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Top-5-Werte oder auch mehr in drei Spalten einteilen: »Ist«, »Geht noch besser« oder »Wunsch«. Die Zuordnung zu den Spalten wird durch die Teilnehmer vorgenommen – die hierbei entstehenden, oft emotionalen und erfolgsentscheidenden Diskussionen werden von uns wertschätzend und wertschöpfend moderiert und begleitet. Oftmals zeigt diese Wertediskussion deutlich, welches Verhalten heute im Alltag dominant ist und die Team- oder Unternehmenskultur maßgeblich prägt. Erkennbar ist auch, welche Werte tatsächlich erlebbar sind und welche persönlichen Werte nicht gelebt werden, aber wünschenswert sind.

      Im Ergebnis des Werteworkshops der JSCS hat das Team gemeinsam mit der Geschäftsführung die folgenden vier Werte festgelegt:

      imageEigenverantwortung (gelb)

      imageOffenheit (grün)

      imageWertschätzung (grün)

      imageVertrauen / Zuverlässigkeit (grün / blau)

      Abb. 4: Auswahl der Teamwerte, © Christian Albat

      Die Verteilung über die drei Spalten und die eher mittlere Zentrierung der Karten (»Geht noch besser«, vgl. Abb. 4) hat den Wunsch aufgezeigt, hier ab sofort an den Werten zu arbeiten. Die Weiterentwicklung zu den nächsten Wertestufen und das Leben der eigenen Werte im Team wurden durch den Workshop klar in den Fokus gerückt. Jetzt galt es, geeignete Maßnahmen zu definieren.

       Werte erleben

      Im Anschluss an die Erhebung und Festlegung der JSCS-Werte ist für den Praxistransfer in den Alltag entscheidend, dass das neue Leitbild und die darin verankerten Werte individuell für jedes Teammitglied im unmittelbaren Arbeitsumfeld authentisch erlebbar gemacht werden.

      In einer wissenschaftlichen Betrachtung von Erlebnissen nach dem Konzept von Jochen Schweizer wurde im Rahmen einer Studie aus dem Jahr 2017 bereits Folgendes festgestellt: Durch zunehmende Digitalisierung und ständige disruptive Veränderungsprozesse befinden sich Wirtschaft und Gesellschaft in einem immer schnelleren Wandel. Für Unternehmen bedeutet dies neue Herausforderungen hinsichtlich der Arbeitgeberattraktivität im Employer-Branding und Recruiting, der Mitarbeitermotivation und -bindung, des Teamgefühls und der Leistungsbereitschaft. Diese Herausforderungen müssen gemeistert werden, um Unternehmen zukünftig wettbewerbsfähig zu halten. Die JSCS-Erlebnislösungen für Firmen zur emotionalen Mitarbeiter- und Kundenbindung wurden daraufhin untersucht, um zu klären, ob es in der Wissenschaft bereits Erkenntnisse gibt, die auf das Motto »Erlebnis bringt Ergebnis« einzahlen. Herr Dr. Sebastian Spörer, Neurobiologe und Managementtrainer, hat in seinem White Paper »Erlebnis bringt Ergebnis! Wie Unternehmen von Team-Erlebnissen profitieren!« den aktuellen Stand der Forschung zusammengefasst (vgl. Spörer, 2017): Erlebnisse im Firmenumfeld wirken sich mit hoher Wahrscheinlichkeit positiv auf Produktivität, Fluktuation, Krankenquote und Kreativität aus. Um dies zu fördern, müssen bestimmte Rahmenbedingungen gegeben sein. Dazu zählen beispielsweise positive Emotionen, die Möglichkeit, diese Emotionen am Arbeitsplatz abzurufen, und ein Umfeld, das soziale Bindungen ermöglicht. Unter diesen Bedingungen können Aufwand und Ertrag in einem extrem günstigen Verhältnis zueinander stehen.

      Das White Paper stellt dar, wie genau sich Erlebnisse im Firmenumfeld positiv auswirken:

      imagePositive Erlebnisse führen zur Ausschüttung von Dopamin im Gehirn. Dieses lässt Mitarbeiter kreativer und kognitiv produktiver werden.

      imageZusammengehörigkeit ist ein Grundbedürfnis: Ohne Teamgedanken und Zugehörigkeit werden im Gehirn neuronale Zirkel aktiviert, die zu einer Stressreaktion im Körper führen.

      imageFreundschaften sorgen für Produktivität und Bindung. Gemeinsame Erlebnisse begünstigen Freundschaften.

      imageErlebnisse fungieren als »Agile Management Innovation«: Sie sind ein Werkzeug, um Kommunikation zu fördern, und unterstützen damit agile Werte wie Transparenz, Vertrauen und Zusammenarbeit.

      imageMitarbeiter mit einem gestärkten Immunsystem sind auf lange Sicht produktiver. Erlebnisse und Freundschaften stärken das Immunsystem.

      Erlebnisse können am stärksten nachhaltig wirken, wenn sie bei Mitarbeitern immer wieder in Erinnerung gerufen werden (»Priming-Effekt«). Dies wirkt wie ein Nachhaltigkeitsmotor. Und noch eine wichtige Beobachtung: Eine reine Incentivierung über mehr Geld kann Kreativität und Innovation sogar hemmen.

      Die Methode des Erfahrungslernens ist Basis und fester Bestandteil der ALBATrosse-WERTEarbeit. Die Marke Jochen Schweizer steht wie keine andere für das Erlebnis. Der Fokus in der Arbeit mit dem Team lag deshalb auf dem nachhaltigen »Erlebbarmachen« und der damit einhergehenden emotionalen Verankerung der JSCS-Werte. Welche Übungen passen zu welchem Wert? Wir haben uns entschieden, in mehreren kurzen Erlebnissen (Indoor, Outdoor, während oder außerhalb der Arbeitszeit) die Werte im Einzelnen und wiederholt anzugehen, um den Transfer laufend sicherzustellen. So haben wir für »Vertrauen« und »Zuverlässigkeit« unter anderem ein großes Spanntuch benutzt, in das sich alle Teammitglieder haben fallen lassen, um sich gegenseitig Halt zu geben. In einer anderen Übung haben wir mit dem speziellen Tuch in einem stabilen Kreis aus Teammitgliedern eine Art Team-Slackline aufgebaut und so eine extreme Balanceübung für alle geschaffen. Einige Zeit später sind wir dann zur Wiederholung der beiden Werte »Vertrauen« und »Zuverlässigkeit« in ein anderes Setting gestartet: Mit verbundenen Augen hat jedes Teammitglied den Hochseilgarten der Jochen Schweizer Arena bewältigt – geführt und gesichert jeweils von einem Teamkollegen.

      Für die Werte »Offenheit« und »Wertschätzung« haben wir interne Maßnahmen und Kommunikationsübungen eingesetzt, um gezielt die gemeinsame Sprache und Feedbackkultur zu fördern. Bei dem Wert »Eigenverantwortung« lag es nahe, den JSCS-eigenen Team-Mission-Parcours zu nutzen und hier die Übung »Goldraub« zu spielen: Dabei bewegen alle Teammitglieder einen Kollegen, der sich in einem Klettergurt befindet und durch Seile gesichert ist, in der Luft. Ziel der Übung ist es, über die Kraft und den Einsatz jedes Einzelnen mit einer realistischen Einschätzung der eigenen Möglichkeiten (Verantwortung für andere/Eigenverantwortung) Goldstücke vom Boden zu sammeln und diese in einer Höhe von drei Metern in einen Korb zu legen. Innerhalb der Jochen Schweizer Gruppe stehen dem Team viele weitere Events als Angebot für internes Teambuilding zur Verfügung. Neben Weihnachtsfeiern, spontanen Schlauchbootausflügen und gemeinsamen VR-Erlebnissen in der Arena ist das jährliche Skifahren in Leogang mit allen Mitarbeitern ein Highlight, das auch in Summe auf viele Werte einzahlt. Den Wert »Leistung« kann man persönlich mit dem Sammeln von Pistenkilometern steigern, aber auch beim Bezwingen einer der längsten Talabfahrten der Alpen als Team erleben. Zum Abschluss schafft die gemeinsame Fackelabfahrt mit knapp 100 Teilnehmern ein nachhaltiges Bild und stärkt das Wir-Gefühl.

       Werte leben

      Die individuellen Erlebnisse entlang der JSCS-Werte haben durch die Vielzahl von wiederkehrenden und gezielten Übungen bei den Teammitgliedern einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Jeder Einzelne erinnert sich bis heute immer wieder und voller Begeisterung

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