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       Deutsche Erstausgabe Mai 2013

       © 2013 by Karo Stein

       Verlagsrechte © 2013 by Cursed Verlag

      Inh. Julia Schwenk, Fürstenfeldbruck

      Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

       des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung

       durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,

       Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

       Genehmigung des Verlages.

       Umschlagillustration: Marek Purzycki

       Bildrechte Umschlagillustration: ollyy/ Krivosheev Vitaly;

       vermittelt durch Shutterstock LLC

       Satz & Layout: Cursed Verlag

      Covergestaltung: Hannelore Nistor

      ISBN: 978-3-95823-524-3

       Besuchen Sie uns im Internet:

      www.cursed-verlag.de

      Liebe Lesende,

      vielen Dank, dass ihr dieses eBook gekauft habt! Damit unterstützt ihr vor allem die Autorin des Buches und zeigt eure Wertschätzung gegenüber ihrer Arbeit. Außerdem schafft ihr dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der Autorin und aus unserem Verlag, mit denen wir euch auch in Zukunft erfreuen möchten.

      Vielen Dank!

      Euer Cursed-Team

      Klappentext:

      Bengts Liebesleben ist eigentlich so, wie er es sich immer gewünscht hat: eine feste, monogame Beziehung mit seinem Freund Kevin, Liebe und alles, was dazu gehört. Wenn da nicht diese leisen Zweifel über Kevins Treue wären...

      Und dann ist da auch noch Kevins Freund Rik, der nicht nur Bengts Probleme mit Kevin plötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt, sondern auch die Leere in Bengts Herz zu schließen scheint...

      Unabhängige Fortsetzung: »WhiskyTeufel«

       Widmung

       Für Birgit und Frank

       Habt Dank für Eure Stärke und Unterstützung!

       Kapitel 1

      Entspannung

       Das Nachtlicht im Flur flackert und wirft unheimliche Schatten an die Wände. Ich habe dem Haustechniker bereits einen Zettel hingelegt. Er wird sich morgen um das Licht kümmern.

       Noch zehn Minuten und dann habe ich endlich ein ganzes Wochenende frei. Das letzte liegt bestimmt schon fünf Wochen zurück.

       Kevin ist auch zu Hause. Wir werden es uns gemütlich machen. Die Zeit genießen. Nur wir beide, Filme gucken, kuscheln oder spazieren gehen. Ich sehne mich nach richtig gutem Sex, danach, in seinen Armen einzuschlafen und, wenn wir aufwachen, gleich eine zweite Runde einzulegen. Nicht diese schnellen Nummern, die ausschließlich der Befriedigung dienen.

       Noch zehn Minuten!

       Mein Rundgang ist fast beendet. Ich muss nur noch Frau Schumann Gute Nacht sagen. Das hebe ich mir immer bis zum Schluss auf. Zum einen, weil ich weiß, dass Frau Schumann nicht schlafen kann und sicherlich noch fernsieht. Zum anderen, weil ich sie mag. Sie erinnert mich an meine Oma. Leider ist diese vor drei Jahren gestorben, aber ich vermisse sie immer noch sehr. Sie war die Einzige, mit der ich über alles reden konnte, die mich immer verstanden hat.

       Leise klopfe ich an die Tür, warte einen Moment und trete dann ein. Frau Schumann sitzt wie immer in ihrem Bett, die Fernbedienung in der Hand.

       »Da bist du ja, Bengt. Ich dachte, du wärst schon gegangen«, sagt sie fröhlich und winkt mich herein.

       »Ich würde doch nicht gehen, ohne noch einmal bei Ihnen vorbeizuschauen.«

       »Du bist so ein netter Junge. Willst du dich nicht noch einen Moment zu mir setzen? Das Fernsehprogramm ist heute ausgesprochen schlecht. Diesen Krimi habe ich schon dreimal gesehen…« Sie deutet auf den Fernseher und verzieht das Gesicht.

       Ich setze mich in den kleinen Sessel, der an ihrem Bett steht. »Brauchen Sie noch etwas? Eine Flasche Wasser vielleicht?«

       »Nein, ich habe genug für heute Nacht«, erwidert sie munter.

       Das Fernsehbild nimmt mich gefangen. Ich schaue dem Polizisten dabei zu, wie er einen Mann befragt, und versuche, nicht ganz so auffällig zu gähnen.

       »Du siehst müde aus. War wohl ein anstrengender Tag?«

       »Ja, ich bin müde. Ich bin eigentlich immer müde.« Ich lache leise.

       Das stimmt leider. Kevin beschwert sich immer, weil ich regelmäßig auf dem Sofa einschlafe. Dabei mache ich das ja nicht mit Absicht. Ich kann meine Augen einfach nicht offen halten. Das liegt an dem verdammten Schichtsystem. Manchmal wünsche ich mir, einen ganzen Tag einfach im Bett bleiben zu können und nichts anderes zu machen, als zu schlafen. Davon abgesehen, war der Tag heute wirklich anstrengend.

       »Holt dich dein Freund ab?«

       Ich nicke und fühle eine angenehme Wärme in mir aufsteigen. Frau Schumann fragt mit einer Selbstverständlichkeit, die mich immer wieder zum Lächeln bringt. Als Kevin mich das erste Mal von der Arbeit abgeholt hat, stand Frau Schumann zufällig im Flur.

       Gleich am nächsten Tag hat sie mich gefragt, ob ich schwul sei. Einfach so! Zuerst habe ich versucht, einer Antwort aus dem Weg zu gehen. Ich hatte keine Ahnung, wie sie darauf reagieren würde. Ich wollte mir auch keine Predigt darüber anhören, wie falsch es sei, so zu leben. Für mich ist es richtig. Vor allem, seitdem ich Kevin habe.

       »Ich habe neulich diese Reportage gesehen«, hat sie mir damals erklärt. »So eine über Schwule und Lesben. Das war wirklich interessant. Ich kann daran nichts Schlimmes finden. Mein Nachbar war auch schwul. Sein Partner war so ein netter Mann. Er hat mir immer die Tür aufgehalten. Manchmal hat er mir auch den Einkauf hochgetragen. Die Hauptsache ist doch, dass man sich liebt. Mein Erwin und ich waren 53 Jahre verheiratet. Wir haben uns bis zum letzten Atemzug geliebt. Ich sehne den Tag herbei, an dem wir wieder vereint sind.« In ihren Augen standen ungeweinte Tränen.

       Ich war tief berührt und auch ein wenig erleichtert. Dann musste ich ihr von Kevin erzählen. Frau Schumann hörte aufmerksam zu und stellte sogar ein paar Fragen, die meinen Kopf zum Glühen brachten.

       »Nicht so schüchtern, junger Mann!«, sagte sie lachend. »Liebe und Sex sind doch ganz natürlich!«

       Ich wäre wirklich gern im Boden versunken.

       Mittlerweile hat sich das geändert. Manchmal erzähle ich ihr sogar davon, wenn Kevin und ich uns streiten, auch wenn ich mit ihren Ratschlägen meistens nichts anfangen kann.

       »Dieser Kommissar ist wirklich dumm«, holt sie mich in die Gegenwart zurück. »Es ist doch ganz klar, dass der Ehemann der Mörder ist. Er war doch schon wegen des Pizzaboten so eifersüchtig. Dabei hat der arme Junge nichts weiter gemacht, als die Pizza auszuliefern«, meckert sie vor sich hin.

       »Ja, er holt mich ab«, antworte ich mit deutlicher Verspätung.

       Eine Weile sieht sie mich an, als ob sie darüber nachdenken müsste, was ich gerade gesagt habe, aber dann hellt sich ihr Gesicht auf.

       »Das ist gut. Mein Erwin hat mich auch oft von der Arbeit abgeholt. Manchmal sind wir dann Hand in Hand durch die Stadt gelaufen, haben uns die Schaufenster angeguckt oder ein Eis gegessen.«

       »Ich glaube, ich möchte heute einfach nur auf mein Sofa, vielleicht

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