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er den Buick. Hazel Sharon erklärte er, er suche nach einer eventuellen Nachricht ihres Begleiters.

      So sehr Josuah Parker sich aber bemühte, er fand nicht den geringsten Hinweis. Teddy Colman, wie er hieß, schien es sogar darauf angelegt zu haben, keine Spuren zu hinterlassen. Der Wagen war säuberlich ausgeräumt worden.

      Nach etwa fünf Minuten befanden Parker und Hazel Sharon sich auf der Rückfahrt. Bis nach Burbank (Los Angeles) waren es etwa zehn Meilen, die noch zurückgelegt werden mußten. Der Verkehr auf der Straße wurde in Stadtnahe etwas dichter.

      »Ja, bitte?« fragte Hazel Sharon und zückte zusammen, als Parker sie angeredet hatte.

      »Kennen Sie Mister Colman schon seit längerer Zeit?«

      »Seit einigen Wochen. Wie das hier in Los Angeles eben so ist. Man sieht sich auf Parties, in Lokalen und wird miteinander bekannt.«

      »Darf ich weiterhin fragen, Miß Sharon, ob Ihnen Mister Colmans Adresse bekannt ist?«

      »Aber natürlich. Er wohnt in einem Apartmenthaus ganz in meiner Nähe.«

      »Und ist beschäftigt wo?«

      »Teddy ist Produktionsassistent bei einer privaten TV-Firma.«

      »Sollten wir nicht bei Mister Colman vorbeifahren, Madam?«

      »Von, mir aus. Gut, einverstanden. Aber sagen Sie, Mister Parker, warum stellen Sie all diese Fragen? Glauben Sie, daß irgend etwas nicht stimmt?«

      »Man wird sehen, Miß Sharon. Mister Colman holte Sie also zu dem Zweck ab, Sie zur Party zu bringen?«

      »Ja, natürlich. Wir waren schon einige Male zusammen aus. Ich hatte und habe da keine Bedenken, wenn Sie das meinen.«

      Parker legte den Rest der Distanz schweigend zurück. Als das Apartmenthaus erreicht war, in dem Teddy Colman wohnte, hielt er an und stieg aus.

      »Ich möchte mich für einige wenige Minuten entschuldigen«, bat er. »Würden Sie freundlicherweise im Wagen Zurückbleiben, Miß Sharon?«

      Sie war einverstanden, und Parker ging hinüber zum Haus, drückte die Glastür zur Eingangshalle auf und sah sich einem mageren, kleinen Mann gegenüber, der sich als Hausmeister vorstellte.

      Parker verwickelte diesen Mann in ein kurzes Gespräch, kam zurück zum Wagen und schüttelte bedauernd den Kopf.

      »Mister Colman ist noch nicht zurückgekehrt und hat bisher auch keine Nachricht hinterlassen«, sagte er, »es dürfte zweckmäßig und angebracht sein, Sie jetzt nach Hause zu bringen.«

      »Teddy kann sich auf was gefaßt machen«, sagte sie wütend, »was ist das für eine Art, sich einfach zu verdrücken! Man müßte ja glatt meinen, er hätte Dreck am Stecken.«

      Parker ging auf diese Bemerkung nicht ein, fuhr um einen großen Wohnblock herum und hielt vor dem modernen Apartmenthaus, in dem die junge Dame mit dem lackschwarzen Haar wohnte. Sie bedankte sich erstaunlicherweise nur sehr sparsam bei Parker, schlüpfte aus dem Wagen und verschwand.

      Vor dem Eingang blieb sie stehen und drehte sich zu Parker um, der sein hochbeiniges Monstrum bereits in Gang gesetzt hatte und losfuhr.

      Hinter der nächsten Straßenecke hielt Parker seinen Wagen an. Er war keineswegs neugierig, doch er besaß eine äußerst gute Witterung für ungewöhnliche Dinge. Und diese Witterung sagte ihm, daß einige Dinge nicht so waren, wie sie sein sollten.

      Gewiß, hier konnte es sich um die Verführungskünste eines jungen Mannes gehandelt haben, der seine Freundin unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in seinen Wagen gelockt hatte, um mit ihr in einem der vielen Valleys nördlich von Burbank ein Schäferstündchen zu verbringen.

      Dies konnte sein …

      Parker mißfiel jedoch diese Deutung. Die junge Dame war sicher kein naives Mädchen vom Land, das man durch Tricks verführen mußte. Warum dann also diese aufwendige Geschichte mit der Party? Warum das Verschwinden des jungen Mannes, nachdem er sicher sein mußte, sie würde den Schwindel mit der Party durchschauen?

      Parker hatte sein hochbeiniges Monstrum verlassen und ging zurück zum Apartmenthaus. Worauf er wartete, hätte er zu diesem Zeitpunkt nicht sagen können. Es trieb ihn einfach zurück.

      Vielleicht rechnete Parker insgeheim damit, daß der junge Mann auftauchen würde. Wo sollte er Hazel Sharon schon suchen? Logischerweise mußte sie nach dieser verunglückten Ausfahrt in ihr Apartment zurückgekehrt sein.

      Als sich aber auch nach fünf langen Minuten immer noch nichts rührte, verließ der Butler die Dunkelheit der Straße und begab sich gemessen und würdevoll in den Lichtschein der Eingangshalle. Er studierte die vielen Namensschildchen und fand den von Hazel Sharon.

      Parker läutete diskret, aber nachhaltig.

      Das Türmikrofon blieb stumm. Hazel Sharon hatte sich wohl vorgenommen, nicht mehr zu reagieren. Vielleicht vermutete sie auch, ihr Freund Teddy Colman würde sich melden.

      Nach einem letzten Läuten interessierte der Butler sich für das Schloß der zweiflügeligen Eingangstür und hypnotisierte es förmlich mit seinen geschickten Händen. Sekunden später öffnete es sich willig, und Parker konnte die Tür aufdrücken. Er durchmaß die Halle, ging hinüber zum Lift und fuhr hinauf in die vierte Etage.

      Vor der gesuchten Apartmenttür blieb er stehen und genierte sich nicht, sein Ohr gegen die Türfüllung zu legen.

      Keine Geräusche.

      Totenstille!

      Parker wurde von einer seltsamen Unruhe erfaßt. Er führte auch hier ein kurzes Zwiegespräch mit dem Türschloß, drückte dann die Tür auf und betrat auf diskrete Art und Weise den kleinen Flur.

      »Miß Sharon?«

      Keine Antwort.

      Parker legte sich jetzt weniger Hemmungen auf und durchsuchte die kleine Wohnung, die außer dem Vorflur aus einem Wohnraum, einem Bad und einem kleinen Schlafraum bestand.

      Aber selbst in den Garderoben- und Wandschränken war Hazel Sharon nicht zu finden. Auch unter der Dusche stand oder lag sie nicht, weder tot noch lebendig.

      Sie war einfach nicht mehr da. Und nichts deutete in der kleinen Wohnung darauf hin, daß sie nicht freiwillig gegangen war!

      »Na also«, sagte Anwalt Mike Rander eine knappe Stunde später und hob die Schultern, »worüber regen Sie sich eigentlich auf, Parker? Sie wird wieder gegangen sein, nachdem Sie sie vor dem Haus abgesetzt hatten.«

      »Dies, Sir, liegt selbstverständlich durchaus im Bereich der Möglichkeiten.« Parker stand vor seinem Herrn, der gerade zurück ins Hotel gekommen war. Mike Rander hatte beruflich in Los Angeles zu tun, eine Arbeit, die ihn noch für knapp eine Woche in dieser Stadt festhielt. Als gesuchter Staranwalt vertrat er die Interessen einer Firma aus Chicago, die ins Fernsehgeschäft eingestiegen war und nun Ärger mit den neuen Geschäftspartnern hatte. Dieser Ärger sollte außergerichtlich beigelegt werden.

      »Hören Sie, Parker«, redete Mike Rander weiter, »wenn Sie diesmal einen Kriminalfall wittern, so befinden Sie sich auf dem Holzweg! Sie sollten Ihrer Phantasie mal leichte Fesseln anlegen, Sie wittern ja überall Verbrechen.«

      »Wie Sie meinen, Sir.«

      »Ich kenne Sie doch, Parker!« Rander seufzte. »Sie sind also wieder einmal fest davon überzeugt, daß sich etwas zusammenbraut?«

      »Ich räume dies freiwillig ein, Sir.«

      »Und was vermuten Sie?«

      »Die junge Dame namens Hazel Sharon sollte meiner bescheidenen Ansicht nach in eine Falle gelockt werden.«

      »In welche Falle?« Rander wurde etwas ungeduldig.

      »Dies, Sir, vermag ich zur Zeit noch nicht zu sagen.«

      »Na, also! Warten Sie bis morgen! Rufen Sie dann diese Sharon an und lassen Sie sich bestätigen, daß sie auf ein Abenteuer aus war!«

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