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      Blutkuss der Begierde | Erotischer Roman

      von Carol Stroke

      Carol Stroke entführt in ihren Geschichten in die unterschiedlichsten Welten und möchte mit ihren lebensnahen Charakteren und deren Erlebnissen Emotionen hervorrufen – ob es ein Lächeln auf den Lippen ist oder ein wohliges Kribbeln im Körper. Sie liebt es, ihre Leser anfangs auf das vermeintlich Vorhersehbare zusteuern zu lassen, um sie dann mit dem Unerwarteten zu überraschen. Ihr Ziel ist erreicht, wenn die Lust ihrer Charaktere die Lust der Leser zum Höhepunkt treibt.

      Lektorat: Marie Gerlich

      Originalausgabe

      © 2020 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © Urszula Lysionek @ shutterstock.com © mrjo @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: MT Design

      ISBN 9783964777751

      www.blue-panther-books.de

       Kapitel 1

      »Herrin«, fragte der kleine bucklige Mann und trat noch einen Schritt weiter durch die große Eichentür in den Saal. Er streckte seinen Hals, um den Raum zu überblicken. Er rang mit sich selbst. Sollte er es nochmals wagen, sie zu rufen, oder sollte er lieber flüstern? Er räusperte sich und wollte gerade Luft holen, als er bei seinem nächsten Schritt über einen bewegungslosen nackten Körper stolperte. Er fiel nach vorn und versuchte sich auf den Handflächen abzufangen. Es gelang ihm mehr schlecht als recht, da beide Hände nun auf den Brüsten einer Frau lagen. Diese rekelte sich kurz und bat um eine Pause.

      »Gewiss, meine Dame, ich bin schon entschwunden.«

      Der Diener erhob sich mühsam und darauf bedacht, niemanden mehr zu berühren oder gar anzurempeln. Es war das typische Bild, das hier seit Jahrhunderten nach der Vollmondnacht herrschte. Überall lagen nackte Körper, die zu erschöpft waren, um sich vor der nächsten Dämmerung zu erheben. Er durchquerte den großen Raum und hielt vor dem Thron inne. »Herrin?«

      Diana hatte ihn schon vorn an der Tür gehört und seinen Sturz mitbekommen. Sie hatte die Stirn auf ihre Hände gestützt. Ihre Augen blieben geschlossen, sie versuchte, ihre schlechte Laune nicht nach außen weiterzugeben. »Georg, wie kann ich dir behilflich sein?«

      »Herrin, ich sollte Euch doch mitteilen, wenn sie eingetroffen ist.« Eine kurze Pause. »Sie ist da.«

      Diana war plötzlich hellwach und Freude durchflutete sie. Sie sprang auf, beugte sich nach vorn, durchwühlte ihr kurzes schwarzes Haar. »Kann ich so vor sie treten?«

      »Ähem, findet Ihr, dass Euer Erscheinungsbild dem Anlass entspricht?«, fragte der Diener etwas zögerlich.

      Diana hob eine Braue und dachte kurz nach. Dann nahm sie etwas Spucke auf ihren Finger und fuhr ihre lilafarbene Strähne im Pony nach, sodass diese elegant an ihrer Stirn entlanglief. »Jetzt ist es perfekt. Ach, und Georg, kümmere dich bitte um diese Masse von Nackten, dass sie heute auch tatsächlich unser Heim verlassen. Danke.«

      Er grummelte: »Mache ich das nicht immer?«

      Diana sprang leichtfüßig über die dargebotenen Körper und verließ den Thronsaal Richtung Eingangshalle. Als sie dort ankam und ihre rothaarige Freundin erblickte, rannte sie sofort auf sie zu und wollte sie umarmen. Doch sie wurde in ihrer Bewegung gestoppt. »Clare, was soll das?«

      »Diana, das sollte ich dich fragen. Du kommst hier splitterfasernackt auf mich zugerannt. Weiß Beelzebub, was noch alles an dir hängt. Sorry, den Schmodder kannst du bei dir behalten.«

      Diana wurde wieder aus ihrer Starre befreit. »Setz dich einfach schon mal ins Wohnzimmer. Das mit den grünen Samtvorhängen und dem großen Fernseher. Ich geh geschwind duschen und bin gleich wieder bei dir.« Diana eilte durch ihr Schlafzimmer ins angrenzende Badezimmer. Sie drehte das Wasser auf und stieg unter die Dusche. Mit geschlossenen Augen genoss sie das warme Nass auf ihrer geschundenen Haut. Dieser Lykaner Kilian war nicht zimperlich mit ihr gewesen. Auf ihrem Porzellanteint zeichneten sich noch Schatten der Blutergüsse ab. Bei der Erinnerung daran, wie er seine Krallen in ihr Fleisch geschlagen hatte, während er sein Gemächt in sie stieß, ließ sie die Hand zu ihrer empfindlichen Scham gleiten. Gerade als sie ihre Finger zwischen ihren nassen, geschwollenen Lippen verschwinden lassen wollte, flog die Badezimmertür auf und der Lykaner stand nackt in Menschengestalt vor ihr. Nur in seinen Augen war das Tier von heute Nacht noch gegenwärtig.

      »Hast du schon mal was von Anklopfen gehört?«

      »Ich habe deine Gier gerochen.«

      Mehr brauchte es nicht für diesen animalischen Mann, um einfach in ihren Privaträumen zu erscheinen.

      »Was hast du jetzt vor?«

      »Ich werde dich hier und jetzt nehmen.« Er trat auf sie zu und plötzlich war da kein Monster mehr, sondern ein charmanter Bilderbuchmann.

      Er lächelte sie an. »Natürlich werde ich dich hier und jetzt nur nehmen, wenn du es mir erlaubst.«

      Sie konnte ein freches Grinsen nicht unterdrücken, stellte sich direkt vor ihn und blickte auf in die bernsteinfarbenen Augen. »Aber nur, wenn du für mich knurrst.«

      Ein bösartiges Knurren entrang sich seiner Kehle, während er sie umdrehte, ihre Beine weiter spreizte und seinen steifen Schaft in ihr versinken ließ. Er nahm sie hart und ihr gefiel, wie ihre Brüste bei jedem seiner Stöße wippten.

      »Härter, Kilian, ich will alles. Du bringst mich schon nicht um.«

      Wieder ein Knurren. Ihr schwanden die Sinne unter der Wucht seines Schwanzes und unter ihrem Höhepunkt. Nun war es an ihr zu schnurren. Mister Sexy ließ sich noch etwas von ihrer Scheidenmuskulatur melken, um dann auf ihren Hintern zu spritzen.

      Sie drehte sich wieder zu ihm, streckte sich etwas und küsste ihn auf seine verboten wohlgeformten Lippen – wobei sie ihn mit einem ihrer Reißzähne ritzte.

      Daraufhin schaute er sie erstaunt und hochachtungsvoll an. »Es wird mir eine Ehre sein.«

      »Und mir eine Freude.«

      Diana markierte ihre Sexpartner nicht oft. In den vergangenen Jahrhunderten waren es so viele, die sie unter sich, hinter sich, über sich gehabt hatte, dass es von Vorteil war, die guten zu ritzen, damit diese bei der nächsten Orgie ihre Gunst einfordern konnten. Es machte ihr nur Sorge, ob sie mit der Zeit zu oberflächlich geworden war. Sie wusch sich die Spuren des Aktes ab, zog sich an und ging zu Clare.

      »Das hat aber doch etwas länger gedauert!«

      Diana zuckte entschuldigend mit den Schultern und setzte sich auf ihre grüne Samtcouch. Ihre Freundin hatte es sich im Ohrensessel gegenüber bequem gemacht.

      »Erzähl schon, was hat der Hexenzirkel herausbekommen?«

      »Ich muss dich leider enttäuschen, die Prophezeiung steht.«

      Diana sprang auf, ihre grüne Iris wich einem gefährlichen Rot, das das gesamte Auge einnahm, und ihre Fänge fuhren zur Gänze aus, als sie vor Zorn fauchte.

      »War’s das jetzt, Di? Oder fährst du auch noch die Krallen aus, um an den Tapeten zu kratzen?«

      »Wie wagst du es, mit mir zu sprechen! Vergiss nicht, wen du vor dir hast.«

      »Werde ich nicht. Ich habe die Frau vor mir, die mit mir als Kind auf dem Friedhof in den Gräbern gebuddelt hat und unbedingt wissen wollte, wie das Blut eines Regenwurms schmeckt. Was hattest du davon? Sand zwischen den Zähnen!«

      Diana prustete los. »Weißt du eigentlich, wie unmöglich du bist?« Sie setzte sich im Schneidersitz wieder auf ihre Couch. »Clare, was soll ich denn nur tun? Ich bin eine Nachkommin von Lillith. Ich muss nur noch wenige Jahre hier auf dem Thron sitzen, bis mich der nächste meiner überlebenden Geschwister ablöst. Ich wäre dann endlich frei und könnte machen, was ich will.«

      »Di, bitte nimm mir das jetzt nicht krumm, aber machst du nicht schon alles, was du willst? Ich

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