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Fünf Personen (oder fünf Kleingruppen) spielen Sachwalter für je ein Lebensweltszenario (BAU, reaktiv, suffizient, bioadaptiv, high-tech) in einem schauspielähnlichen fiktiven Diskurs oder als interaktiver Alle-gegen-alle-Science Slam.

      • Im Kunstunterricht werden 3D-Modelle aus Karton, Ton, Draht usw. erstellt, mit denen man Szenarien besser vorstellbar machen kann.

      • Postkarten aus der Zukunft schreiben (basierend auf den idealtypischen Zukünften). Beispiele dafür finden sich in Hamann et al. (2016, 206–215).

      • Zukunftswünschebefragung im öffentlichen Raum, Auswertung (Wie viele haben sich Dinge gewünscht, die es noch nicht gibt? Wie viele nur Altbekanntes, wie viele Konkretes, wie viele Allgemeinplätze?).

      • Und vieles mehr, insbesondere auch zum Thema Zukünfte vorstellbar machen durch Ausprobieren und ggf. Protokollführung.

      4. Fazit und Ausblick

      Das bisherige Anthropozän ist gekennzeichnet durch gigantische Eingriffe des Menschen ins Erdsystem, darunter der enormen Übernutzung der Erdressourcen, des Einbringens geologisch relevanter Hinterlassenschaften, welche als Technosphären-Sedimente die ganze Erde überziehen, durch Aushebeln natürlicher Kreislaufsysteme, durch extreme Veränderungen der Lebewelt, durch menschengemachten Klimawandel, Versauerung der Meere und Meeresspiegelanstieg.

      Gleichzeitig birgt das Konzept des Anthropozäns durch seinen inter- und transdisziplinären systemischen Blick einen wesentlichen Ansatz zur Problemlösung und zum Erzielen einer gerechten, sozialen und nachhaltigen Zukunftsfähigkeit der Menschheit. Die Analyse des heutigen Anthropozäns sowie der Prozesse, die dazu geführt haben, macht auch klar, dass Lösungsbereitschaft und Lösungsansätze von der politischen „top-down“-Ebene, aber auch von einer „bottom-up“-Bewegung von Gruppen, Vordenkern und Protestgruppen aus zivilgesellschaftlichen Bereichen notwendig sind, was allein allerdings nicht genügt. So bedarf es einer zusätzlichen, starken und konstruktiv aufeinander zugehenden gesamtgesellschaftlichen Kooperation von Wissenschaften, innovativen Wirtschaftsbereichen, Entrepreneuren, dezidierten Behörden und Ämtern sowie vieler weiterer gesellschaftlicher Gruppen, welche gute Ideen „von unten“ aufgreifen, erproben und ggf. hochskalieren, was „von oben“, also von der Politik zugelassen und befördert werden müsste.

      Dies kann allerdings dauerhaft nur gelingen, wenn auch die Bildungssysteme entsprechende Voraussetzungen früh schaffen und der Jugend von heute umfangreiche Zukunftskompetenzen mit auf den Weg geben. Auch hierfür erscheint das Potenzial des Anthropozän-Konzepts als disziplinübergreifender, analytischer und lösungsorientierter Bildungsansatz sehr groß. Die analytische Konzeptebene umfasst die immensen anthropogenen Auswirkungen auf das Erdsystem sowie auf die geologisch-stratigraphische Sedimentabfolge in einem inter- und transdisziplinären Kontext. Dies macht die immensen anthropogenen Auswirkungen auf das Erdsystem in ihrer gegenseitigen Bedingtheit und Wechselwirkung verständlich. Gerade in Zeiten von weit verbreiteten Verkürzungen, Populismen, Fake News und verschwörungstheoretischen Bewegungen stellt eine Befassung mit dieser integrativen Analyse eine wesentliche Daten- und Faktengrundlage zu objektiven Betrachtungen dar. Basierend auf dieser Analyse lassen sich zusätzlich neue Erzählweisen, integrative, vernetzte Denkweisen, experimentelle und partizipative Lernformate sowie unterschiedliche und miteinander „verhandelbare“ mögliche, wünschbare und visionäre Zukunftsszenarien ableiten (konsequentiale Metaebene des Anthropozän-Konzepts). Solche Formate können sowohl im Fächerunterricht als insbesondere auch im fächerübergreifenden, projektbasierten Unterricht gewinnbringend eingesetzt werden und dabei helfen, fundierende und zielbildende psychische Ressourcen zusammenzubringen und zu stärken und damit Sinnkonstruktionen zu unterstützen.

      Literatur

      Allen, M.R., Dube, O.P., Solecki, W., Aragón-Durand, F., Cramer, W., Humphreys, S., Kainuma, M., Kala, J., Mahowald, N., Mulugetta, Y., Perez, R., Wairiu, M. & Zickfeld, K. (2018): Chapter 1: Framing and Context, IPCC Special Report, Global Warming of 1,5°C, https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/11/sr15_chapter1.pdf

      Anderle, N., Zepf, V. & Hamann, A. (2019): Flatscreen & Co. unter die Lupe genommen. Anwenderzentrum Material- und Umweltforschung, Uni Augsburg, Projektwebseite: https://www.flatscreenjourney.de, Beispiele und Zugang zum Webcomic auch via: https://mintwissen.com/UNA, direkter Zugang zum Webcomic „High Five“: https://zen-heyrovsky-fd40c1.netlify.app

      ArchaeoGlobe Project (2019): Archaeological assessment reveals Earth’s early transformation through land use. Science, 365, 897–902.

      Bar-On, Y.M., Phillips, R. & Milo, R. (2018): The biomass distribution

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