Druckvorlagen herunterladbar.
50 Die Abbildung kann für schulische Zwecke frei verwendet werden: https://preview.tinyurl.com/anthrokitchen-futures
51 Bei der Verkostung ist darauf hinzuweisen, dass Schalentierallergiker auch keine Insekten verkosten sollten. Für Wissenschaften rund um Insekten als menschliches Nahrungsmittel siehe z.B. van Huis (2017), für das graphisch aufbereitete Rezept Drohnenbienenstich sowie dessen einrahmende Geschichte siehe Leinfelder et al. (2012, S. 188–203). Zur kulturellen Einbindung von Küche und Ernährung siehe z.B. Krausse et al. (2017).
52 Hinweis: Einige Textpassagen und Abbildungen dieses Beitrags basieren auf früheren Arbeiten des Autors. Sie sind jeweils zitiert bzw. als direkte Übernahmen kenntlich gemacht.
Heike Egner
Das „Modell des Wasserkreislaufs“
Weder nachhaltig noch global gültig
1. Einleitung: Das Anthropozän als Herausforderung unseres bisherigen Denkens
Die These des Anthropozäns stellt uns vor große Herausforderungen – sowohl jeden einzelnen von uns als auch als Gesellschaft. Nimmt man die These ernst, dann irritiert sie über alle Maßen, stellt unsere bisherigen Gewissheiten infrage und zwingt uns, alles bisher für normal und selbstverständlich Gehaltene neu zu überdenken (Egner & Zeil 2019). Für die schulische Bildung wird das Anthropozän mittlerweile als „Denkrahmen für Bildungsprozesse“ (Sippl & Scheuch 2019), als fächerübergreifende „Querschnittsaufgabe“ (Niebert 2016, S. 80) und als „integratives Wissens- und Bildungskonzept“ (Leinfelder 2018) diskutiert. Es wird jedoch noch einiges an Arbeit und Zeit brauchen, bis das grundsätzlich veränderte Denken, das als Konsequenz aus der Hypothese des Anthropozäns erwächst, tatsächlich seine konkrete Umsetzung in Lehrplänen, Schulbüchern und durch entsprechend ausgebildetes Lehrpersonal findet.
Dieser Beitrag nutzt das Modell des globalen Wasserhaushalts als ein Beispiel, das in den Lehrplänen der Schule als Grundwissen in den Naturwissenschaften gelehrt und später an den Universitäten als selbstverständlich bekannt voraus gesetzt wird, um daran entlang nach Wegen des Denkens und Lehrens zu suchen, die für die Hypothese des Anthropozäns angemessenen sein können. Ich gehe dabei von zwei Grundannahmen aus, die der Argumentation dieses Beitrags den Rahmen geben:
(1) Unser Denken ist geprägt von Theorien und Modellen, auch wenn es uns im Alltag oftmals nicht bewusst ist. Wann immer wir etwas wahrnehmen, bietet unser Gehirn uns eine Erklärung dafür an. Das geht in der Regel blitzschnell, ohne dass wir bewusst darüber nachdenken. Über diese Fähigkeit verfügen wir offenbar bereits seit unserem frühesten Kindesalter, lange bevor wir Sprache erworben haben (vgl. Liu et al. 2019). Ein grundlegendes Verständnis von Korrelationen (Wechselbeziehungen) und Kausalitäten (Ursache-Wirkungs-Beziehungen) scheint in uns Menschen als Kernkompetenz angelegt zu sein. Wir bringen also bereits ein Set von Annahmen über das Funktionieren unserer Welt mit. Im Laufe unserer Sozialisation lernen wir dann weitere Theorien und Modelle, die unser Verständnis von „normal“ unserer Alltagswelt prägen, wobei uns oftmals die zugrundeliegende Theorie oder das Modell nicht bewusst ist. Treten neue Phänomene oder andere Erklärungsmuster für Bisheriges auf, entsteht zunächst eine Phase kognitiver Dissonanz (im Sinne von Festinger 2001/1957), bevor sie in unsere Alltagslogik integriert werden können. Die Hypothese des Anthropozäns stellt ein derartiges neues Erklärungsmuster bereit, das auf ganz umfassende Weise unsere impliziten