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Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman. Toni Waidacher
Читать онлайн.Название Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman
Год выпуска 0
isbn 9783740971656
Автор произведения Toni Waidacher
Жанр Языкознание
Серия Der Bergpfarrer Staffel
Издательство Bookwire
»Wie ich seh’, haben S’ sich schon miteinander bekannt gemacht«, sagte sie, als sie den Hörer aufgelegt hatte.
Dabei lächelte sie hintergründig.
»Ja, wir haben uns zufällig im Biergarten des Hotels getroffen«, nickte Florian.
»Waren Sie denn schon in der Kirche?« fragte die Wirtin.
»War ich«, erwiderte er. »Und stellen Sie sich vor, der Pfarrer Trenker hat mich zu einer Bergtour eingeladen!«
»Ach, haben S’ ihn kennengelernt? Das freut mich für Sie. Da erwartet Sie etwas ganz Besond’res. Unser Bergpfarrer kennt sich nämlich da droben bestens aus.«
»Bergpfarrer?« fragte Babette.
»Ja«, lachte Ria, »so nennen wir ihn, weil Hochwürden seit seiner Jugend immer wieder aufsteigt. Früher hat er sogar als Bergführer gearbeitet und sich damit sein Studium finanziert.«
»Er ist wirklich ein interessanter Mann«, sagte Florian. »Dabei schaut er gar net wie ein Pfarrer aus. Eher schon wie ein prominenter Sportler.«
Er blickte Babette fragend an.
»Hätten Sie nicht Lust, mitzukommen?«
»Ich?«
Sie schüttelte hastig den Kopf.
»Nein, das ist nichts für mich, glaube ich«, antwortete die Lehrerin.
Florian machte ein enttäuschtes Gesicht.
»Vielleicht ändern Sie ja noch Ihre Meinung.«
Sie lächelte.
»Vielen Dank für das Angebot, aber ich denke nicht.«
Gleichzeitig bereute sie ihre Ablehnung, als sie sein Gesicht sah.
»Aber auf jeden Fall sollen S’ sich auch die Kirche anschau’n«, sagte Ria Stubler schnell.
»Ja, das müssen Sie unbedingt«, pflichtete Florian der Wirtin bei. »Nach dem Abendessen?«
Jetzt strahlte er, als Babette zustimmend nickte.
»Dann treffen wir uns in einer Stunde«, fragte er.
»Ja, gerne.«
*
Im Wirtshaus war es nicht ganz so voll, wie man angesichts der vielen Touristen hätte annehmen können. Aber es gab auch noch das kleine Restaurant nebenan, das ebenfalls zum Hotel gehörte, und wahrscheinlich waren auch einige Urlauber in die Stadt gefahren, um in einem der vielen Spezialitätenlokale zu essen. Babette und Florian fanden jedenfalls schnell einen freien Tisch und wählten aus der umfangreichen Abendkarte.
»Ich esse gerne etwas aus der Region«, begründete Florian seine Wahl, das hausgemachte Schwammerlragout, zu dem Semmelknödel und Salat gereicht wurden.
Babette schloß sich dem an und bereute ihre Entscheidung nicht. Während sie auf das Essen warteten, wurde ihnen frisches Brot und Schmalz serviert, um die Wartezeit zu überbrücken.
Für Florian war es das erste Mal seit der Trennung von Evelyn, daß er wieder mit einer Frau ausging, und er genoß den Abend. Endlich war es wieder da, dieses unbeschreibliche Gefühl, das man hatte, wenn man verliebt war.
Und Babette Mertens? Fühlte sie ebenso?
Florian versuchte, in ihrem Gesicht zu lesen. Suchte nach Anzeichen, daß auch sie etwas für ihn empfand. Und manchmal glaubte er da etwas in ihrem Blick zu sehen, das ihm signalisierte. Ich mag dich!
Zum Essen tranken sie einen Schoppen Weißwein, der wunderbar zu dem Pilzgericht paßte.
Dabei unterhielten sie sich über den bevorstehenden Besuch in der Kirche.
»Ich will nicht zuviel verraten«, sagte Florian, »aber das mußt du unbedingt gesehen haben!«
Im selben Moment wurde er sich bewußt, daß er sie eben geduzt hatte.
»Entschuldigung«, sagte er rasch. »Das ist mir einfach so herausgerutscht.«
Babette lächelte.
»Schon gut«, erwiderte sie. »Das ist schon ganz in Ordnung.«
Erleichtert lächelte auch er.
»Dann sollten wir darauf anstoßen«, schlug Florian vor und hob sein Glas.
Es klirrte leise, als sie die Gläser aneinanderstießen.
»Also, Florian.«
»Babette«, erwiderte sie.
Als sie tranken, dachten beide daran, daß es jetzt eigentlich einen Brüderschaftskuß geben müßte, aber keiner wagte so recht, es anzusprechen…
»Wollen wir noch einen Schoppen bestellen?« erkundigte er sich.
»Lieber net.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich vertrag’ net soviel davon.«
»Dann könnten wir eigentlich zahlen und zur Kirche hinübergehen.«
»Ja, ich bin schon ganz gespannt.«
Als sie die Wirtsstube verlassen wollten, wurde die Tür aufgezogen und ein Mann trat ein.
»Oh, Pardon«, sagte er, als er gegen Babette stieß.
»Nichts passiert«, lächelte sie und wollte zur Seite treten.
Doch der Mann bestand darauf, ihr den Vortritt zu lassen. Dabei lächelte er sie an und musterte sie eingehend.
Florians Miene verdunkelte sich, als er sah, mit welchem Blick der Unbekannte Babette bedachte. Doch dann waren sie schon durch die Tür und standen draußen auf dem Gehsteig.
Babette hatte den Blick ebenfalls bemerkt. Allerdings kam er ihr nicht so aufdringlich vor wie Florian. Der winkte innerlich ab und deutete zum Gotteshaus hinüber, dessen schlanker Turm mit der zwiebelförmigen Kuppel darauf in den Himmel ragte.
»Jetzt mache dich auf eine Überraschung gefaßt«, sagte er.
Es dämmerte ein wenig, aber noch war es einigermaßen hell, als sie die Straße überquerten. Ein paar wenige Spaziergänger waren noch unterwegs, aber in der Kirche hielt sich niemand mehr auf, als sie eintraten. Babette war wirklich angenehm überrascht, als sie neben Florian durch das Kirchenschiff ging. Insgeheim hatte sie geglaubt, daß er mit seiner Schwärmerei übertrieben hätte, doch jetzt sah sie ein, ihm Unrecht getan zu haben.
Die Kirche von St. Johann war wirklich einmalig schön.
Florian führte sie überall herum und erzählte, was der Geistliche ihm erzählt hatte. Babette war erstaunt darüber, wie gut sich ihr Begleiter mit der Geschichte auskannte.
»Pfarrer Trenker hat mir alles gezeigt«, erklärte er. »Aber du mußt zugeben, daß es sich wirklich gelohnt hat herzukommen.«
»Auf jeden Fall.« Sie nickte.
Nachdem sie nicht nur den Altar bewundert hatte, sondern auch das berühmte Gemälde und die Statue der Gottesmutter, standen sie in der Abseite am Opferstock, und Babette zündete eine Kerze an.
»Für meine Eltern«, sagte sie leise.
»Sie sind schon verstorben?« fragte Florian mitfühlend.
»Ja, vor sechs Jahren habe ich sie durch einen Autounfall verloren. Sie waren gerade auf der Rückfahrt von der Hochzeitsfeier meiner Cousine. Ich war damals noch im Studium und konnte nicht mit zu der Feier. Vielleicht wäre ich sonst…«
Sie verstummte und spürte, wie Florian tröstend seinen Arm um sie legte.
»Es tut mir leid«, sagte er leise.
»Danke«, lächelte sie und genoß für einen Moment seine Hand auf ihrer Schulter.
Als sie die Kirche wieder verließen, war es schon dunkler geworden. Es waren kaum noch Leute auf