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Wir sind Superhelden. Fast.. Silke Wolfrum
Читать онлайн.Название Wir sind Superhelden. Fast.
Год выпуска 0
isbn 9783864295089
Автор произведения Silke Wolfrum
Издательство Bookwire
Über dieses Buch
Moritz und Papa wollen Superhelden werden. Dafür muss man trainieren, sagt Papa, denn als Superheld braucht man Mut, Entschlossenheit und Köpfchen. Und so stellen sich die beiden gegenseitig Mutproben, die ihr ganzes Können erfordern. Sie bezwingen die wilde Lotti aus der Nachbarschaft, zähmen einen Höllenhund und überlisten einen gemeinen Vermieter. Am Ende zeugt eine Schatzkiste voller magischer Gegenstände von ihren Taten, und Moritz und Papa sind endlich Superhelden. Na ja, fast.
Eine lustige Vater-Sohn-Geschichte zum Vor- und Selbstlesen!
Die Autorin
Silke Wolfrum ist 1973 in München geboren und dann im wesentlich kleineren Donauwörth aufgewachsen. Nach dem Abitur ging es nach Paris, woraus sich noch zwei weitere Jahre in Frankreich ergaben, bis sie dann doch in München Wurzeln schlug. Seit 2002 schreibt sie Kindergeschichten, Hörspiele und Features für den Bayerischen Rundfunk. Ihre beiden Kinder sind ungefragt in diverse Geschichten hinein verwurstelt worden, was sie aber immer wieder gütig hinnehmen.
Die Illustratorin
Marie Geissler wurde 1982 in Karl-Marx-Stadt geboren und studierte Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Illustration an der Bauhaus-Universität in Weimar und in Valencia. Sie rattert als Rädchen in der Zeichenwunschmaschine »Illumat«, ist Hausporträtzeichnerin eines kleinen Verlags und illustriert mit Vergnügen Kinder- und Jugendbücher. Marie lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Für Anja
Inhalt
2. Mutprobe: Sieg über den Jammer
3. Mutprobe: Kampf gegen Zottel
8. Mutprobe: Schatz im Schrebergarten
10. Mutprobe: Schwarzer Ritter
1. Mutprobe:
Goldenes Haar
Papa und ich wollen Superhelden werden. Papa sagt, dafür braucht es vor allem eines: Mut, Entschlossenheit und Köpfchen. Superheld wird man nicht einfach so, das muss man trainieren. Und mit dem Training wachsen auch die Superkräfte. Sagt Papa. Deswegen fahren wir in den Sommerferien auch erst mal nicht weg. Wir bleiben lieber zu Hause und konzentrieren uns auf unser Training: das Erobern magischer Gegenstände. Wir nennen das Superhelden-Mutproben.
»Moritz«, sagt Papa, »heute bist du dran mit Superhelden-Training! Besorge uns ein Haar von Lottis goldenen Locken.«
»Von der wilden Lotti?«
»Genau, von der.«
Ich werde blass. Lotti wohnt im zweiten Stock. Sie geht nicht, sie trampelt durchs Treppenhaus. Sie spricht nicht, sie brüllt und einmal hat sie mich mit ihrem Roller umgefahren.
»Mut, Entschlossenheit und Köpfchen«, raunt Papa, nimmt mich an der Schulter und schiebt mich ins Treppenhaus.
Ich rutsche das Treppengeländer hinunter, bis in den zweiten Stock. Dort verlässt mich der Mut. Ein Haar von Lotti? Das ist zu schwer für einen Superhelden-Anfänger. Soll ich klingeln?
Rums, geht die Tür auf. Lotti stürmt heraus! Sie tritt mir auf den Fuß, rennt an mir vorbei. Aua! Halt! Ich laufe hinterher. Lotti trampelt in den Hof. Sie düst auf ihrem Roller im Kreis umher, wie eine Verrückte. Dann schmeißt sie den Roller hin und hängt sich kopfüber an das Klettergerüst.
Ich sitze in sicherem Abstand von ihr auf einer Bank und beobachte: Ihre blonden, langen Haare berühren fast den Boden. Soll ich einfach hingehen und eins ausreißen? Unmöglich!
Mut, Entschlossenheit und Köpfchen.
Ich hab’s!
Langsam nähere ich mich Lotti. Sie hängt immer noch kopfüber.
»Soll ich dir einen Zopf flechten?«, sage ich.
Lotti plumpst mit einer Rolle vorwärts vor mir auf den Boden.
»Nee«, sagt sie.
Mist. Lotti starrt mich an. Hat sie mich durchschaut?
»Willst du Pferdchen spielen?«
Pferdchen? Das machen doch nur Mädchen.
Lotti rennt weg, sie kommt mit einem Strick zurück und fesselt mich, oder nein, das soll das Zaumzeug sein.
»Galopp hü!«, schreit sie.
Ich renne davon, Lotti lässt mich mehrmals im Kreis traben, dann soll ich Gras fressen.
»Braves Pferdchen«, sagt sie und klopft mir auf den Rücken. »Wihihihaaaaa«, sage ich.
Dann galoppiere ich los, zweimal ums Klettergerüst, die Erde spritzt unter meinen Füßen. Ich spüre Superkräfte, ich bin ein Superhelden-Pferd, schnell wie der Wind, stark wie zwei Bären, mein Fell glänzt in der Sonne. Nur Lotti kann mich bezwingen.
»Wechsel!«, schreit die.
Sie nimmt mir das Zaumzeug ab und legt es sich selbst an. Sie bäumt sich auf und galoppiert.
Ich halte die Zügel fest in der Hand.
»Rechts, links!«, rufe ich und: »Hühott!«
Lottis goldene Mähne flattert im Wind. Nur mir gehorcht die wilde Lotti. Wir rasen durch die weite Prärie, keiner kann uns fangen.
»Hüjaaa!«, rufe ich.
Da geht ein Fenster auf und jemand schreit.
»Pissekacke«, sagt Lotti, »ich muss hoch.«
Weg ist sie. Schade!
Aber was ist das? Sie hat das Zaumzeug einfach fallen lassen. Und jetzt sehe ich es ganz genau. Dort hängt ein langes blondes Haar.
Mission erfüllt!
Triumphierend trage ich das Haar zu Papa.
»Heldenmäßig«, sagt der und legt es in unsere Superhelden-Schatztruhe.
»Morgen bist du dran«, sage ich.