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      Petra Frey ist als Jüngste von vier Kindern im Herzen Bayerns aufgewachsen. Nach der Schule beginnt sie zunächst eine Lehre zur Zahnarzthelferin und nach einigen anderen kurzen beruflichen Stationen entscheidet sie sich für eine weitere Ausbildung als Schauspielerin. Fernsehengagements folgen und sie wird unter ihrem Künstlernamen Petra Auer bekannt. Auf den Brettern, die die Welt bedeuten, lernt sie ihren späteren Ehemann kennen und findet privat ihr Glück.

      Anfang 2010 macht sie eine Ausbildung zur Hospizbegleiterin. Weitere Fortbildungen, wie „gewaltfreie Kommunikation“ bis hin zum Zertifikat für „Krisenbegleitung“, helfen ihr bei der Aufgabe Menschen in schwierigen Lebensmomenten beizustehen. Dort begegnen ihr immer wieder außergewöhnliche Menschen, deren Geschichten ans Herz gehen.

      Der mitunter humorvolle Umgang vieler Sterbender mit dem Thema Tod motiviert sie diese besonderen Erlebnisse aufzuschreiben. Nicht nur Kindermund tut Wahrheit kund, auch Sterbende sagen meist geradeheraus, was ihnen auf der Zunge liegt. Denn viel Zeit bleibt nicht mehr. Die Denkweise, der am Lebensende stehenden Menschen, inspirieren Petra Frey zu ihrem Erstlingswerk SterbeMund.

      Berührend und zugleich humorvoll erzählt sie von ihren Erfahrungen. Es gelingt ihr eine leichte, lebensfrohe Sicht auf ein schwieriges Thema. Mit einem Augenzwinkern aber trotzdem authentisch, zeigt SterbeMund eine andere Seite der Hospizarbeit.

      Petra Frey

      SterbeMund

      tut Wahrheit kund

      Autobiografische Erzählungen

      © 2019 Petra Frey

      Illustratorin: Lilli Frey

      Umschlag: Katharina Pohl

      Lektorat: Eva-Deborah Keller-Schweers, Ludwig Schweers

      Foto: Sabine Gassner

      Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

      ISBN

Paperback978-3-7482-8598-4
Hardcover978-3-7482-8599-1
e-Book978-3-7482-8600-4

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.

      Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      Aus Respekt gegenüber meiner Begegnungen wurden die Namen in den Geschichten verändert.

      Für Publikationen, Links auf Webseiten Dritter, übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

      Inhalt

      Vorwort

      Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt

      Aus die Maus!

      Ich bin dann mal weg

      Wer länger lebt, ist später tot

      Der Tod steht ihr gut

      Der Reiseplan

      Diese Suppe ess‘ ich nicht

      Nicht ohne meine Socken

      Der letzte Wagen ist immer ein Kombi

      Nicht nur Veganer beißen ins Gras

      Noch ein letztes Mal zu Wort kommen

      Weiterleben 2.0

      Schein oder nicht Schein, das ist hier die Frage

      Bestattungshits

      Der Medizinmann

      Eine klare Ansage

      Wer kocht den Brei?

      Mit warmen Händen geben

      Der Brandner Kaspar und das ewige Leben

      Keine Daueraufträge

      Du bist Sterbehelfer?

      Hospiz oder Krankenhaus

      Was machen Hospizhelfer eigentlich?

      Schluss mit lustig?

      Auch wer gesund stirbt, ist trotzdem tot

      Keiner kommt hier lebend raus

      Kann man sich da was holen?

      Mitten im Leben. Die Hospizstation

      Nix anbrennen lassen

      Heißer Draht zum Himmel

      Nicht sehen, nicht hören, nicht sterben?

      Turnen an den Urnen

      Der Tanz des Lebens

      Zu guter letzt:

      Am Ende ist noch lange nicht Schluss Endgültig abgemeldet

      Kunst und Krematorium

      Gewusst wie

      Wenn die Toten zweimal klingeln

      Grabbeigaben

      Die 10 lustigsten Trauersprüche

      Das letzte Wort

      Vorwort

      Niemand stirbt auf dieselbe Weise, jeder stirbt seinen eigenen Tod. Einigen gelingt es, sich vorzubereiten, andere wiederum trifft das Ende plötzlich und ohne Vorwarnung.

      Als Hospizbegleiterin begegne ich den verschiedenen Seiten des Sterbens, erlebe Vorbereitungen für die unbekannte Reise und manchmal werden mir auch die letzten Worte anvertraut. Es sind kostbare, oft schlichte Worte, denn viel Zeit bleibt am Ende nicht mehr und Dinge werden direkt, unverblümt angesprochen. Menschen, die auf ihr Leben zurückblicken erzählen offen, klar und ohne Umschweife.

      In diesem Buch habe ich die wertvollen Momente in meiner Sterbebegleitung zusammengetragen, damit diese berührenden Biografien und humorvollen Anekdoten nicht verloren gehen. Wir haben zusammen gelacht und geweint, gelernt den Tod anzunehmen und dadurch eine neue Lebensqualität entdeckt. Einige nur für ein kurzes Zeitfenster.

      Wie geht das Sterben? Kann man es lernen? Ich weiß es nicht. Aber wir können uns vorbereiten, den Tod zu akzeptieren als das, was er ist. Ein Teil des Lebens. Denn ohne den Tod wäre das Leben nichts wert.

      Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt…

      Waren Sie schon einmal tot? Vermutlich nicht. Ich schon. Mehrmals sogar. Damals, Anfang der Achtziger. Zu Beginn meiner Ausbildung zur Schauspielerin kam das Angebot auf ein paar verlockende Silberlinge. Ein Drehtag für den „Tatort“ als Leiche. Ich nahm den Auftrag an und eh ich mich versah, lag ich tot aufdem Boden.Erstochen voneinemPsychopathen, derkeine Frauenmochte oder so ähnlich. Genau kann ich mich an die Story nicht mehrerinnern, aber daran, dassmeine Hände durch die unbequeme Haltung eingeschlafen waren und schmerzten.

      Ein mieser Job. Leiche – definitiv kein Beruf mit Zukunft. Nicht für mich. Na ja, was soll‘s, ich musste keinen Text lernen. Im Gedächtnis blieb mir ein Kollege, der den Gerichtsmediziner zum Besten gab. Er sollte bei mir, der „Regungslosen“, laut Drehbuch, vor Ort den Tod feststellen. Vor mir kniend und unbeholfen tapste er an mir herum. Offensichtlich hatte er tags zuvor einen gemütlichen Abend bei leckerem Knoblauch und Wein gehabt. Ein kleiner Rülpser seinerseits ließ mich daran teilhaben.

      Nicht schön. Mein Rendezvous mit Joe Black hatte ich mir anders vorgestellt.*

      Persönlich war ich dem Tod bis dahin nie begegnet. Einmal davon abgesehen, dass ich in meiner frühesten Kindheit mein kleines, schwarzbraunes Meerschweinchen beerdigen musste.

      „Herr Purzel“ war in die Jahre gekommen und hatte seine besten Zeiten hinter sich. Wie bei alten Opas fielen Herrn Purzel die Haare, bzw. das Fell, aus. Frieren musste er trotzdem nicht, denn ich strickte ihm einen weiß-blau karierten MeerschweinchenSpezialpullover. Wir hatten, ungeachtet seiner Ganzkörperglatze, eine recht gute Zeit miteinander. Er war mein Freund, mein Verbündeter in der Welt der

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