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      Jeder von uns trägt zwei Naturen in sich: KAIN und ABEL.

      Der Name KAIN bedeutet »Besitz«. Kain ist der ichbezogene Teil des Menschen, der habgierig und rechthaberisch ist und immer versucht, etwas in seinen Besitz zu bringen oder anderen seinen Willen aufzuzwingen. KAIN in uns will besitzen, herrschen, sich durchsetzen.

      Der Name ABEL bedeutet »Atem«. ABEL ist der geistige Teil des Menschen, seine wahre Natur, so wie er als Mensch gemeint ist. ABEL strebt beständig nach Harmonie, Ausgleich, nach einer Verbesserung des Bestehenden und will in allem das Gute wecken. Diese wahre, geistige Natur des Menschen möchte still und bescheiden Gutes bewirken.

      In der Bibel erschlägt KAIN seinen Bruder ABEL, die niedere Natur des Menschen siegt also noch über den Geistmenschen. Aber in Wahrheit ist ABEL nicht zu töten, denn ABEL ist unsere wahre Natur, ist der unsterbliche Gottmensch in uns allen.

      Wer wirkt nun in uns? Nun, immer der, mit dem wir uns identifizieren. Wirkt KAIN durch uns, bewirkt er Krankheit, Schicksalsschläge und Leid. Lassen wir aber ABEL durch uns wirken, beschert uns das Gesundheit, Harmonie und Glück. Es ist unsere freie Entscheidung, wen wir durch uns wirken lassen. Wir haben in jedem Augenblick unseres Lebens die Wahl, uns neu zu entscheiden. Zum Beispiel JETZT!

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       Der Bauer und der liebe Gott

      Es war einmal ein armer Bauer, der lebte fleißig und rechtschaffen in seiner kleinen Hütte und war zufrieden damit. Als er sich eines Tages sich wieder abmühte, seine kargen Felder zu bestellen, sah er plötzlich ein helles Licht vor sich und darin ein kleines Männlein, das zu ihm sprach: »Du bist allezeit rechtschaffen gewesen und glücklich, trotz deiner Armut, und so will ich dir drei Wünsche erfüllen. Wenn du einmal einen Wunsch hast, so rufe mich und ich werde ihn dir erfüllen.«

      Der Bauer ging nach Hause und erzählte seiner Frau von dem wunderbaren Erlebnis. Er meinte, eigentlich habe er keine Wünsche, da er von Herzen glücklich sei, aber seine Frau wollte gern Königin sein, und so bedrängte sie ihren Mann, sich zu wünschen, König zu werden. Seiner Frau zuliebe ließ sich der Bauer überreden, rief das Männlein und sagte seinen Wunsch. Da erhob sich ein Brausen in der Luft, alles drehte sich um ihn und als er wieder richtig zu sich kam, war der Bauer König in einem prächtigen Palast und seine Frau saß neben ihm als Königin.

      Er erfreute sich an all den schönen Dingen, aber seine Frau hatte sich bald daran gewöhnt und wollte noch mehr. So bedrängte sie ihn, Kaiser zu werden. Er wollte eigentlich nicht, weil er glücklich war, aber seiner Frau zuliebe rief er noch einmal das Männlein und bat darum, Kaiser zu werden. Da erhob sich wieder ein starkes Brausen in der Luft, alles drehte sich um ihn und als er wieder zu sich kam, war er Kaiser und seine Frau saß neben ihm als Kaiserin.

      Er war zufrieden, aber seine Frau hatte sich bald an den Glanz gewöhnt, und als sie eines Tages eine Audienz beim Papst hatten und die Knie beugen mussten vor dem Höheren, da wurmte es sie, dass noch jemand auf der Welt höher war als sie. So bedrängte sie ihren Mann, das Männlein zu bitten, Papst zu werden. Der Bauer wollte das nicht, weil er sehr zufrieden war, aber sie drängte so lange, bis er nachgab. Also rief der Bauer das Männlein, äußerte seinen Wunsch und wieder erhob sich ein gewaltiges Brausen in der Luft, alles drehte sich um ihn und als er wieder zu sich kann, war er Papst.

      Er war zufrieden, aber als seine Frau sah, dass er täglich zu Gott betete, da erkannte sie, dass noch immer einer höher stand, und sie drängte ihn, Gott zu werden. Er wollte nicht, und außerdem waren die Wünsche verbraucht, aber sie drängte so lange, bis der Bauer nachgab. Wieder rief er das Männlein, sagte seinen Wunsch und das Männlein sprach: »Noch einmal will ich dir deinen Wunsch erfüllen, aber dieses Mal ist das letzte.« Da erhob sich ein solch gewaltiges Brausen wie nie zuvor, alles drehte sich um den Bauern und als er zu sich kam, saß er wieder als armer Bauer in seiner Kate, wie früher.

      Da erkannte er, dass man Gott nicht außen in den Dingen finden kann, sondern nur in sich, denn Gott wohnt in einem fröhlichen und rechtschaffenen Herzen – und das hatte er ja schon immer gehabt. So war er eins mit Gott, arbeitete fleißig und war glücklich bis an sein Ende.

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       Die geistigen Gesetze

      Am Anfang war alles eins. Gott, die eine Kraft, ruhte unoffenbart in sich. Es gab nichts außer Gott, und nichts war in Erscheinung getreten.

      Dann gestattete Gott einem Teil von sich, als viele in Erscheinung zu treten. Dieser als viele in Erscheinung getretene Teil des Einen begann zu wirken – und dieses Wirken ist die Liebe. Alles, was in Erscheinung getreten ist, ist ein Ausdruck der Liebe des Einen.

      Das Wirken der Liebe tritt als Harmonie in Erscheinung. Das »Gesetz der Harmonie« ist das Grundgesetz der Schöpfung, aus dem sich alle anderen geistigen Gesetze ableiten lassen. Es ist Ausdruck der Einheit und Ganzheit der Einen Kraft und führt alles, was geschieht, wieder in die Einheit zurück.

      Dieses Geschehen in Harmonie tritt aus Liebe als »Gesetz der Evolution« in Erscheinung. Nach diesem Gesetz geschieht alles Fließen – Werden – Sein! Das »Spiel des Lebens«.

      Alles Sein schwingt zwischen zwei Polen in verschiedenen Rhythmen nach dem »Gesetz der Schwingung«, dem »Gesetz der Polarität« und dem »Gesetz des Rhythmus«. Alles aber hat seine Entsprechung im Größeren wie im Kleineren, im Sichtbaren wie im Unsichtbaren, nach dem »Gesetz der Entsprechung« oder dem »Gesetz der Analogie«. Und alles steht in einer Beziehung zueinander, nach dem »Gesetz der Resonanz«: Gleiches zieht Gleiches an und stößt Ungleiches ab.

      Die ganze Schöpfung tritt als Fülle in Erscheinung, die jedem einzelnen Teil nach dem Willen des Einen seine Freiheit lässt. Sobald ein Teil zum Denken erwacht ist, ist er als Mitschöpfer aufgerufen und eingeladen, begrenzt wird er dabei nur von seinem eigenen Denken und Glauben.

      Alles Tun unterliegt dem »Gesetz von Ursache und Wirkung«, das als »Gesetz des Schicksals« in Erscheinung tritt. Jeder Teil wird so lange immer wieder in die Erscheinungswelt hineingeboren, bis sich die letzte der von ihm gesetzten Ursachen ausgewirkt hat und die Harmonie wiederhergestellt ist.

      Nach dem »Gesetz der Gnade« hat jeder Teil in jedem Augenblick die Möglichkeit, den Schritt zur Erleuchtung zu tun, sich damit vom Rad der Wiedergeburt zu entbinden und in die Einheit des Seins zurückzukehren. Sind alle Teile des Einen so wieder in die Einheit zurückgekehrt, ruht die eine Kraft wieder unoffenbart in sich, bis ihr Wille erwacht und sie es wieder einem Teil von sich gestattet, als viele in Erscheinung zu treten. Eine neue Schöpfung beginnt.

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       Was ist Vollkommenheit?

      Alles, was ist, ist ein Ausdruck der einen Kraft, die wir Gott nennen. So gibt es auch nur eine Kraft, die heilt, das eine Bewusstsein, das alles,

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