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du bist seither deutlich entspannter in Enriques Gegenwart«, stellte er unerbittlich fest, lächelte mich aber ohne Spott an.

      »Ja, das stimmt«, gab ich nun zu. »Ich bin froh, endlich zu wissen, warum aus uns nichts werden konnte.«

      »Kann ich mir vorstellen.« Lorenzo nickte verständnisvoll. »Eva und Florian sind ausgesprochen nette Menschen. Vielleicht solltest du dich auch in Österreich umsehen.« Obwohl er im Scherz gesprochen hatte, erschien mir die Idee plötzlich gar nicht so abwegig, also griff ich sie auf.

      »Ich wünsche mir schon lange, Urlaub im Ausland zu machen. Hast du Spanien schon mal verlassen?«

      Er schüttelte nur den Kopf, weil er gerade den Mund voll hatte.

      »Allerdings ist mir bei dem Gedanken, mich ganz alleine aufzumachen, doch etwas mulmig. Vielleicht fliege ich das erste Mal gemeinsam mit Eva. Sie ist ja regelmäßig in ihrer früheren Heimat.« Alejandros Frau arbeitete auch nach ihrem Umzug nach Mallorca für eine österreichische Agentur, die sich auf literarische Übersetzungen spezialisiert hatte.

      »Stimmt, für sie ist das Fliegen vermutlich so aufregend wie für mich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Palma zu fahren.« Lorenzo lächelte schief. »Eigentlich ein bisschen armselig, wenn ich es recht bedenke. Ich bediene jahrein, jahraus Gäste aus aller Herren Länder und war selbst noch nirgends.«

      An seinem Blick erkannte ich, dass er über etwas nachdachte, während er die letzten Bissen seines Brotes aß. Ich selbst war schon satt. Mir fiel auf, dass zwei Möwen über uns kreisten, nun kam auch eine dritte hinzu. Ich hatte den Eindruck, dass es die eleganten silbrig-weißen Vögel auf unsere Reste abgesehen hatten und hielt es für klüger, diese zusammenzupacken, bevor sie einen Angriff starten konnten.

      »Fertig?«, fragte ich Lorenzo. Er nickte und half mit, alles in den kleinen Kühlschrank zu packen.

      Ich reichte ihm das Geschirr über die Treppe in die Kombüse, als er mich mit einer Frage überraschte: »Was hältst du davon, wenn ich dich begleite, falls du deine Urlaubspläne tatsächlich umsetzt? Ich könnte auf dich aufpassen, während du dich unter den österreichischen Männern umsiehst.«

      Ich hob erstaunt die Augenbrauen. »Meinst du das ernst?«

      Er zuckte mit den Schultern. »Warum nicht?«

      »Weil mir vermutlich kein Mann in die Nähe kommt, solange es aussieht, als wäre ich vergeben.«

      »Oh, da hast du recht, daran habe ich nicht gedacht. Dann halte ich mich eben dezent im Hintergrund. Du könntest mich ja als deinen Bruder ausgeben.«

      Ich musste bei der Vorstellung lachen. »Oder als meinen Bodyguard. Verrückte Idee!«

      »Ich denke, es würde Spaß machen. Wie satt bist du? Glaubst du, du kannst bequem auf dem Bauch liegen?«, wechselte er das Thema.

      »Ja, warum?«

      Als Antwort wackelte er mit den Fingern und deutete auf meine Schultern. Ich gestand mir ein, dass es mir gefiel, wie hartnäckig er darauf beharrte, mir eine Massage zu geben. Ich holte ein trockenes Strandtuch aus meiner Tasche und breitete es auf der Liege aus. Bei der Vorstellung von seinen kräftigen Händen auf meiner Haut erhöhte sich mein Herzschlag.

      »Öl habe ich keines, aber wir könnten stattdessen die Sonnencreme benutzen«, schlug ich vor, bevor ich mich hinlegte.

      »Macht es dir etwas aus, die Bikiniträger zu öffnen?«

      Ich zögerte einen winzigen Moment, dann griff ich nach hinten und löste die Verschlüsse am Rücken und im Nacken und streifte meine Haare zur Seite.

      »Perfekt«, murmelte er und etwas an seinem Tonfall ließ mich leicht erschauern. Ich hörte, wie er Sonnencreme aus der Flasche drückte, spürte jedoch nichts. Erst als ich die schmatzenden Geräusche wahrnahm, wurde mir klar, dass er sie erst in den Handflächen anwärmte, bevor er mich damit berührte. Zuerst strich er langsam über meinen Rücken, dann fing er an, mit Fingern und Handballen meine verspannten Schultermuskeln zu lösen. Ich stöhnte auf.

      »Steinhart«, stellte er mitleidig fest. »Tut es weh?«

      »Nicht wirklich«, nuschelte ich und das stimmte. Noch nie hatte ich eine solche Mischung aus Schmerz und Wohlgefühl gespürt. Er bearbeitete mich mit einem Einfühlungsvermögen, das unerwünschte Assoziationen heraufbeschwor. Knetend und streichend, mal nur mit den Daumen kreisend, dann wieder mit den ganzen Handflächen, jedem Muskelstrang Aufmerksamkeit schenkend, arbeitete er sich langsam vom Nacken bis zur Lendenwirbelsäule nach unten. Ich war längst in einer Art Schwebezustand und wünschte mir, er würde nie wieder damit aufhören. Als er sich über mich beugte und nahe an meinem Ohr eine leise Frage stellte, nickte ich nur träge.

      6. Kapitel

      Lorenzo

      Du lieber Himmel, was hatte ich mir nur dabei gedacht? Nun also auch noch ihre Beine. Ihre wundervollen, schlanken, langen, sonnengebräunten Beine. Ich würde noch etwas Creme brauchen. Während ich nach der Flasche griff, unterhielt ich mich im Geiste mit meinem Ständer, dem die Badehose längst zu eng geworden war. ›Sorry, das wird noch schlimmer, aber ich konnte einfach nicht widerstehen.‹ Wieder verteilte ich die duftende Creme auf meinen Handflächen, bevor ich mir ihren rechten Schenkel vornahm. Mein Schwanz fing schmerzhaft zu pochen an, als ich ihrem süßen Po so verlockend nahe kam. Meine Fingerspitzen kribbelten vor Verlangen, sich unter das kleine Stück Stoff zu schieben, aber natürlich tat ich es nicht. Ich war sicher, Angelina würde mir diesen Vertrauensbruch nie verzeihen. Stattdessen beobachtete ich, wie ihr Hintern sich bewegte, als ich ihren Schenkel mit gleichmäßigen Strichen entlangglitt und dabei den Handballen einsetzte. Ihr leises Stöhnen gab mir beinahe den Rest. Ich war stolz darauf, gutes Stehvermögen und eiserne Selbstbeherrschung vorweisen zu können, aber Angelina brachte mich an meine Grenzen, ohne mehr dazu beizutragen, als diese kleinen, vermutlich unbewussten Laute, die sie ausstieß. Sie hatte mir immer schon gut gefallen, auch wenn ich sonst eher auf Blondinen stand. Dass mich ihr Duft und ihre samtige, weiche Haut so heiß machen würden, hatte ich trotzdem nicht erwartet.

      Zu dumm, dass sie auf der Suche nach dem berühmten Mann fürs Leben war, der ihr süße, kleine Babys machte. Dafür war ich nun einmal nicht der Richtige, das stand fest. Es erstaunte mich selbst, mit welcher Dringlichkeit ich mir wünschte, sie auf jede erdenkliche erotische Weise zu verwöhnen, ihren wundervollen Körper überall zu küssen und zu schmecken. Wie gerne hätte ich erforscht, ob sie diese Massage auch nur ansatzweise so erregte wie mich. Lagen ihre Beine nicht eine Winzigkeit gespreizter als zuvor? Oder war das Wunschdenken? Ich ertappte mich dabei, dass ich am liebsten die Nase zwischen ihre Schenkel gesteckt hätte, um ihren spezifischen Duft besser wahrzunehmen, doch auch so hatte ich das Gefühl, dass er intensiver geworden war und mir die Sinne noch mehr benebelte. Mein Gott, ich war so scharf auf sie, dass ich es beinahe nicht mehr aushielt. Nun war ich bei ihren Füßen angelangt und die Versuchung, sie um meinen steinharten Schwanz zu legen, um mir Erleichterung zu verschaffen, wurde beinahe übermächtig. Im letzten Moment gelang es mir, mich zu beherrschen. Ich rollte ihre Zehen zwischen meinen Fingern und zog sanft daran, bevor ich mit den Fingergelenken fest über ihre Fußsohlen strich. Leider hatte ich unterschätzt, wie kitzlig sie war. Sie zuckte und zappelte in meinem Griff und strich dabei mit den Zehenspitzen über meinen hochgradig erregten Schwanz. Das war zu viel. Als sich die aufgestaute Lust explosionsartig entlud, entfuhr mir ein zischendes Geräusch und vor meinen Augen flimmerte es bedenklich. Ich ließ ihren Fuß los, taumelte zwei Schritte zurück, während sich die Nässe in meinen Shorts ausbreitete. Schwer atmend hielt ich mich an der Reling fest. Wie durch einen Nebel sah ich, dass sich Angelina aufrichtete. Erst im letzten Moment fiel ihr ein, das Stückchen losen Stoff über ihren Brüsten festzuhalten, doch der kurze Blick auf ihre wundervollen Formen reichte meinem schon wieder halb zusammengesunkenen Schwanz, sich neuerlich aufzubäumen. Die Bewegung lenkte Angelinas Aufmerksamkeit auf den Ort des Geschehens. Ich wandte mich ab und sprang kopfüber ins Meer. Das Wasser schlug über mir zusammen und fühlte sich auf meinem erhitzten Körper im ersten Moment eiskalt an, doch der Schock war mir höchst willkommen. In meinem ganzen Leben

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