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Mut aufzubringen, Nein zu sagen, wenn die Zeit, Lust oder Kraft nicht ausreicht – etwa für eine Aufgabe oder ein Treffen – ist eine befreiende Errungenschaft der persönlichen Entwicklung. Damit verschwindet auch die Angst, jemanden zu verletzen, nicht zu genügen, nicht genug zu haben oder etwas zu verpassen. Energie und Freude kehren zurück. Wenn wir auf uns achten, können wir mit einem guten Gefühl auch wieder auf andere achten.

      Sieben Wege, öfter »Nein« zu sagen

      Wenn Du die folgenden Punkte berücksichtigst, wirst Du zu einem respektierten Neinsager.

       1. Je besser Du weißt, für welche Werte Du einstehst, was Deine Leidenschaften sind, mit wem Du Zeit verbringen willst und was Du in Deinem Leben erreichen möchtest, desto einfacher kannst Du Dich für oder gegen etwas entscheiden. Ein Nein ist dann keine unangenehme Absage, sondern ein bewusstes Ja zu etwas. Es wird Dir auch leichter fallen, beschwerliche Wege zu gehen, wenn sie etwas mit Deinem Wesen und Wirken zu tun haben.

       2. Handle einen Kompromiss aus oder schlage einen anderen Termin vor, wenn Dein Herz Ja zu etwas sagt, es zeitlich oder kräfte mäßig für Dich aber nicht einzurichten ist.

       3. Lehne ab, wenn Du hin- und hergerissen bist. Es ist einfacher, ein Nein zurückzunehmen als ein Ja.

       4. Du musst Dich nicht rechtfertigen, wenn Du etwas ablehnst. Halte Dich kurz, sei dabei aber freundlich. Antworte zum Beispiel: »Vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich darüber, kann aber nicht kommen.«

       5. Werde Dir bewusst, dass Du eine gute Mutter, ein lieber Partner, eine aufmerksame Freundin, ein gewissenhafter Kollege und ein toller Mensch bleibst, wenn Du Nein sagst.

       6. Du kannst auch Gegenstände ablehnen, etwa Geschenke oder Erbstücke, die Du nicht benötigst (siehe Kapitel 45 >). Das ist eine gute Gelegenheit, anderen zu vermitteln, dass Du keine Pinguine mehr sammelst, Dich aber gerne ins Theater einladen lässt.

       7. Sag hin und wieder Nein zu Deinem Perfektionismus, zu Deiner Selbstoptimierung, zum Chaos in Deinem Kopf – und plane (siehe Kapitel 50 >) oder unternimm einfach nichts.

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      5 AUSMISTEN – DIE FÜNF BESTEN METHODEN

      »Habe nichts in deinem Haus, von dem du nicht glaubst, dass es nützlich oder schön ist.«

      William Morris

      Möchtest Du ausmisten, weißt aber nicht, wie Du es genau angehen sollst? Dann schau Dir die folgenden fünf Methoden an. Mindestens eine davon wird zu Dir und Deiner aktuellen Lebenssituation passen. Davon inspiriert, kannst Du Deine eigene Methode kreieren.

      1. Rückwärts shoppen

      Gehe mit einem Korb oder einer Kiste durch Deine Wohnung und packe alles ein, was Du nicht mehr benötigst. Du shoppst sozusagen im Rückwärtsgang.

       Vorteile: Kann gut zwischendurch erledigt werden. Für Mini malismus-Anfänger geeignet.

       Nachteile: Wenig systematisch und gründlich.

      2. Die Tabula-rasa-Methode

      Entscheide Dich zunächst, welchen Raum oder Bereich Du ausmisten möchtest. Das kann das Badezimmer, der Kleiderschrank oder die Schublade mit dem Büromaterial sein. Räume dann diesen Bereich komplett leer. Alle Gegenstände sollten aus Deinem Sichtfeld, aber gut erreichbar sein, zum Beispiel in einer Umzugskiste in der Abstellkammer liegen.

      In den folgenden Tagen und Wochen trägst Du diejenigen Gegenstände zurück, die Du (ge)brauchst. Du wirst erstaunt sein, wie wenig Du verwendest. Folgendes habe ich nach und nach in mein Badezimmer zurückgetragen: Seife, Handtuch, Zahnbürste, Zahncreme und Toilettenpapier (am 1. Tag), Duschgel, Duschtuch, Kamm und Deo (2. Tag), Rasieröl, Rasierhobel und Eau de Toi lette (3. Tag), Waschmittel (5. Tag), Papiertaschentücher (6. Tag), Nagelschere (8. Tag), Badezusatz (12. Tag), Pflaster (17. Tag), Teebaumöl (25. Tag).

      Zum Abschluss der Tabula-rasa-Methode schaust Du die Gegenstände durch, die Du in den letzten Wochen nicht angerührt hast. Das eine oder andere – etwa Saisonales wie ein Zelt oder den Christbaumschmuck – wirst Du noch zurückholen. Das meiste jedoch kannst Du bedenkenlos verschenken, spenden (siehe Kapitel 36 >), verkaufen oder entsorgen. Bist Du Dir bei einem Gegenstand nicht sicher, bleibt er in der Umzugskiste, die in den Keller oder Speicher wandert. Setze Dir einen Termin in ein paar Monaten, zu dem Du die Kiste noch mal durchschaust.

       Vorteile: Sehr gründlich. Führt vor Augen, wie wenig man verwendet.

       Nachteile: Muss über mehrere Wochen angewendet werden. Platz zum Zwischenlagern der Gegenstände nötig.

      3. Ausmisten nach Kategorien

      Bei dieser Methode wird nicht ein Raum oder ein Regal nach dem anderen ausgeräumt, sondern nach Kategorien ausgemistet. Du trägst also zum Beispiel alle Klamotten oder alle Bücher aus Zimmern, Speicher und Keller zusammen und breitest die Gegenstände vor Dir aus. Das verschafft einen Überblick, wie viel und was Du genau von der gewählten Kategorie besitzt. Nimm dann jeden einzelnen Gegenstand in die Hand und prüfe, ob er bleiben darf oder weg soll. Stell Dir dabei folgende Fragen:

       Macht mich der Gegenstand glücklich?

       Erleichtert er mein Leben?

       Würde ich ihn neu kaufen, wenn er verloren oder kaputt ginge?

      Überfordert Dich eine Kategorie, kannst Du mit einer Unterkategorie beginnen. Bei den Klamotten könntest Du Dich den T-Shirts, bei den Büchern den Krimis widmen.

      Nach dem Ausmisten bekommen die Gegenstände, die bleiben dürfen, einen festen Platz. Das hilft dabei, Ordnung zu halten. Die Japanerin Marie Kondo hat diese Methode um verschiedene Grundsätze erweitert und als KonMari-Methode in den letzten Jahren bekannt gemacht.

       Vorteile: Systematisch und gründlich.

       Nachteile: Zeitaufwendig. Kann Einsteiger überfordern.

      4. Ansteigendes Ausmisten

      Trenne Dich in der ersten Woche täglich von einem Gegenstand, in der zweiten Woche von zwei Gegenständen, in der dritten von drei … So verlassen in vier Wochen 70 Gegenstände Deine Wohnung, in acht Wochen hast Du bereits 252 Gegenstände aussortiert.

      Es kommen innerhalb von vier Wochen sogar 406 Gegenstände zusammen, wenn Du täglich einen Gegenstand mehr ausmistest, also am 1. Tag einen Gegenstand, am 2. Tag zwei Gegenstände, am 3. drei … am 12. zwölf …

      Überlege Dir, wie und wo Du vorgehen möchtest – kreuz und quer, nach Räumen, nach Kategorien wie Kleiderschrank und Lebens mittel oder nach Unterkategorien wie T-Shirts und Gewürze.

       Vorteile: Zu Beginn wenig Aufwand. Für Anfänger geeignet.

       Nachteile: Wird mit der Zeit aufwendiger. Disziplin nötig.

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      Je weniger wir besitzen, umso übersichtlicher lassen sich unsere Besitztümer aufbewahren. Das schafft Klarheit, nicht nur in der Schublade, sondern auch im Geist.

      5.

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