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      Tourist-Information

      Hachenburger Westerwald

      Perlengasse 2

      57627 Hachenburg

      02662 958339

       www.hachenburger-westerwald.de

      Rotenhain: Alte Burg

      Alles begann mit einer Motte. Nein, damit ist in diesem Fall nicht der von vielen gar nicht so geschätzte Nachtfalter gemeint, sondern eine sogenannte Turmhügelburg. Das waren kleine, meist hölzerne, turmartige Befestigungsanlagen, die auf einem meist künstlich aufgeschütteten Hügel errichtet wurden und zum Beispiel von einem Wassergraben umgeben waren. Eine solche Motte stand früher ganz in der Nähe von Rotenhain. Das trug ursprünglich übrigens den »schönen« Namen Rotzenhahn – bis die Bewohner die historische Bezeichnung satthatten und ihr Dorf umtaufen ließen.

      Die Motte datiert aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Erhalten sind die Grundmauern von etwa 15 mal 16 Metern, ein sechs Meter tiefer Brunnen sowie der zwei bis drei Meter breite Burggraben und die zwei Meter hohe Anschüttung. Nach Ausgrabungen in den Jahren 1997 bis 2000 entschlossen sich die Mitglieder des Rotenhainer Vereins Historica, die Burg nach altem Vorbild in den Originalmaßen wiederaufzubauen.

      Mittlerweile ist das Riesenprojekt mit viel Eigenleistung geschafft und die spätmittelalterliche Motte in voller Pracht wiedererstanden. Wer sich eine plastische Vorstellung von den früher im Westerwald recht häufigen Motten-Burgen machen will, kommt an der neuen Alten Burg nicht vorbei. Sie ist auch innen liebevoll und rustikal ausgestattet, hat mehrere Ebenen und kann für Feiern und andere Veranstaltungen gemietet werden. Zudem bietet Historica in der direkten Umgebung der Burg Unterhaltungsaktionen an, wie das Westerwälder Bauerndiplom, bei dem den Teilnehmern auf spielerische, aber auch anstrengende Weise nahegebracht wird, wie beschwerlich das tägliche (Über-)Leben eines Westerwälder Landwirts in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts war.

      Rotenhain hat auch eine Freizeitanlage, eine Blockhütte sowie einen Gäste- und Wandertreff mit Übernachtungsmöglichkeit und Burgschenke.

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      Alte Burg

      Alte Burg 1

      56459 Rotenhain

      02661 949313

       www.rotenhain.de

      Gemünden: Holzbachschlucht

      Hier gurgelt das Wasser, plätschert über Steine und reißt auch den einen oder anderen kleinen Baum mit sich: Unterhalb von Seck gräbt sich der Holzbach bis in Höhe von Gemünden durch den Abhang der Basalthochfläche des Hohen Westerwaldes. Über Jahrtausende hat die Kraft des Wassers sogar das äußerst widerstandsfähige und harte Westerwälder Gestein »geschafft« und sich auf der Länge von etwa einem Kilometer bis zu 30 Meter tief hineingefressen.

      Die Holzbachschlucht wäre aber wahrscheinlich nur ein ganz gewöhnlicher von mehreren Bachdurchbrüchen im Westerwald, wäre sie nicht schon 1929 als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden. Über die Jahrzehnte konnte sich dort eine recht urwüchsige Landschaft entwickeln, weil sich das Gebiet weitgehend selbst überlassen blieb. So machen nun nicht nur Basaltblöcke und steile Felswände Lust, die Schlucht genauer zu erkunden, sondern auch alte Bäume, die kreuz und quer liegen und manchmal sogar den Westerwaldsteig versperren, der mitten durch die Schlucht führt. Über einen etwa drei Kilometer langen Rundweg, der auf zwei Brücken den Holzbach kreuzt, lässt sich die wildromantische Schlucht erkunden. Informationstafeln machen unterwegs mit dem Bachdurchbruch und den hier lebenden Pflanzen und Tieren vertraut. Doch Obacht: Bei nassem Wetter kann der Pfad, der zum Teil direkt an den Rändern der Schlucht entlangführt, ganz schön rutschig werden. Gute Schuhe mit einer griffigen Sohle sollte man da schon anhaben, zur Sicherheit am besten sogar bei trockener Witterung.

      Wer oberhalb der Schlucht weiter in Richtung Hofgut Dapprich wandert, kann noch einen besonderen Ort der Stille erleben: Direkt am Weg liegt am Waldrand der kleine Privatfriedhof der Familie Schneider, die das alte Hofgut auch heute noch bewirtschaftet.

      Auf dem Hofgut Dapprich, ein Stück oberhalb der Holzbachschlucht, bietet sich das gemütliche Hofcafé für eine kleine Pause an.

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      Holzbachschlucht

      Startpunkt: Parkplatz Holzbachschlucht zwischen 56459 Gemünden und 56479 Seck/Westerwald

       www.gemuenden-ww.de

      Dappricher Hof

      56479 Seck/Westerwald

      02663 918720

       www.hofgut-dapprich.de

      Westerburg: Burgmannenhaus

      Wer ein richtiger Westerwälder ist, der wohnt in einem Fachwerkhaus. Zwar ist diese Bauweise nicht auf die Region zwischen Rhein, Lahn, Dill und Sieg beschränkt, aber hier war sie lange vorherrschend. Allerdings: Die Häuser bestanden traditionell »nur« aus Holz und einem Lehm-Stroh-Gemisch. Reichere Schichten haben jedoch schon früh darauf Wert gelegt, dass ihre repräsentativen Bauten aus Stein waren beziehungsweise aussahen, als ob sie aus Stein wären. Dazu hat man die Fachwerkhäuser einfach verputzt. So konnte man nicht mehr erkennen, dass sie doch nur aus Holz, Stroh und Lehm bestanden.

      Insbesondere in den höheren Lagen des Westerwaldes oder an besonders der Witterung ausgesetzten Stellen war und ist das mit dem Fachwerk so eine Sache. Deshalb haben die Vorfahren an den entsprechenden Seiten eine Verkleidung aus Holz oder Stroh und später aus Schiefer angebracht. So auch am sogenannten Burgmannenhaus in Westerburg, in dem einst die Vasallen des Grafen wohnten. Bei den ersten Sanierungen der Neuzeit verzichtete man auf diesen Schutz, damit das prächtige Fachwerk besser zur Geltung kam. Das rächte sich und sorgte über viele Jahre hinweg für große Probleme mit dem Bauwerk. Mittlerweile wurde das Haus in der Westerburger Oberstadt unterhalb des Schlosses erneut saniert. Dabei sind die der Witterung ausgesetzten Stellen wieder verschiefert worden. Aber die anderen Seiten präsentieren wunderbares, ochsenblutrotes Fachwerk.

      Wer mit offenen Augen durch den Westerwald fährt oder wandert, wird auch in vielen Dörfern interessante Fachwerkgebäude finden, die teilweise unter großem persönlichen Einsatz renoviert worden sind. Ein charakteristisches Bauteil ist oft der sogenannte Niederlass: Das auf einer Seite fast bis zum Boden herabgezogene Dach bot nicht nur guten Witterungsschutz, sondern vergrößerte auch die Räume.

      Besonders schöne Beispiele von repräsentativen städtischen Fachwerkbauten findet man im Westerwald zum Beispiel in Montabaur, Hachenburg oder Herborn.

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      Burgmannenhaus

      Gemündener Tor

      56457 Westerburg

      02663 291494

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