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      Ted Staunton

      WHO I AM NOT

      Von Lügen und anderen Wahrheiten

      Aus dem Kanadischen von Bea Reiter

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      Ted Staunton lebt mit seiner Familie in Port Hope (Kanada), wo auch die fiktive Aufarbeitung dieses realen Kriminalfalls spielt. Der Autor hat bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht. Mit »WHO I AM NOT« feiert er sein Debüt auf dem deutschen Markt.

       www.tedstauntonbooks.com

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      1. Auflage 2015

      © für die deutsche Ausgabe 2015 Arena Verlag GmbH, Würzburg

      Die Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel »Who I am not«

      bei Orca Book Publishers, Victoria (Canada)

      © 2013 by Ted Staunton

      Alle Rechte vorbehalten

      Aus dem Kanadischen von Bea Reiter

      Covergestaltung: Cornelia Niere

      ISBN 978-3-401-80461-3

      www.arena-verlag.de Mitreden unter forum.arena-verlag.de

      Inhaltsverzeichnis

       9. Kapitel

       10. Kapitel

       11. Kapitel

       12. Kapitel

       13. Kapitel

       14. Kapitel

       15. Kapitel

       16. Kapitel

       17. Kapitel

       18. Kapitel

       19. Kapitel

       20. Kapitel

       21. Kapitel

       22. Kapitel

       23. Kapitel

       24. Kapitel

       25. Kapitel

       26. Kapitel

       27. Kapitel

       28. Kapitel

       29. Kapitel

       30. Kapitel

       31. Kapitel

       32. Kapitel

       33. Kapitel

       34. Kapitel

       35. Kapitel

       36. Kapitel

       37. Kapitel

       Anmerkung des Autors

       Danksagung

      Für Will und Margaret,

      die beide wissen, wer sie sind.

      Die Menschen, ob Kohlenträger oder Professor,

      sind leicht zu betrügen; sie haben sogar ein

      außerordentliches Geschick, auf Täuschungen

      hereinzufallen; eine merkwürdige und unerklärliche

      Neigung, sich mit offenen Augen an der Nase

      herumführen zu lassen.

       (Joseph Conrad, Der Spiegel der See)

      Es ist einfacher, wenn ich euch erzähle, wer ich nicht bin. Ich bin weder Kerry Ludwig noch Sean Callahan. Ich bin weder David Alvierez noch Peter McLeod oder Frank Rolfe. David Alvierez wäre ich gern gewesen. Ich sehe zwar nicht aus wie ein Latino, aber der Name klingt exotisch. All diese Jungs bin ich einmal gewesen, aber keiner von ihnen war ich.

      Und Danny Dellomondo bin ich auch nicht, egal, was ich gesagt habe. Wäre ich Danny, würde ich das jetzt nicht erzählen, oder? Ich meine, dann könnte ich es nicht erzählen.

      Ich bin nur deshalb er geworden, weil Harley gestorben ist.

      Wir waren gerade dabei, eine Nummer in einem teuren Einkaufszentrum in Tucson abzuziehen. Harley tauschte Lesegeräte für Bankkarten aus, zwei in schicken Boutiquen und eines, von dem er sagte, es sei der Jackpot in einem Fitnessstudio für Manager. Ich spielte den Lockvogel. Die Geräte hatte er vor einem Monat mitgehen lassen und gegen andere ausgetauscht, die er von einem Typ namens Dennis bekommen hatte. Der Plan war, dass die Geräte von diesem Dennis einen ganzen Monat lang PIN-Nummern und sonstige Informationen speicherten. Und dann, nachdem wir sie wieder gegen die Originalkartenleser getauscht hatten, konnte Dennis alles herunterladen und die Bankkonten dieser reichen Leute anzapfen.

      »Das merken die trotzdem, auch wenn sie reich sind«, sagte ich.

      »Nein«, meinte Harley. »Das ist ja gerade das Geniale daran. Wenn man so viele Kartennummern hat, holt man immer nur ein bisschen was vom Konto runter, immer wieder, von jedem, damit sie es nicht merken. Und wenn es trotzdem jemandem auffällt, ist das auch nicht weiter schlimm. Den Rest hat man trotzdem noch. Alles zusammen ist das eine Menge Kohle.«

      Einen Anteil an der Kohle bekamen wir nicht, wir waren nur die Helfer. Dennis zahlte ein paar Scheine für den Austausch. Wir blieben nie lange an einem Ort, deshalb würde uns niemand erkennen, falls sie irgendwann mal auf die Idee kamen, sich die Aufzeichnungen der Überwachungskameras anzusehen. Harley sagte, wir würden nach Seattle gehen, sobald Dennis das Geld rausgerückt hatte.

      Die Boutiquen waren Routine. Da bald die Schulferien zu Ende waren, gab es gerade jede Menge Sonderangebote, aber wir hatten uns die Zeit am Nachmittag ausgesucht, in der am wenigsten los war. Wir hatten uns ziemlich fein gemacht, um nicht aufzufallen; wenn es um Klamotten ging, war Harley immer sehr genau. Ich sollte zuerst reingehen und die Verkäuferinnen von der Theke loseisen, mit der Bitte, mir bei der Suche nach einem Geschenk für den Geburtstag meiner Mutter zu helfen. Dann sollte ich behaupten, ich hätte vergessen, welche Größe sie hat, und versprechen wiederzukommen.

      Den Lockvogel habe ich immer gern gespielt. Die Leute fallen jedes Mal drauf rein, vielleicht weil die meisten

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