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Ins neue Land

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       Irm­gard und ihr Bru­der

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Aus guter Familie Erster Teil

      I.

      Breit und hell fiel ein Strahl der Früh­lings­son­ne durch das ver­staub­te Bo­gen­fens­ter ei­ner Dorf­kir­che. Er durch­schnitt als war­mer, glän­zen­der Strei­fen die graue Däm­me­rung und ver­lor sich hin­ter weißem Git­ter in den schat­tig-feuch­ten Tie­fen des Pfarr­stuh­les, den meh­re­re fest­lich ge­klei­de­te Her­ren und Da­men be­setzt hat­ten. Mit­ten in der Licht­bahn stand die Kon­fir­man­din vor dem Al­tar. Das klei­ne Kreuz auf ih­rer Brust glüh­te gleich ei­nem über­ir­di­schen Sym­bol, und wie ein Kranz welt­li­cher Herr­lich­keit flim­mer­te, von tau­send Gold­fun­ken durch­sprüht, das brau­ne Haar über dem ro­sen­ro­ten, trä­nen­be­tau­ten, fei­er­li­chen Kin­der­ge­sicht.

      Sie stand ganz al­lein an dem hei­li­gen Orte, durch­schau­ert von der Be­deu­tung des Au­gen­blicks – ban­gend, das Ge­lüb­de aus­zu­spre­chen, das auf ih­ren Lip­pen schweb­te und sie für ein Le­ben der Wahr­heit und der Hei­li­gung un­wi­der­ruf­lich ver­pflich­ten soll­te.

      Hin­ter ihr, zwi­schen den schma­len Holz­bän­ken, hör­te sie das Ge­pol­ter ei­ni­ger nie­der­kni­en­den Ta­ge­löh­ner­kin­der, die be­reits die Ein­seg­nung emp­fan­gen hat­ten. Aga­the wünsch­te plötz­lich mit krank­haf­ter Hef­tig­keit, un­ter den pein­lich glatt­ge­kämm­ten und rot­ge­seif­ten Köp­fen, den un­ge­schick­ten Ge­stal­ten dort sich ver­ber­gen, sich an der Ge­mein­schaft mit ih­nen stär­ken zu kön­nen.

      Ihr Herz woll­te sein Schla­gen aus­set­zen, eine Furcht er­griff sie, ein Schwin­del, in­dem sie auf die Knie sank und den Kopf mit dem Ge­fühl neig­te, es müs­se in der nächs­ten Mi­nu­te ihr Da­sein, das froh emp­fun­de­ne Da­sein, ge­gen einen Zu­stand von frem­der Schau­er­lich­keit, voll er­ha­be­ner Schmer­zen und be­klem­men­der Won­nen ein­ge­tauscht wer­den.

      Über sich hör­te Aga­the die sanf­te, ernst­fei­er­li­che Stim­me des Geist­li­chen die Fra­ge an sie rich­ten: ob sie dem Teu­fel, der Welt und al­len ih­ren Lüs­ten ent­sa­gen, ob sie Chri­sto an­ge­hö­ren und ihm fol­gen wol­le. In sü­ßer Schwer­mut hauch­te sie »ja«, fühl­te die Berüh­rung der seg­nen­den Hän­de auf ih­rem Haup­te und ver­such­te mit ge­walt­sa­mer An­stren­gung, alle ihre Sin­ne ein­zut­au­chen in die An­be­tung der ewi­gen Gott­heit – des Herrn, der über ihr schweb­te.

      Aber sie ver­nahm das Rau­schen ih­res ei­ge­nen sei­de­nen Klei­des; ein ge­rühr­tes Flüs­tern und un­ter­drück­tes Schluch­zen drang aus dem Pfarr­stuhl, wo ihre El­tern sa­ßen, zu ih­ren Ohren; sie hör­te ein Ge­sang­buch ir­gend­wo pol­ternd zur Erde fal­len und eine ge­mur­mel­te Ent­schul­di­gung – sie lausch­te auf die falschen Töne, die der Küs­ter bei sei­ner lei­sen Or­gel­be­glei­tung griff – sie muss­te

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