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ist dieses eine Bewusstsein auch in mir. Ich lebe, weil es in mir ist, denn es ist das Leben. Je mehr ich mich ihm öffne, desto leichter und umfassender kann es in mir wirken. Es bewirkt dann Gesundheit, Lebensfreude, Vollkommenheit.

      Vollkommenheit aber ist allumfassend, sie kann nicht für mich, für mein Ego erreicht werden. Also muss ich anderen helfen, um selbst vollkommen zu werden. So werde ich Lebensberater oder Heilpraktiker und helfe meinem Nächsten. Ich werde zum Kanal für die eine Kraft, die nun durch mich wirkt.

      Ich helfe so meinem Nächsten, sich selbst zu erkennen und zu verwirklichen, gebe Hilfe zur Selbsthilfe. Im Idealfall kann auch er dann anderen helfen, denn Vollkommenheit ist erst erreicht, wenn der letzte vollkommen ist.

      Zur Vollkommenheit gehört auch die vollkommene Liebe, ohne die Vollkommenheit nicht vollkommen wäre. Das heißt, sich selbst genauso zu lieben wie den Nächsten. Ich muss ihn als Teil des einen allumfassenden Bewusstseins erkennen, von dem auch ich ein Teil bin. Das heißt aber auch, »IHN« als mein wahres Selbst zu erkennen. Das heißt, »IHN« in allem zu erkennen, im Baum und im Vogel, in der Sonne und im Wind, in der Krankheit und im Glück, im Brot, das ich esse, und im Partner, mit dem ich lebe.

      Eins werden mit allem – in diesem Bewusstsein der Einheit zu leben und meinen Nächsten zu helfen, zu dieser Einheit zu erwachen, das ist der Weg und das Ziel!

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       Was ist Schicksal?

      Wir alle haben unser Schicksal, tragen es mehr oder weniger geduldig, aber kaum jemand fragt sich einmal, warum er unter diesen Umständen lebt, was sie verursacht hat und ob und wie man sie eventuell ändern könnte. Lieber hoffen wir auf ein Wunder. Der Kranke auf eine medizinische Kapazität oder ein Wundermittel – und wenn das nicht hilft, auf einen Hypnotiseur oder Geistheiler, der ihn mühelos und blitzschnell gesund macht, damit man danach genauso falsch weiterleben kann wie zuvor.

      Der Arme will schnell reich werden, möglichst durch einen Lottogewinn, bei dem der Einsatz gering, aber das Ergebnis großartig ist. Der Einsame will seinen Idealpartner finden durch eine wunderbare Fügung des Schicksals, ohne sich zu fragen, ob er denn für den anderen der ideale Partner ist.

      Das Gesetz des Schicksals funktioniert aber völlig neutral. Es sagt nur: Wenn du das tust, geschieht das, und tust du dies, geschieht dies. Es gibt keine »Schicksalsverteilungsstelle« im Universum, es gibt nur Ursache und Wirkung. Wir nennen die Schöpfung Kosmos, das bedeutet Ordnung, und in dieser Ordnung ist kein Platz für Glück oder Pech oder Zufall. Ich allein bestimme, was ich im Leben erfahre, das Schicksal ist ein Spiegelbild meines Seins. Jeder meiner Gedanken ist ein Teil meines Schicksals, jede Haltung, jedes Gefühl.

      Jeder bekommt vom Schicksal das, was er verursacht. Nicht mehr, nicht weniger und nichts anderes. Das Schicksal ist nicht willkürlich und wird mich nie überfordern.

      Doch ganz gleich, was das Schicksal mir schickt, alles sind nur Chancen, um zu lernen, alles will mir nur helfen und dienen, um mich selbst zu erkennen. Und um die Wahrheit zu erkennen, die da lautet: Alles ist gut so, wie es ist. Das heißt nicht, dass es so bleiben sollte, aber im Augenblick ist es das Beste, um mir zu helfen. Das Schicksal will nur eines: mich zurück zur Einheit führen – zu Gott!

      Doch das ist nicht ohne Ehrlichkeit möglich, und Ehrlichkeit heißt: Wahrhaftigkeit, Achtsamkeit und Bescheidenheit. Nur wenn ich ehrlich bin, kann ich die eine Wahrheit in allem erkennen, und damit werden »Schicksalsschläge« überflüssig.

      Es gibt also weder unverdientes Glück noch unverdientes Leid, sondern nur Ursache und Wirkung. Und: Der einzige Mensch, der mich glücklich machen kann, bin ich selbst. Allerdings bin ich auch der einzige, der mich unglücklich machen kann.

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       Die Botschaft deines Körpers

      Früher oder später fragt sich jeder Mensch nach dem Sinn seines Lebens, sucht nach Möglichkeiten, um das Leben und sich selbst besser zu verstehen. Dabei hat das Leben uns einen wunderbaren Botschafter geschickt, der gern bereit ist, uns alles zu zeigen und zu erklären. Wir erkennen ihn nur meist nicht, weil er so naheliegend ist. Es ist unser Körper. Indem wir lernen, ihn zu verstehen, verstehen wir uns selbst, das Leben, die ganze Schöpfung und letztlich Gott.

      Unser Körper, dieser wunderbare Botschafter des Lebens, sagt uns nicht nur, wo wir uns nicht lebensgerecht verhalten, er sagt uns stets auch genau, was zu tun ist, um wieder ganz in Harmonie mit dem Leben zu sein. Er schickt uns ständig Botschaften, nicht nur über die verschiedenen Krankheitssymptome, sondern auch über die Form unseres Gesichtes, unsere Mimik, Gestik, unseren Gang, an denen wir unseren Charakter erkennen können. Der Körper lässt so für uns etwas sonst Unsichtbares sichtbar werden, damit wir es erkennen.

      Über das Universum unseres Körpers spiegelt das Leben jede Wirklichkeit und damit auch den Makrokosmos, die ganze Schöpfung. Dieser wunderbare Botschafter des Lebens, unser Körper, spricht also ständig zu uns. Wir brauchen nur zu lernen, seine Sprache zu verstehen, seine Ratschläge zu befolgen – und schon sind wir im Einklang mit dem Leben, in Harmonie mit der Schöpfung.

      Es war im Jahre 1818, als der deutsche Arzt Johann Christian August Heinroth die Ansicht äußerte, körperliche Krankheiten könnten psychische Ursachen haben. Damals wurde er von seinen Kollegen einfach ausgelacht, und zwar nicht wegen der Selbstverständlichkeit seiner Aussage, sondern wegen der so abwegig erscheinenden Idee, es könne wirklich so etwas wie Psychosomatik, so nannte es Heinroth damals schon, in der wissenschaftlichen Medizin geben.

      Doch schon Sokrates verkündete vor rund 2.400 Jahren: »Es gibt keine von der Seele getrennte Krankheit des Körpers.« Und Plato, der wohl berühmteste Schüler von Sokrates, beklagte: »Das aber ist der größte Fehler bei der Behandlung von Krankheiten, dass es Ärzte für den Körper und Ärzte für die Seele gibt, wo doch beides nicht getrennt werden kann.« Es wird jedoch noch immer getrennt gesehen, seit es keine Priesterärzte mehr gibt, die für den ganzen Menschen zuständig waren, oder doch wenigstens den guten alten Hausarzt, der seine Patienten und ihre seelischen Nöte kannte. Stattdessen haben wir Spezialisten für jeden Teilbereich mit den entsprechenden Teilerfolgen.

      Und selbst wenn wir dazu bereit sind, die Psychosomatik für möglich zu halten, dann suchen wir nach wissenschaftlichen Beweisen dafür. Ist es nicht Beweis genug, dass wir rot werden, wenn wir verlegen sind, und weinen, wenn wir traurig sind? Wir jubeln vor Freude oder werden blass vor Schreck. Dann »rutscht uns das Herz in die Hose« und die »Haare stehen uns zu Berge«. Wir bekommen eine Gänsehaut bei einer erregenden Vorstellung, und die Vorstellung einer anstrengenden Tätigkeit lässt unseren Blutdruck steigen, auch wenn wir sie gar nicht ausführen. Eine schlechte Nachricht schlägt uns auf den Magen, eine andere geht uns an die Nieren. Jedes Gefühl, das die Psyche bewegt, findet seinen Ausdruck im Körper. Was immer unsere Seele erlebt, der Körper macht es nach außen hin sichtbar. Was immer die Seele bewegt, bewegt auch den Körper, und diese Wirkung kann positiv oder negativ sein, kann uns krank und leidend oder gesund und glücklich machen.

      Doch noch immer lehnen viele die Psychosomatik ab, wie der Arzt, der auf einem Kongress zu seinem Kollegen sagte: »Wann immer ich diesen Quatsch mit der Psychosomatik höre, dreht sich mir der Magen um.« Ein typischer Fall von Psychosomatik!

      Jede Krankheit ist ein Ausdruck des Körpers für ein ungelöstes Problem, macht uns auf eine geistige Fehlhaltung aufmerksam und zeigt uns, dass eine Korrektur im Bewusstsein erforderlich ist. Krankheit ist daher unser Freund und Helfer, der uns (teilweise schmerzhaft) zu Bewusstsein bringt, wenn etwas nicht in Ordnung

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