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Oder verbeißt er sich etwa das Lachen? Wie auch immer - er beschließt, Elena für ihre Frechheit eine Lektion zu erteilen. Strafstehen. Zehn Minuten, mit dem Gesicht zur Wand. Feueralarm bricht in Elenas Muschi aus. Gehorsam stellt sie sich mit dem Gesicht dem mattierten Fenster zugewandt. So kann sie den Mann während ihrer Strafe im Auge behalten.

      »Hände im Nacken verschränken!«

      Sie gehorcht. Da tritt er hinter sie und legt eine Streichholzschachtel auf ihre rechte Schulter. Der Befehl lautet, absolut stillzustehen. Bei der kleinsten Bewegung würde die Streichholzschachtel herunterfallen. Die Anzahl der dann noch auf zehn fehlenden Minuten hätte sie durch Schläge zu begleichen.

      Es hört sich leichter an, als es ist. Zehn Minuten völlig regungslos zu verharren … Elena schafft es gerade einmal vier Minuten, dann beginnen ihre Arme, wegen der ungewohnten Haltung zu zittern - sofort fällt die Schachtel zu Boden. Elena weiß nicht, ob sie sich fürchten oder freuen soll. Es bleibt ihr jedoch keine Zeit, um darüber nachzudenken.

      »Dreh dich um«, sagt der Zuchtmeister.

      Elena wendet sich ihm zu.

      »Hol meinen Rucksack.«

      Elena gehorcht.

      »Und nun bitte mich um die Züchtigung.«

      Oh! Das fällt ihr schwer, sie schämt sich. Doch gleichzeitig weiß sie, dass sie genau diese widersprüchlichen Gefühle erregen.

      »Bitte züchtige mich«, flüstert sie mit trockenem Mund.

      »Lauter!«, herrscht sie der Zuchtmeister an. »Und du hast mich zu siezen.« Na, so weit kommt es noch.

      »Nein«, erklärt sie kategorisch. Der Zuchtmeister starrt sie verwundert an: »Ich warne dich - ich muss dich sonst bestrafen.«

      »Ich spreche keinen Mann mit Sie an.«

      Offensichtlich gefällt das dem Zuchtmeister nicht, aber der Beule in seiner Hose nach zu schließen, hat auch er widersprüchliche Gefühle. Angelegentlich beginnt er, in seinem Rucksack zu kramen - da schnalzt ihm eine Reitgerte ins Gesicht, die er irgendwie da hineingequetscht hatte. Er flucht. Normalerweise hätte Elena jetzt gelacht, doch die Gerte flößt ihr Respekt ein.

      Auf seinen Befehl hin legt sie sich über seine Oberschenkel. Er schiebt ihren Rock hoch.

      »Wann bist du gezüchtigt worden?«

      »Vorgestern.«

      »Womit?«

      »Mit einem Gürtel.«

      »Dann wird dir das hier gefallen.«

      Einige Male streicht er über ihr Hinterteil.

      »Ich will, dass du dich nicht bewegst. Sonst erhöht sich deine Strafe, verstanden?«

      »Ja.«

      Im nächsten Augenblick folgt ein Schlag. Mit seiner flachen Hand, nicht zu fest, aber doch so, dass es wehtut. Noch einer. Und zwei weitere folgen.

      »Das war zum Aufwärmen. Steh jetzt auf und beug dich über den Tisch.«

      Weiche Knie, Elena möchte nicht - doch sie weiß, dass die Gerte auf sie wartet. Also tut sie, was er verlangt. Sieht sich selbst vor ihrem geistigen Auge, wie sie da mit rotem Hintern und rotem Kopf über den Tisch gebeugt steht, an dem sie noch vor Kurzem Kaffee getrunken und ihr Müsli gegessen hat. Elena kann sich nicht erinnern, sich je so geschämt zu haben. Wieder streicht er mit der Hand über ihren Arsch. Gleich darauf surrt die Gerte durch die Luft und der Zuchtmeister platziert den ersten Schlag an der Stelle, wo Oberschenkel und Hinterbacken ineinander übergehen. Elena heult auf, das ist schlimmer als Sandros Gürtel! Viel schlimmer! Er wartet, bis sie sich beruhigt hat. Wieder pfeift die Gerte durch die Luft, diesmal trifft er sie oberhalb des ersten Hiebes. Elena bäumt sich auf - er drückt sie wieder auf den Tisch. Mit der Gerte streicht er leicht über ihren Rücken und den gemarterten Arsch. Sie zittert. Angst, Kälte. Da spürt sie seine Hand an ihrer Möse.

      »Spreiz die Beine, gib mir deine Fotze.«

      Kurz darauf fingert er sie und wieder - wie ist denn so etwas möglich? Elena rinnt aus, keucht, steht kurz vor dem Orgasmus, er nimmt sie weiter, härter.

      Einen Hieb mit der Gerte muss sie, bebend vor Angst, noch hinnehmen. Danach fickt er sie mit zwei Fingern, bald braucht er einen dritten, rasend schnell bearbeitet er ihr Geschlecht. Elena laufen Tränen über die Wangen, sie schreit laut und hemmungslos, durchbrochen von Gebettel, er möge sie kommen lassen! Ihre Oberschenkel beben, sie hört sein Lachen, kann sich kaum noch auf den Beinen halten, krallt sich an der Tischplatte fest, schreit, explodiert und brüllt ihren Orgasmus heraus wie ein wildes Tier! Es ist zu köstlich, so unterzugehen. Spasmen durchzucken ihren Körper, ein unkontrollierbares Zittern schüttelt sie … Dann kann sie nicht mehr, die Finger lösen sich von der Tischplatte, ihre Beine geben nach, sie gleitet zu Boden, liegt in ihrem eigenen Saft, immer noch mit gebeuteltem Körper. Sie merkt gar nicht, dass der Zuchtmeister wichsend und schnaufend über ihr steht, immer schneller bewegt sich seine Hand. Die Eichel leuchtet bereits rot, so heftig reibt er seinen Schwanz - mit einem lang gezogenen Heulen geht er ab, sein Sperma spritzt in hohem Bogen auf die am Boden liegende Elena. Sie lässt es geschehen, sie kann nicht mehr.

      Nachdem der Mann sich beruhigt hat, kleidet er sich an.

      »Sehen wir uns wieder?«, will er wissen.

      »Nein«, antwortet Elena erschöpft. »Ich treffe mich nie ein zweites Mal.« Schweigen.

      »Schade. Du bist geil. Na ja, mach’s gut.« Kurz darauf fällt die Ateliertür ins Schloss. Trotz ihrer Schwäche richtet Elena sich auf, wankt hinaus, schließt die Tür ab. Danach geht sie ins Bad, um sein Sperma abzuwaschen, das sie am Bauch getroffen hat. Als sie im Bett liegt, schläft sie sofort ein.

      Zweieinhalb Stunden später erwacht sie wieder. Sie hat Hunger, Durst. Nachdem sie sich versorgt hat, denkt Elena über Schmerz nach. Sie mag keine Schmerzen und Qualen erdulden. Sie hasst es. Doch ihr Körper reagiert darauf eindeutig mit höchster Erregung. Wobei - die Hiebe vorhin waren hart an der Grenze dessen gewesen, was Elena ertragen kann. Mehr darf es nicht werden, soviel steht fest. Doch bis zu diesem Punkt will sie ihre Geilheit voll genießen. Elena hat das seltsame Gefühl, sich in einer Art Zwischenwelt zu befinden. Die Zeit zwischen den Jahren kommt ihr ohnehin immer vor, als würde die Welt dann ruhiger und stiller sein, als würde alles den Atem anhalten für den Sprung in das neue Jahr. Die Situation, in der sie sich befindet, verstärkt dieses Gefühl noch. Sie weiß, dass diese Zeit begrenzt ist, irgendwann muss sie sich um eine neue Wohnung kümmern … Sie sollte schon damit beginnen, doch hat sie keinen rechten Antrieb, das zu tun. Sie ist in einem Sog, einem Rausch der Lust und Hingabe, hat das Gefühl, endlich bei sich angekommen zu sein und erstmals wirkliche sexuelle Erfüllung zu finden. Hier kennt sie keiner, sie wird diese Männer nicht wiedersehen - sie ist vogelfrei. Und das saugt sie auf wie ein trockener Schwamm. Sie möchte nicht nachdenken - nicht über Reinhard, nicht über ihre Arbeit, über gar nichts. Ganz Hingabe will sie sein und sich jene Träume erfüllen, die sie sich so lange verwehrt hat. Sie ist jetzt siebenunddreißig - worauf wartet sie also noch?

       5.

      Wieder im Internet, findet sie einige nichtssagende Nachrichten vor, die sie alle nicht anspringen. Da macht es plötzlich »Ping« und eine neue PN ist da. Neugierig liest Elena:

      »Suche devote Frau mit großen Brüsten. Hole dich mit dem Auto ab. Ich sauge an deinen Titten und du holst mir einen runter. Lust? Taschengeld geboten.«

      Natürlich hat Elena es noch nie für Geld gemacht. Bis zu ihrer Trennung von Reinhard hatte sie noch nie etwas getan, das nicht vanilla gewesen war. Was hat sie nur alles verpasst! Doch es für Geld zu tun? Erniedrigung für Geld? Etwas in ihr schreit sofort »Ja!«. Aber sie zögert … Schreibt mit dem Mann; ja, nein, vielleicht. Er redet mit Engelszungen auf sie ein, freundlich, schmeichelnd. Elena zögert immer noch. Das ist in ihren Augen schon eine andere Stufe, wenn Geld mit im Spiel ist. Doch der Reiz ist wirklich groß. Sie hilft mit Whiskey nach. Nach dem dritten sagt sie, was sie beide hören wollen, der Mann und sie selbst.

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