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Krie­ges den Na­men ge­ben soll­te; dann völ­lig grie­chisch seit Ly­kurg mit Mil­tia­des, The­mi­sto­kles, Aris­ti­des, Leo­ni­das, Ae­schy­los, So­pho­kles, Ari­sto­pha­nes, He­ro­dot, Thu­cy­di­des, Py­tha­go­ras, So­kra­tes, Pla­to, Ari­stot, Hyp­po­kra­tes, Phi­di­as, Pe­ri­kles, Al­ci­bia­des, Pe­lo­pi­das, Epa­mi­non­das, De­mo­sthe­nes; spä­ter ma­ce­do­nisch mit Phil­ipp und Alex­an­der, wur­de Grie­chen­land schließ­lich eine rö­mi­sche Pro­vinz un­ter dem Na­men Achaia, hun­dert­sechs­und­vier­zig Jah­re vor Chris­tus, und blieb es wäh­rend ei­nes Zeit­rau­mes von vier­hun­dert Jah­ren.

      Von da ab nach­ein­an­der er­obert von den West­go­ten, den Van­da­len, Ost­go­ten, Bul­ga­ren, Sla­ven, Ara­bern, Nor­man­nen und Si­zi­lia­nern; zeit­wei­lig in der Ge­walt der Kreuz­fah­rer zu An­fang des drei­zehn­ten Jahr­hun­derts und ge­teilt in eine Men­ge Ein­zel­rei­che im fünf­zehn­ten Jahr­hun­dert fiel das, in al­ter wie in neu­er Zeit so hart ge­prüf­te Land zu al­ler­letzt in die Hän­de der Tür­ken und kam also un­ter ot­to­ma­ni­sche Herr­schaft.

      Fast zwei Jahr­hun­der­te lang konn­te man je­des po­li­ti­sche Le­ben in Grie­chen­land fast als gänz­lich ab­ge­stor­ben be­trach­ten.

      Die Will­kür­herr­schaft der ot­to­ma­ni­schen Be­am­ten, wel­che hier die Zü­gel der Re­gie­rung führ­ten, über­schritt alle Gren­zen. Die Grie­chen wa­ren nicht etwa an­nek­tiert, nicht durch Erobe­rung er­wor­ben, nicht ein­mal Be­sieg­te, sie gal­ten nur als Skla­ven, die un­ter dem Stock des Paschas mit dem Iman oder Pries­ter an der Rech­ten und dem Djel­lah oder Hen­ker an der Lin­ken ge­hal­ten wur­den.

      Al­les Le­ben war aber doch nicht aus dem ge­knech­te­ten Lan­de ge­wi­chen. Noch ein­mal soll­te es sich un­ter quä­len­dem Schmerz aufs neue re­gen. Die Mon­te­ne­gri­ner von Epi­rus (im Jah­re 1766), die Ma­nia­ten (im Jah­re 1769), die Su­lio­ten von Al­ba­ni­en em­pör­ten sich end­lich und for­der­ten ihre Un­ab­hän­gig­keit; im Jah­re 1804 wur­den frei­lich alle die­se Auf­stands­ver­su­che durch Ali de Te­be­len, den Pa­scha von Ja­ni­na, grau­sam un­ter­drückt.

      Jetzt war es hohe Zeit für die eu­ro­päi­schen Mäch­te, ein Wort mit hin­ein­zu­spre­chen, wenn sie nicht die völ­li­ge Ver­nich­tung Grie­chen­lands woll­ten. Auf die ei­ge­nen Kräf­te be­schränkt, konn­te es eben nur ster­ben beim Ver­such, sei­ne Frei­heit zu er­kämp­fen.

      Da rief Ali de Te­be­len, der sich 1821 selbst ge­gen den Sul­tan Mahmud em­pör­te, die Grie­chen un­ter Zu­si­che­rung ih­rer Frei­heit zu Hil­fe. Sie er­ho­ben sich in Mas­se. Von al­len Sei­ten Eu­ro­pas eil­ten die Phil­hel­le­nen zu ih­rer Hil­fe her­bei. Da war­fen sich Ita­lie­ner, Po­len und Deut­sche, vor­züg­lich aber Fran­zo­sen, den Un­ter­drückern op­fer­freu­dig ent­ge­gen. Die Na­men Guys’ de Sain­te Hélè­ne, Gail­lards, Chau­vas­saig­nes, der Ka­pi­tä­ne Ba­les­te und Jour­dain, des Obers­ten Fab­vier, des Rei­ter­füh­rers Re­gnaud de Saint Jean d’Angé­ly, des Ge­ne­rals Mai­son, de­nen noch die von drei Eng­län­dern, Lord Cochra­ne, Lord By­ron und Co­lo­nel Has­tings, an­zu­schlie­ßen wä­ren, ha­ben in dem Lan­de, für wel­ches sie kämpf­ten und in den Tod gin­gen, ein un­ver­lösch­li­ches An­den­ken hin­ter­las­sen. Den Na­men die­ser Män­ner, wel­che sich durch ih­ren Op­fer­mut für die Sa­che der Un­ter­drück­ten so aus­zeich­ne­ten, dass sie sich zu den hel­den­mü­tigs­ten Ta­ten auf­raff­ten, soll­te Grie­chen­land selbst man­che Na­men aus sei­nen her­vor­ra­gends­ten Fa­mi­li­en zur Sei­te stel­len: drei Hy­drio­ten, Tom­ba­sis, Tsa­ma­dos und Mi­au­lis, fer­ner Co­lo­co­tro­ni, Mar­co Botsa­ris, Mau­ro­cor­da­to, Mau­ro­micha­lis, Con­stan­tin Ca­na­ris, Ne­gris, Con­stan­tin und De­me­tri­us Yp­si­lan­ti, Ulys­se und man­che an­de­re. Von An­be­ginn ge­stal­te­te sich die Er­he­bung bis aufs Mes­ser, Zahn um Zahn, Auge um Auge, was im­mer die furcht­bars­ten Re­pres­sa­li­en von der einen, wie von der an­de­ren Sei­te zur Fol­ge hat­te.

      Im Jah­re 1821 er­ho­ben sich die Su­lio­ten und Ma­gne. In Pa­tras er­hob der Bi­schof Ger­ma­nos, das Kreuz in der Hand, den ers­ten Schlacht­ruf. Mo­rea, die Moldau und der Archi­pel scha­ren sich un­ter der Stan­dar­te der Un­ab­hän­gig­keit. Auf dem Mee­re sieg­reich, ge­lingt es den Grie­chen, sich Tri­po­litz­as zu be­mäch­ti­gen. Die­sen ers­ten Er­folg der Grie­chen be­ant­wor­te­ten die Tür­ken mit der Nie­der­met­ze­lung der­je­ni­gen ih­rer Lands­leu­te, wel­che sich in Con­stan­ti­no­pel be­fan­den.

      1822 wird Ali de Te­be­len, wäh­rend der Be­la­ge­rung sei­ner Fes­tung Ja­ni­na, meuch­lings bei ei­ner Kon­fe­renz er­mor­det, die ihm der tür­ki­sche Ge­ne­ral Kur­schid be­wil­ligt hat­te. Kur­ze Zeit dar­auf wer­den Mau­ro­cor­da­to und die Phil­hel­le­nen in der Schlacht bei Arta ver­nich­tet; sie er­rin­gen aber wie­der Vor­tei­le bei der ers­ten Be­la­ge­rung Mis­so­lung­his, wel­che die Ar­mee Omer Vrio­nes nicht ohne be­trächt­li­che Ver­lus­te auf­ge­ben muss.

      Von 1823 ab mi­schen sich die frem­den Mäch­te et­was ener­gi­scher ein. Sie bie­ten dem Sul­tan ihre Ver­mitt­lung an. Der Sul­tan weist die­se zu­rück und schifft, um sei­ner Wei­ge­rung Nach­druck zu ge­ben, zehn­tau­send asia­ti­sche Sol­da­ten auf Eu­böa aus. Dann über­trägt er das Ober­kom­man­do der tür­ki­schen Ar­mee sei­nem Va­sall Me­he­met Ali, dem Pa­scha von Ägyp­ten. In den Kämp­fen die­ses Jah­res fiel auch Mar­co Botsa­ris, der Pa­tri­ot, von dem man sa­gen konn­te: Er leb­te wie Aris­ti­des und starb wie Leo­ni­das.

      1824, zur­zeit der schlimms­ten Un­glücks­fäl­le der Sa­che der Frei­heit, war Lord By­ron am 24. Ja­nu­ar in Mis­so­lung­hi ge­lan­det und fiel schon zu Os­tern vor Le­pan­te, ohne sei­nen schö­nen Traum ha­ben in Er­fül­lung ge­hen zu se­hen. Die Ipsa­rio­ten wur­den von den Tür­ken nie­der­ge­macht, und die Stadt Kan­dia auf Kre­ta er­gab sich den Trup­pen Me­he­met Alis. Nur ein­zel­ne Er­fol­ge zur See konn­ten die Grie­chen über so viel Un­glücks­schlä­ge trös­ten.

      Im Jah­re 1825 lan­de­te Ibra­him Pa­scha, der Sohn Me­he­met Alis, in Mo­don auf Mo­rea mit elf­tau­send Mann. Er bringt Na­va­rin in sei­ne Ge­walt und schlägt Co­lo­co­tro­ni in Tri­po­litza. Zu die­ser Zeit übergab die hel­le­ni­sche Re­gie­rung ein Corps re­gu­lä­rer Trup­pen zur Füh­rung zwei Fran­zo­sen, Fab­vier und Re­gnaud de Saint Jean d’Angé­ly. Ehe die­se Trup­pen aber ir­gend in Be­reit­schaft wa­ren, um ei­ni­ger­ma­ßen Wi­der­stand zu leis­ten, ver­wüs­te­te Ibra­him Mes­se­nia und Ma­gne. Wenn er sei­ne Ope­ra­tio­nen un­ter­brach, ge­sch­ah es nur, um an der zwei­ten Be­la­ge­rung von Mis­so­lung­hi teil­zu­neh­men, wel­ches der Ge­ne­ral Ki­u­ta­gi nicht zu über­win­den ver­moch­te, ob­gleich der Sul­tan zu ihm ge­sagt hat­te: »Ent­we­der Mis­so­lung­hi oder dei­nen Kopf!«

      Am 5. Ja­nu­ar 1825 kam Ibra­him, nach­dem er Pyr­gos ein­ge­äschert, vor Mis­so­lung­hi an. Im Lau­fe von drei Ta­gen, vom 25. bis 28., warf er acht­tau­send Bom­ben und Ku­geln in die Stadt, ohne, trotz wie­der­hol­tem Sturm, in die­sel­be ein­drin­gen zu kön­nen und ob­wohl er nur zwei­tau­send­fünf­hun­dert durch Ent­beh­run­gen schon ent­kräf­te­te Strei­ter ge­gen sich hat­te. Doch soll­te er sein Ziel er­rei­chen, vor­züg­lich als Mi­au­lis mit sei­nem Ge­schwa­der, das den Be­la­ger­ten Hil­fe brach­te, zu­rück­ge­schla­gen wor­den war. Am 23. April fiel Mis­so­lung­hi, nach ei­ner Be­la­ge­rung, wel­che neun­zehn­hun­dert von sei­nen Ver­tei­di­gern das Le­ben

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