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chirurgischen Eingriff oder ein die Zellteilung hemmendes Medikament entfernt werden. Wüchse er heran, könnte der Eileiter irgendwann reißen, was zu lebensbedrohlichen inneren Blutungen und starken Schmerzen führen würde.

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      Das Spermium muss sich für die erfolgreiche Befruchtung durch die Hülle der Eizelle kämpfen und mithilfe von Enzymen ein dichtes Hüllengeflecht auflösen. Auf diesem Bild bemühen sich einige Spermien darum.

      17. TAG

      SSW 2+3 {Noch 263 Tage}

      Wird es ein Mädchen oder ein Junge?

      Ob sich das Geschlecht bei der Zeugung beeinflussen lässt, ist seit jeher Gegenstand der Forschung. Dabei geht es vor allem um die Beschaffenheit der Spermien, denn sie sind in erster Linie für das Geschlecht verantwortlich. Während die Eizelle in jedem Fall das X-Chromosom weitergibt, zeugt ein X-Spermium ein Mädchen (mit den Geschlechtschromosomen XX), ein Y-Spermium hingegen einen Jungen (chromosomal XY).

      Da das X-Chromosom etwas schwerer ist, bewegen sich die »weiblichen« Spermien ein wenig langsamer. Quasi als Ausgleich scheinen sie dafür robuster zu sein. Soll also ein Mädchen gezeugt werden, könnte es sinnvoll sein, einige Tage vor dem Eisprung miteinander zu schlafen. Denn dann müssen die Spermien in erster Linie überlebensfähig sein. Soll es ein Junge werden, kann es sinnvoll sein, erst unmittelbar am Tag des Eisprungs Sex zu haben. Denn dann sind die schnellen »männlichen« Spermien im Vorteil. Auch die Jahreszeit scheint Einfluss auf das Geschlecht zu haben. Zwischen März und Mai werden deutlich mehr Mädchen, im Herbst mehr Jungen gezeugt.

      Doch auch wenn Sie alle Empfehlungen beachten, ist das noch lange keine Garantie für das Wunschgeschlecht. Im Gegenteil: Zu viel Berechnung und zu wenig Spaß können sogar dazu führen, dass es gar nicht erst mit dem Schwangerwerden klappt. Und seien Sie gewiss: Kaum auf der Welt, wird Sie Ihr Baby vollkommen einnehmen und Sie werden sich verlieben, egal welches Geschlecht es nun besitzt.

      AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG

      WAS DAS GESCHLECHT BEEINFLUSST

      Japanische und dänische Forscher haben herausgefunden, dass männliche Spermien empfindlicher auf schädliche Substanzen wie Nikotin reagieren. Rauchen vor und während der Schwangerschaft reduziert den Anteil männlicher Nachkommen. Italienische Wissenschaftler haben zudem entdeckt, dass sehr schlanke Frauen häufiger Mädchen gebären. Auch psychischer Stress scheint dem »starken« Geschlecht mehr zu schaffen zu machen. So wurden nach dem Mauerfall in Ostdeutschland deutlich weniger Jungen geboren als in den Jahren zuvor. Zukunftssorgen könnten die Ursache dafür gewesen sein.

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      Nach 42 bis 44 Stunden schreitet die Zellteilung fort. Der Embryo ist im Vier-Zell-Stadium. Alle Entwicklungsschritte der nächsten Stunden finden noch innerhalb einer Hülle statt.

      18. TAG

      SSW 2+4 {Noch 262 Tage}

      Das Phänomen Zwillinge

      Schon 2006 war etwa jede 64. Geburt in Deutschland eine Zwillingsgeburt. Und diese Zahl stieg in den letzten Jahren noch stetig. Das liegt zum einen daran, dass die Zahl der künstlichen Befruchtungen steigt. Diese führen häufiger zu Zwillingsschwangerschaften, weil meist mehr als eine Eizelle eingesetzt wird, um die Chancen einer Einnistung zu erhöhen. Zum anderen werden Frauen immer später schwanger und mit dem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer Zwillingsschwangerschaft. Von all dem abgesehen gibt es in einigen Ländern (etwa in manchen afrikanischen Ländern) häufiger Zwillinge, in anderen wie Japan sehr viel seltener.

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      Bei Eineiigen teilt sich das befruchtete Ei in zwei Keime. Bei Zweieiigen werden zwei Eizellen befruchtet.

      Eineiige Zwillinge

      Ungefähr ein Drittel aller Zwillinge sind eineiig. Sie entstehen aus einer befruchteten Eizelle, die sich nochmals in zwei gleiche Anteile teilt, bevor die Zellen spezielle Aufgaben übernehmen. Die Erbanlagen der Kinder sind damit identisch.

      Wenn die Teilung der ursprünglichen befruchteten Eizelle bis zum dritten Tag nach der Befruchtung stattfindet, haben eineiige Zwillinge zwei Mutterkuchen und zwei Fruchtblasen. Dies ist bei etwa einem Drittel der eineiigen Zwillinge der Fall. Erfolgt die Teilung erst zwischen dem dritten und siebten Tag nach der Befruchtung, teilt sich nur der kindliche Teil der Zellen vollständig, der ernährende Teil jedoch nicht. Die Zwillinge besitzen dann zwar zwei Fruchtblasen, teilen sich aber eine Plazenta. Teilt sich die Eizelle noch später, existiert nur ein Mutterkuchen und eine Eihaut. Das ist allerdings selten.

      Wenn es Gefäßverbindungen zwischen den Kindern gibt, kann es gefährlich werden, sich eine Plazenta zu teilen. Denn dann »raubt« manchmal das eine Kind dem anderen die Blutversorgung (feto-fetales Transfusionssyndrom). Stellt die Ärztin im Ultraschall fest, dass nur ein Mutterkuchen vorhanden ist, muss die Zwillingsschwangerschaft noch engmaschiger beobachtet werden als ohnehin schon.

      Zweieiige Zwillinge

      Zweieiige Zwillinge entstehen, wenn zwei Eizellen von zwei Spermien befruchtet werden und sich anschließend in der Gebärmutter einnisten. Diese Zwillingspärchen sind wie alle anderen Kinder eines Paares genetische Geschwister, aber nicht genetisch identisch. Bei zweieiigen Zwillingen besitzt jedes Kind eine eigene Plazenta und eine eigene Eihaut.

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      In den nächsten Tagen teilt sich der Embryo weiter. Nach 114 bis 120 Stunden hat sich im Inneren eine Höhle gebildet. Der Embryo muss aus der Hülle schlüpfen, um sich in die Gebärmutter einzunisten.

      19. TAG

      SSW 2+5 {Noch 261 Tage}

      Die Eizelle nistet sich ein

      Etwa fünf bis sechs Tage nach der Befruchtung nistet sich die Eizelle, die jetzt wissenschaftlich korrekt als Blastozyste bezeichnet wird, in der Gebärmutter ein. Weil dabei mitunter oberflächliche Gefäße der Gebärmutterschleimhaut eröffnet werden, kann es zu einer schwachen Blutung kommen (Nidations- oder Einnistungsblutung), die manche Frauen als Menstruation »missverstehen«.

      Bevor sich die Eizelle einnistet, »schwimmt« sie drei Tage in der Gebärmutter. Dann schieben sich die Zellen der Blastozyste nach und nach zwischen die Schleimhautzellen der Gebärmutterhöhle, bis schließlich der gesamte Zellverband in der Schleimhaut liegt. Während dieses Prozesses »kommunizieren« die Zellen der Blastozyste mit den Zellen der Gebärmutterschleimhaut, indem sie Botenstoffe ausschütten. Außerdem werden von der Eizelle Enzyme abgesondert, die Zellverbände auflösen und so das Eindringen in die Schleimhaut erst ermöglichen. Und wieder muss alles stimmen und die Eizelle zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Ort in der Gebärmutterhöhle finden, damit die Schwangerschaft erfolgreich ausgetragen werden kann.

      In welchem Moment übrigens Leben tatsächlich beginnt, wird bis heute vielfach diskutiert. Für die einen, zu denen auch die Vertreter der Kirchen zählen, beginnt Leben bereits bei der Befruchtung der Eizelle. Für andere ist es erst dann so weit, wenn sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnistet.

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      1. Zellen der befruchteten Eizellea

      2. Gebärmutterwand

      KÖRPERWISSEN

      DIE EINNISTUNG

      Hat

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