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und der möglichst verständlichen Darstellung zugrunde.

       Historiker, die sich mit dieser Zeit auseinandersetzen, sind sich, aufgrund dürftiger Quellenlagen, widersprüchlicher Erkenntnisse und auch abweichender Interpretationen, nicht immer in der Publikation zu einzelnen Sachverhalten einig. Deshalb möchte der Autor vorausschickend erklären, dass diese Schilderungen weder alle derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse in sich vereinigen, noch den Anspruch auf Vollkommenheit und detailgetreue Richtigkeit erheben.

       Ein Autor historischer Romane ist nur ein Beobachter aller Veröffentlichungen, die den Zeitraum, den Ort und auch sonstige Themen wie Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Militär, Kultur und Religion betreffen und verfolgt auch zwangsläufig die Erkenntnisse der historischen Forschungen. Ihm steht dichterische Freiheit’ zu, die im breiten Spektrum wissenschaftlicher Widersprüchlichkeit und natürlich auch mit der Darstellung eines eigenen Verständnisses der historischen Situation, ausgenutzt wird. Trotzdem ist er kein Wissenschaftler und somit nur begrenzt in der Lage, das breite Spektrum der Erkenntnisse vollständig richtig zu erfassen, zu bewerten und in Vollkommenheit wiederzugeben.

      Der Autor benötigte für die Absicht, einen historischen Roman zu verfassen, eine Arbeitsgrundlage bzw. eine Hypothese.

       Diese vereinfachte Form historischer Grundlagen könnte ein Historiker fordern, nicht zu veröffentlichen. Was der Historiker zu verurteilen veranlasst sein könnte, wird der Leser möglicherweise freudig zur Kenntnis nehmen. Er wird des Autors vereinfachtes Verständnis historischer Zusammenhänge aufnehmen, um sich ein eigenes Bild dieser Zeit und der im Roman geschilderten Ereignisse zu erstellen. Wo der Historiker, in seiner Erkenntnis von Forschungsergebnissen, zögert auf Zusammenhänge zu schließen, darf der Autor diese wahrnehmen und verwerten. Dies bot dem Autor die Möglichkeit ein logisches Gebilde überlieferter Ereignisse zu einem spannenden historischen Roman zu verdichten.

      Mit anderen Worten ausgedrückt, wird der Leser und nicht der Historiker, den Stab über dem Autor brechen …

      Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen …

      Was die Historie über den Stamm der Hermunduren berichten kann …

      Die Romanfolge zeichnete bisher das Leben einer Stammesabspaltung der Hermunduren, beginnend um 64 n. Chr. im Territorium am Main, nach.

      Die Hermunduren erschlossen sich den neuen Lebensraum auf Wunsch Roms. Zunächst, so ist es überliefert, prägte Freundschaft die Beziehungen. Doch zu keiner Zeit der Existenz des Imperium Romanum blieben Beziehungen zu den Nachbarn friedlicher Natur…

      Zwischen der römischen Eroberungspolitik und dem Freiheits- und Unabhängigkeitsdrang der Bevölkerung im Barbaricum existierten ein großer Zusammenhang mit Wechselbeziehungen unterschiedlichster Art und ein fundamentaler Widerspruch mit Hass und Feindschaft, der im Kontext zur historischen Zeit und dem Territorium stand.

      Die Römer, unbestritten zur Weltmacht gelangt, und die Barbaren, mit ihren zahlreichen Stämmen und Sippen, trafen am Rhein aufeinander. Weder Rom noch die Barbaren des freien Germaniens erkannten diese natürliche Grenze als von den Göttern gegeben an.

      Die segensreiche Botschaft der Zivilisation in die Wälder des Nordens getragen zu haben, wird zumeist den Römern zugeordnet.

      Für den Barbar dagegen fällt die Rolle des beutegierigen, mordenden und plündernden Kriegers ab. Doch stimmt diese Pauschalisierung?

      Besaßen die germanischen Stämme nicht auch Lebensbedürfnisse?

      Bildete der Schutz des Lebens eigener Kinder und Familien gegen jeden Feind, ob Mensch oder Natur, nicht doch den Kernpunkt jeder kriegerischen Handlung germanischer Sippen. Selbst dann, wenn die Germanen auszogen, neuen Lebensraum zu erringen …

      Wenn aber unterschiedliche Lebensumstände und Kulturen an einer Grenze aufeinandertreffen, stellt sich die Frage nach der Dominanz, und somit zur Vorherrschaft, die gegenseitigen Einflüsse betreffend.

      Die Historie überliefert uns Kenntnisse zu den Wirkungen, die das Imperium Romanum, auf die von Rom eroberten Gebiete am Rhein und bis weit in die Germania Magna hinein hinterließ.

      Gab es auch Einflüsse, die aus der Germania Magna kommend, im von Rom beherrschten Territorien, Auswirkungen zeigten? Wenn ja, dann fehlt uns heute möglicherweise ein eindeutiger Nachweis…

      Warum aber sollte es nicht so gewesen sein, war doch keine Grenze so undurchlässig, wie von den Errichtern angestrebt… Mögen die Auswirkungen auch von nur bescheidenem Charakter gewesen sein, so sind sie, wenn auch nicht überliefert, dennoch kaum bestreitbar…

      Die Überlieferung von den Hermunduren, einem germanischen Stamm, der in den Zeitenläufen dadurch verschwand, dass er irgendwann in anderen Völkern aufging, besitzt scheinbar kaum Bedeutung für das große Rom.

      Der Einfluss und die Charakterisierung einer Freundschaft zwischen Rom und den Hermunduren wird jedoch selbst von den Römern nicht geleugnet… Warum kann dann nicht ein einzelner Hermundure der Ausgangspunkt für diese Freundschaft gewesen sein?

      Von Andrei nacu aus der englischsprachigen Wikipedia, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30143245

       1. Botschaft eines Chatten

       66 nach Christus - Sommer (18. September)

       Germania Magna - Territorium der Hermunduren

      Der Chatte tat vorerst, was ihm auferlegt war. Er strebte der Richtung der dunklen Nacht zu, die er dadurch erkannte, dass die höchste Sonne in seinem Rücken strahlte.

      Auch dort, irgendwo in seinem Rücken, vermutete er den Aufpasser der Hermunduren, der seinem Weg einige Zeit folgte. Die erhaltene Warnung zwang ihn, beständig in der einmal eingeschlagenen Richtung zu verbleiben.

      Bog er ab oder drehte gar um, würde ihm der Hermundure den Weg verlegen, die einmalige Warnung ausstoßen und auf jedem Fall vor ihm bei seinen Gefährten eintreffen. Dass, so glaubte der Chatte, bedeutete den Tod seines Bruders.

      Er erkannte, dass dieses Vorgehen das Leben des Bruders gefährdete. Weil er nicht wissen konnte, bis zu welcher Stelle ihm der Hermundure folgen würde, blieb eine ständige Bedrohung des Bruders…

      Der Hermundure sprach davon, eine Warnung zuzubilligen. Nutzte er die Warnung zum rechten Zeitpunkt, war sein Bewacher bereits umgekehrt, könnte er seinerseits dem Hermunduren folgen und den richtigen Augenblick für eine Befreiung des Bruders abpassen. Ein wenig sonnte er sich in dem Ruhm, den Bruder beschützen zu können und glaubte an den Erfolg eines solchen Verlaufes.

      Dann aber holten ihn die Erlebnisse der vergangenen Nacht ein.

      Ihr Angriff begann kurz vor dem Morgen, aber noch immer im Dunkel der Nacht. Sie hatten den Vorteil der Überraschung auf ihrer Seite und waren in der Zahl der Krieger überlegen…

      Plötzlich durchdrang ein Gedanke seine Erinnerungen, den er besser hätte vorher Bedenken sollen. Die Fremden waren zwei Krieger und ein Knabe, ein Zwerg oder was auch immer sie von dem dritten Begleiter der Fremden dachten… Sie aber waren insgesamt fünf chattische Krieger… oder eben doch nicht?

      Nur ein Krieger führte die jungen Burschen an und dieser Krieger glaubte, den Hermunduren einen tödlichen Streich spielen zu dürfen. Er spornte sie an, den Angriff zu wagen, sich zu behaupten und den Stolz ihrer Väter und Mütter zu ernten…

      Der Ablauf aber bewies, dass ihr Anführer sich und die Fähigkeiten der Jungmänner überschätzte. Den Hermunduren billigte er nur ein schreiendes, feiges Weglaufen zu. Inzwischen wusste der Jungmann, dass Hermunduren nicht schreiend wegliefen…

      Irgendetwas an den Überlieferungen der Älteren schien nicht zu stimmen… Er grübelte eine Weile darüber nach, bis er es begriff.

      Nur die Siegreichen kehrten zurück…

      Das diese dann ihren Mut,

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