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Idylle entstanden. Benannt ist der Platz nach einer der großen Bürgerinnen der Stadt und einer der ersten Frauen Deutschlands, die um die Wende ins 20. Jahrhundert einem großen Industriekonzern vorstand. Nach dem Tod ihres Mannes übernahm sie 1894 die Leitung der gesamten Henschelfabriken, die Lokomotiven für die ganze Welt bauten, und führte sie in eine glänzende Zukunft. Dadurch war sie relativ schnell eine der reichsten Frauen im Kaiserreich. Den Reichtum setzte sie auch für zahlreiche Spenden ein. 1908 wurde das Kasseler Rot-Kreuz-Krankenhaus gebaut. Sophie Henschel hatte Grundstück und Geldmittel dafür zur Verfügung gestellt. Sie starb 1915. Der geplante Park zwischen Krankenhaus und Wilhelmshöher Allee wurde erst nach ihrem Tod realisiert. Um den Park herum errichtete die damalige Kali-Industrie AG an drei Seiten Wohnungen für Mitarbeiter.

      Letztlich sieht es heute noch so ähnlich aus wie in den 1920er-Jahren. Man sitzt in einer grünen Idylle an einem wichtigen Platz, denn Sophie Henschel hat, als historische Figur, noch heute einen ganz hohen Stellenwert in Kassel. An sie zu erinnern, gehört gewissermaßen zur Bürgerpflicht. Nicht umsonst hat sie dank ihres sozialen Engagements und ihrer Leistung als Unternehmerin den vor Jahren von der lokalen Presse per Leserentscheid verliehenen Titel »wichtigste Kasseler Persönlichkeit« bekommen.

      Die vor den Häusern verlaufende Virchowstraße auf Höhe des Platzes ist eine der schönsten Alleen der Stadt Kassel.

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      Sophie-Henschel-Platz

      Ecke Wilhelmshöher Allee/Virchowstraße

      34121 Kassel

      Kassel: Spaziergang durch den Vorderen Westen

      Der Westen ist für viele Städte ein Indiz für alt gewachsene, bessere Wohnviertel. Das trifft auch auf Kassel zu und seinen Vorderen Westen. Der Stadtteil ist geprägt von Altbauten, Gründerzeit und Jugendstil sowie großzügigen Wohnungen, auch heute noch.

      Wie in vielen anderen Städten ist Kassel-West (offizieller Name bis 2010) ein ehemals feiner Stadtteil. Leider hat auch hier die fatale Bombardierung Kassels ihre Spuren in Form von 1950er-Jahre-Architektur in den zerbombten Zwischenräumen hinterlassen. Aber große Teile des Viertels hatten Glück und präsentieren sich heute fein restauriert und in altem Glanz. Die Lebensader deutet mit der Friedrich-Ebert-Straße und dem August-Bebel-Platz auf die sozialdemokratische Geschichte der Stadt, auch wenn die Namen der großen Sozialisten nicht so recht zum großbürgerlichen Ambiente zu passen scheinen.

      Menschen mit großen Namen haben zeitweise hier gelebt. Samuel Beckett war in den 1920er-Jahren Dauergast bei Onkel und Tante, hauptsächlich aber wegen der Liebe zu seiner Cousine Peggy. Rita Hayworth machte eine Stippvisite zur Truppenunterhaltung in den 1940er-Jahren und der Stummfilmregisseur Friedrich Wilhelm Murnau verbrachte seine Kindheit hier.

      Mir hat es der alte Teil zwischen Stadthalle und der Kneipenmeile angetan. Buchläden, Feinkostläden, Biomärkte, Cafés und Kneipen zieren heute den Stadtteil. Kreative Modegeschäfte (zum Beispiel für maßgeschneiderte Korsetts) geben den besonderen Kick. Sapori D’Italia am Bebelplatz mausert sich in der Mittagszeit zur gern besuchten Ersatzkantine und in der Friedrich-Ebert-Straße wartet mit dem Voit eines der Kasseler Top-Restaurants. Man kann hier prima lustwandeln und sich in vermeintlich bessere Zeiten zurückdenken. Die Wohngegend ist hoch geschätzt, ein vorübergehender Aufenthalt aber ebenfalls schön.

      In der Querallee an der Ecke Goethestraße findet sich der Filmladen, Kassels erstes Programmkino mit Filmen jenseits des Massenangebots.

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      Vorderer Westen

      Rund um Kongress Palais Kassel

      Holger-Börner-Platz 1

      34119 Kassel

       www.vorderer-westen.net

      Filmladen Kassel e.V.

      Goethestraße 31

      34119 Kassel

      0561 707642

       www.filmladen.de

      Kassel: Indisches Restaurant Trimurti

      Natürlich bemühe ich mich als Besucher, die regionale Küche meines Aufenthaltsortes kennenzulernen. Natürlich gelingt das aber nicht immer, und dann steht man am frühen Abend mit einem Hungergefühl in einer fremden Stadt und weiß nicht so recht, wo man hingehen soll. Verschärft stellt sich die Situation für die dar, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Deshalb sei ein Tipp für diejenigen genannt: das indisches Restaurant Trimurti.

      »Trimurti« kommt aus der Hindi-Sprache und bedeutet so viel wie »Dreieinigkeit« oder »drei Götter«. Diese Göttlichkeit liegt in meinen Augen in der indischen Küche darin, dass einem an nichts fehlt, ganz gleich welche kulinarischen Vorlieben man hat – selbst wenn wie im Trimurti ausschließlich vegane und vegetarische Gerichte serviert werden.

      Was vor einigen Jahren als eine Art Schnellimbiss startete, hat sich inzwischen zu einem gemütlichen Restaurant gemausert. Das Interieur ist trotz Wandel traditionell indisch geblieben: bunte Farben, eine blinkende Lichterkette im Schaufenster und eine Theke, die tagsüber mit einem kleineren Angebot insbesondere die Studenten des benachbarten Universitätsteils versorgt. Abends jedoch bietet Familie Vasudev fein gewürzte Kulinarik à la carte.

      Thali-Gerichte mit schmackhaften Linsen und weiterem Gemüse ergänzen vegetarische Masala-Varianten. Diverse Currys stehen auf der Karte, und der Nichtvegetarier bekommt den »Chicken-Ersatz« in Form des indischen Käses Paneer. Salate, verschiedenste Fladenbrotsorten, Pakoras und Samosas runden das Angebot ab. Die Getränkekarte reicht von Chai über Lassis und Säfte bis zu Wein, Bio-Hefeweizen und indischem Bier. Im Sommer lädt ein kleiner Garten im Hinterhof ein. Hier wird jeder glücklich, der sich niederlässt.

      Natürlich gibt es in Kassel auch sehr gute italienische – neben Gambero Rosso, Teatro sei Da Vinci genannt – und griechische Restaurants (Eat Greek, Daphne).

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      Restaurant Trimurti

      Wilhelmshöher Allee 61

      34121 Kassel

      0561 766 88 66

       www.trimurti-restaurant.de

      Kassel: Theater im Centrum

      Die Theaterszene in der Stadt ist schwierig. Das Staatstheater spielt auf drei Bühnen mit finanziellem Zuschuss. Die Komödie Kassel ist längst eine Kooperation mit kleinen Schauspielhäusern aus Bremen, Lübeck und Bielefeld eingegangen, denn alleine zu überleben scheint unmöglich. Dieser Chancenlosigkeit begegnet Michael Fajgel, Chef des Theaters im Centrum (tic), mit einem ganz eigenen Konzept. Als er 2003 die Bühne in einem ehemaligen Gottesdienstraum eröffnete, wusste er sicher nicht, dass er das so lange durchhalten würde. Im kleinen Theater zog das Musical ein.

      Stücke in Lizenz einzukaufen gaben weder

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