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Vollpension und Klangschalensauna? Vielleicht. Im Vorpommerschen Peenetal zerbricht man sich darüber nicht den Kopf. Hier schwingt vielerorts noch die Natur den Taktstock, bestimmt Tempo und Lebensrhythmus von Mensch und Tier: Adagio. Auch als Besucher kann man sich auf der Peene einfach treiben lassen. Und sollte es auch unbedingt tun! Am besten funktioniert das beim Wasserwandern mit dem Kanu. Über eine Strecke von 85 Kilometern mäandert der Fluss in aller Seelenruhe vom Kummerower See im Westen bis zur Südwestspitze Usedoms, wo er in den Peenestrom übergeht, der sich kurz darauf in die Ostsee ergießt. Dabei durchquert das nahezu unverbaute Gewässer Feucht- und Trockenwiesen, Bruchwälder und geheimnisvolle Flusstalmoore, die im Morgengrauen Dampf und Nebel atmen. Links und rechts zweigen immer wieder Kanäle und Gräben ab. Sie fluten alte, stillgelegte Torfstiche und verwandeln die flachen Uferzonen nach Regenfällen in ein Mosaik aus Gras, Schilf und Sumpf. Oft wird die Gegend daher auch als »Amazonas des Nordens« bezeichnet – obwohl ihr Landschaftsbild eher an Skandinavien erinnert. Wie in Norwegen und Schweden fühlen sich übrigens auch im dünn besiedelten Peenetal Seeadler, Fischotter und Biber wohl. Letztere werden erst in der Dämmerung aktiv, dann kann man sie beim Schwimmen und Nagen beobachten. Da die Peene fast ohne Gefälle und deshalb extrem langsam fließt, können auch Anfänger entspannt und ohne Schwierigkeiten auf ihr paddeln. Zur Übernachtung laden kleine Hotels und Pensionen in Demmin, Loitz und anderen Orten am Flussverlauf ein. Zudem gibt es viele Rast- und Zeltplätze für Wasserwanderer. Leider ohne Sauna, dafür aber unglaublich entschleunigend!

       www.naturpark-flusslandschaft-peenetal.de

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      Ostsee und Mecklenburgische Seenplatte? Kennt natürlich jeder. Doch nur wenige Urlauber in der Region haben das Peenetal auf dem Radar. Die urwüchsige, skandinavisch anmutende Flusslandschaft erkundet man am besten mit dem Kanu oder Kajak. Idealer Startpunkt ist der Kummerower See – hier kann man auch Boote mieten.

      RESTAURANTS

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      WASSERSCHLOSS MELLENTHIN

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      Hier trifft Renaissance auf Moderne – Schloss, Restaurant, Livemusik-Location und Hotel ergeben ein attraktives Gesamtangebot. Sehr empfehlenswert ist das mittelalterliche Ritterbüfett. Aber auch die gutbürgerliche Küche und die Waffeln nach geheimer Rezeptur zergehen auf der Zunge. Dorfstr. 25, 17429 Mellenthin, Tel. 03 83 79/287 80, tgl. ab 12 Uhr, www.wasserschloss-mellenthin.de

      CAFÉ KOEPPEN

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      Eine Oase für Lesebegeisterte: Überregionale und lokale Zeitungen, literarische Zeitschriften und eine kleine Bibliothek laden zum Verweilen bei feinen Kaffeespezialitäten, selbst gebackenem Kuchen und guten Weinen ein. Bahnhofstr. 4/5, 17489 Greifswald, Tel. 038 34/41 41 89, Mo–Fr 14–24, Sa/So ab 10 Uhr, www.koeppenhaus.de/cafe

      ÜBERNACHTUNGEN

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      HERRENHAUS LIBNOW

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      Sieben baubiologisch sanierte Gästezimmer, individuell ausgestattet mit Kunstwerken, Antiquitäten und maßgetischlerten Möbeln, sorgen für einen besonders angenehmen Aufenthalt. Radierwerkstatt und Herrenhauskonzerte geben Kreativität Raum. Libnow 12, 17390 Murchin, Tel. 039 71/25 93 87, www.herrenhaus-libnow.de, DZ ab 80 €

      SCHLOSS NEETZOW

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      Das hinter Bäumen versteckte Schloss im Stil englischer Landsitze bezaubert durch gut erhaltene Details der Neogotik. In den Zimmern dominieren warme, helle Farben und stilvolle Möbel. Am Schlosspark 4, 17391 Neetzow, Tel. 03 97 21/56 60, www.schloss-neetzow.de, DZ ab 80 €

      ANKLAM UND OTTO-LILIENTHAL-MUSEUM

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      Das »Tor zur Insel Usedom«, Geburtsstadt des Luftfahrtpioniers Otto Lilienthal (1848–1896), wurde erstmals 1243 urkundlich erwähnt. Zurückgeführt wird dieser Name auf das slawische Wort für »Am Hügel«, was auf die Lage der Ansiedlung hinweist. Anklam liegt zudem an der regionalen Lebensader Peene, die auch »Amazonas des Nordens« genannt wird und den wirtschaftlichen Aufschwung des Orts begründete. Am Marktplatz kann man die Geschichte von der ersten Erwähnung über die Blütezeit im 15. Jh. und die französische Besetzung bis zur Neuzeit nachverfolgen. Interessant ist auch das bemerkenswerte Museum, das sich einzig Otto Lilienthal widmet, viele Flugapparate als Nachbauten präsentiert und zu den national bedeutenden kulturellen Gedächtnisorten gehört.

      Tourist Info: Markt 3, 17389 Anklam, Tel. 039 71/83 51 54,Mitte Mai–Mitte Sept. Mo–Fr 9–18, Sa 9–12, Ende Sept.–Anf. Mai Mo–Fr 9–16.30 Uhr, www.anklam.de Otto-Lilienthal-Museum: Ellbogenstr. 1, 17389 Anklam, Mai, Okt. Di–Fr 11–17, So 13–17, Juni–Sept. tgl. 10–17, Nov.–Apr. Mi–Fr 11–15.30, So 13–15.30 Uhr, www.lilienthal-museum.de

      GREIFSWALD

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      Heute eine junge und lebendige Studentenstadt (Gründung der Universität: 1456) am Fluss Ryck, geht Greifswald auf das Zisterzienserkloster Eldena und eine Salzarbeitersiedlung zurück. Ihr kann man in der Salzgrotte Alwine noch ein wenig nachfühlen. Mittelalterliche Backsteingotik prägt die schönen Giebelhäuser der Altstadt. Caspar David Friedrich, der die Klosterruine Eldena in Gemälden verewigte und zu einem Wahrzeichen der Romantik machte, begegnet man an vielen Orten. Auch das Staffelgiebelhaus, der Dom St. Nikolai oder die Wiecker Klappbrücke sind eine Reise wert.

      Tourist Info: Markt, 17489 Greifswald, Tel. 038 34/85 36 13 80, Nov.–März Mo–Fr 10–17, Apr.–Okt. Mo–Fr 10–18, Sa 10–14, Juli, Aug. zusätzlich So 10–14 Uhr, www.greifswald.info; Eldena: Wolgaster Landstr. 41, 17493 Greifswald, www.greifswald.de,

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