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zu stark nach Parfüm roch. „Was wollt ihr denn? Es gibt neue Kinderfilme, die Tickets gibt es dort drü...“

      Sie konnte ihren Satz nicht zu Ende sprechen, denn Freddy quatschte ihr ungeduldig dazwischen: „Nein, danke, guten Tag. Wir haben nur eine Frage: Waren Sie vielleicht gestern auch hier?“

      Verwundert musterte die adrette Frau den in ihren Augen unhöflichen Jungen. „Ja, wieso willst du das wissen?“, erkundigte sie sich etwas unwirsch.

      „Lassen Sie das unsere Sorge sein“, mischte Sophie sich ein. „Bitte beantworten Sie einfach unsere Fragen. Wir sind Detektive und ermitteln in einem Fall.“ Etwas verwirrt nickte die Dame langsam und murmelte: „Okay.“

      „Nun, Sie waren auch zwischen 14:30 Uhr und 15 Uhr hier?“, fragte Freddy.

      „Ja“, antwortete sie.

      „Wer war sonst vom Personal da?“, wollte Sophie wissen.

      „Nur ich ... und Sabine“, erklärte die Dame.

      „Sabine?“ Fragend sahen Sophie und Freddy ihre Zeugin an.

      „Ja“, erklärte diese und gleich darauf schallte ein „Sabine!“ durch den Raum und eine zarte, schlanke, große Frau erschien einen Moment später.

      „Ja?“, fragte sie.

      „Hier, diese beiden wollen etwas von uns wissen“, meinte die Frau hinter dem Tresen.

      „Aha“, wunderte sich Sabine mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Und was, wenn man fragen darf?“

      „Nun, wir hätten ein paar Fragen. Sie sind nämlich vielleicht Zeugen eines Alibis.“ Sophie lächelte.

      „Aha“, meinte Sabine.

      „Wie heißen Sie?“, fing Freddy wieder an.

      „Ich bin Anke Schuster und das ist Sabine Graumantel“, antwortete die Dame, die von Anfang an da war.

      „Nun“, fuhr Sophie fort. „Sie beide waren gestern zwischen 14:30 Uhr und 15 Uhr hier?“

      „Ja“, bestätigten die Frauen wie aus einem Munde.

      „Kamen oder gingen da Kunden?“

      „Hmm“, überlegte Frau Schuster. „Ja, zwei oder drei.“

      „Nur?“, rief Sophie erstaunt aus.

      „Wer denn alles?“, überhörte Freddy Sophies Ausruf.

      „Also, das eine war ein Ehepaar, so um die 40. Ein kräftiger Herr und eine zitternde Frau, sie gingen gegen Ende meiner Schicht“, erklärte Frau Schuster.

      „Und wann ist das Ende Ihrer Schicht?“, fragte Sophie.

      „Um 15 Uhr.“

      „Wann kamen die beiden?“

      „Gegen 13:30 Uhr“, erklärte Sabine.

      „Vielen Dank, das war es schon“, bedankte sich Sophie, und Freddy und sie verabschiedeten sich.

      Auf der Straße seufzten die beiden Detektive intensiv. „Alter Schwede, ich sterbe“, stöhnte Freddy.

      „Und ich erst“, seufzte Sophie darauf. Die Konversation wurde nur mit Blicken fortgeführt und das Augenrollen der beiden Freunde stimmte überein.

      „Wann kommt der Bus endlich?“, beschwerte sich Freddy gähnend nach einer Weile und Sophie meinte nur: „Laut Busfahrplan ... jetzt.“

      Die beiden erschraken sichtlich, als plötzlich eine Stimme hinter ihnen fragte: „Na, müde?“ Sie drehten sich blitzschnell um und starrten Henning Zoff in die Augen.

      „Na ja, eigentlich nicht, nur etwas genervt“, antwortete Sophie hastig.

      Der alte Herr nickte verständnisvoll.

      „Ach ja, Herr Zoff, wir hätten da noch eine Frage an Sie …“, fing Freddy an ...

      Herauskam, dass Herr Zoff am Tag zuvor zwischen 14:30 Uhr und 15 Uhr mit einem alten Schulfreund Kaffee getrunken hatte, einem gewissen Hans Gering. Sophie und Freddy hatten sich natürlich sofort nach den Kontaktmöglichkeiten erkundigt und bereits die Handynummer des besagten Herrn gewählt.

      Während Sophie telefonierte, verabschiedete Freddy Herrn Zoff und zog seine Freundin in den Bus, der inzwischen vorgefahren war. Er war sehr voll und die beiden hatten große Mühe, einen Sitzplatz zu finden, als endlich einer in Sicht war, waren sie schon fast in der Tümpelgasse, ihrem Ziel, angekommen. Freddy ließ sich trotzdem auf den gepolsterten Sitz fallen. Plötzlich klingelte sein Handy.

      „Hey, wie läuft es?“, meldete er sich, als er auf dem Display die Nummer des Anrufers sah.

      „Super“, antwortete Toni. „Und bei euch?“

      „Jo, auch, aber was habt ihr herausgefunden?“

      „Also, fangen wir mit der Schwester an. Er folgt ihr aufs Wort, kein Scherz. Das ist echt extrem. Ja, also, ansonsten ...“ Toni legte eine Pause ein und fuhr dann fort: „Sie sagt, dass er wirklich komisch ist, im Bezug auf das Klavierspielen, aber ansonsten findet sie ihn total normal. Er ist wirklich nett, meint sie auch. Aber jetzt kommt das Interessante!“

      Freddys Spannung stieg. Aufgeregt wippte er auf seinem Sitz hin und her, und die Frau neben ihm verzog das Gesicht, als säße ein Verrückter neben ihr. „Was denn?“, fragte Freddy gespannt, ohne auf die empfindliche Frau neben sich zu achten.

      „Jens Schuhmann hat etwas mit Elise!“

      „Was? Woher wisst ihr das? Das ist ja mega, wir haben eine Spur!“ Voller Freude grinste Freddy und wartete aufgeregt und ungeduldig auf eine Antwort.

      „Die Schwester hat von einer Frau gesprochen, deren Beschreibung – wir haben Beethoven gefragt – auf Elise passt. Diese kam öfter zu Besuch und danach schwärmte ihr Bruder immer von ihr. Auch Jens‘ bester Freund hat das bestätigt und meinte, Jens hätte gesagt, sie hieße Elise.“

      „Perfekt!“, freute sich Freddy.

      „Und gerade waren wir noch bei seiner Freundin Sabine Zeh, die ziemlich sauer auf Jens Schuhmann zu sein schien. Sie sagte, er habe sie total im Stich gelassen und immer alle Verabredungen aufgeschoben. Das passt natürlich ins Bild“, erklärte Toni.

      „Cool!“ Freddy lachte auf.

      „Gut, für Genaueres treffen wir uns beim Geheimplatz. Was läuft bei euch?“

      Während Freddy seine und Sophies Resultate preisgab, kam der Bus an der Bushaltestelle der Tümpelgasse zum Stehen. Sophie hatte ihr Handy schon weggesteckt und Freddy leicht in die Rippen gestoßen, um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass sie da waren.

      „Okay, tschüss!“, waren Freddys Abschiedsworte, dann legte er auf.

      „Gut, unser Freundchen heißt Simon Handel, wohnt mit seiner Freundin Sophie Sturm zusammen, Hausnummer 5, richtig?“ Sophie nickte.

      Nachdem die beiden eingetreten waren, sich vorgestellt hatten und im Wohnzimmer Platz nehmen durften, begannen sie mit ihrer Befragung.

      „Ihr kennt doch den Laden vom Derbe?“, fragte Freddy in der Form, die Jenny „auf ganz cool“ nennen würde.

      „Klar doch.“ Simon tauschte kurze Blicke mit seiner Freundin.

      „Seid doch Stammkunden, richtig?“

      „Ja, so kann man das nennen.“ Der Junge lachte kurz leise auf.

      „Wann wart ihr das letzte Mal da?“, erkundigte sich Sophie.

      „So … letzte Woche?“ Simon zuckte die Schultern.

      „War da alles normal?“ Freddy meldete sich wieder zu Wort.

      „Klar, wieso nicht?“ Simons Freundin beteiligte

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