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meine Zigarren erinnern?«

      »Waren verdammt teuer, oder?« fragte Potter.

      »Die wurden extra für mich importiert«, redete Hitcham versonnen weiter. »Und auch die Leberpastete aus Dänemark. Das alles gibt es bei Foresters & Foresters in London.«

      »Den Wodka nicht zu vergessen«, warf Potter ein. »Und auch nicht den Sherry. Ich weiß Bescheid. Ich habe das Zeug ja immer ’rangeschafft, Boß.«

      »Auf das alles wirst du vorerst verzichten müssen«, warnte Will Beaford.

      »Wieso eigentlich?« Hitcham stocherte in den fast kalten Eiern mit Speck herum, um dann den Teller zurückzuschieben.

      »Ich wette, daß Foresters & Foresters von der Polizei überwacht werden.«

      »Richtig, durchaus richtig.« Hitcham war realistisch genug, um mit dieser Möglichkeit zu rechnen. »Die Leute vom Yard werden an alles denken.«

      »Bestimmt, Boß.« Will Beaford war froh, daß sein Boß Einsicht zeigte. »Die wissen über dich genau Bescheid, die kennen alles, was du mal früher getrieben hast.«

      »Diese Rotwurst«, begann Hitcham nach einer kleinen Pause, »also, die schmeckte nach Majoran und Knoblauch. Und verdammt stark gepfeffert war sie.«

      »Schmink sie dir ab, Boß«, ließ Paul Corston sich vernehmen. »Die Bullen werden auch von dieser blöden Rotwurst wissen, verlaß dich darauf!«

      »Woher denn?« Hitcham schüttelte den Kopf. »Das mit der Rotwurst stammt doch aus meiner Jugend.«

      »Die Bullen forschen alles aus, Boß«, meinte Gene Potter. »Wenn sie dich nicht in London aufspüren, werden sie eben in Liverpool nach dir suchen.«

      »So nach dem Motto: Zurück in die Schlupfwinkel der Kindheit«, erklärte Will Beaford lächelnd. »Unterschätze den Yard nicht!«

      Fatty Hitcham zündete sich eine der Zigarren an, die man ihm aus Bath mitgebracht hatte. Sie brannte auf seiner Zunge und schmeckte nicht. Er träumte von den ungemein teuren Importen, die er bei einem Glas Sherry geraucht hatte, von seiner Luxuswohnung, die er einst bewohnt hatte, und kam sich hier in dem kleinen Ferienhaus immer noch wie ein Gefangener vor.

      »Da ist noch etwas«, sagte er schließlich und wandte sich seinen drei Leibwächtern zu. »Das Stichwort heißt Clanters. Ich habe mir wegen seiner Tochter was durch den Kopf gehen lassen. Da ist einiges zu machen, Jungens, um unsere Spuren restlos zu verwischen.«

      *

      Wollen Sie nicht Ihre Melone ablegen?« fragte Patricia Clanters und musterte den Butler mit amüsiertem Blick.

      »Vielleicht später, falls Sie nicht schon jetzt darauf bestehen.«

      »Sie werden sich sogar freiwillig den Zweireiher ausziehen«, verhieß sie ihm spöttisch. »Sie wissen doch hoffentlich, wie man einen Tennisschläger hält, oder?«

      »Theoretisch, Miß Clanters, ist mir dieses Spiel durchaus vertraut«, gab Parker gemessen zurück. »Wenn mich nicht alles täuscht, geht es darum, den über das Netz ankommenden Ball zu retournieren.«

      »Richtig.« Patricia unterhielt sich wunderbar. Sie hatte längst mitbekommen, daß man auf der Terasse des nahen Clubhauses wieder mal auf sie aufmerksam geworden war. Und genau das brauchte sie: Bewunderung und Anerkennung. In ihren Kreisen war sie der Motor für die verrücktesten Unternehmungen.

      Butler Parker rückte sich seinen schwarzen Binder zurecht, nahm einen Tennisschläger in die Hand und begab sich auf den Platz. Er war bereit, Patricia Clanters ein wenig zu unterhalten, um danach ernst mit ihr zu reden.

      Ihr Aufschlag war hart.

      Sie wollte von Beginn an zeigen, wer hier Tennis spielte, deshalb diesen in ihren Augen arroganten Butler demütigen und lächerlich machen. Sie wollte ihn hetzen, bis er in Schweiß gebadet war. Die junge Dame wollte ihn praktisch am Boden zerstören.

      Ihr Aufschlag hätte auch einen erfahrenen Spieler in Verlegenheit gebracht. Der Ball kam plaziert und landete dicht vor der Seitenlinie.

      Parker retournierte, wie er es ausdrückte.

      Scheinbar mühelos erreichte er den Ball, und man hatte den Eindruck, daß es reiner Zufall gewesen war. Er spielte den Ball zurück und sorgte dafür, daß die junge Dame ein wenig laufen mußte, um ihn im letzten Moment noch zu erreichen.

      Sie drosch ihn zurück, aber sie setzte den Ball hinter die Grundlinie.

      Höflich, wie Parker nun mal war, lüftete er entschuldigend seine schwarze Melone, um dann den nächsten Ball zu erwarten.

      Patricia Clanters schlug noch härter auf.

      Butler Parker stand aber wiederum goldrichtig, parierte, nahm den Ball auf und spielte ihn elegant zurück. Seine Bewegungen waren erstaunlich gemessen und immer noch mühelos. Er schien jeden Tag ein paar Trainingsstunden zu absolvieren.

      Patricia Clanters’ Gesicht nahm einen harten Ausdruck an.

      Sie begriff einfach nicht, wieso dieser komische Mensch nicht in Verlegenheit zu bringen war. Sie strengte sich an, aktivierte all ihr Können und verlor den ersten Satz, ohne auch nur einen einzigen Punkt zu machen.

      Parker hatte sie diskret herumgehetzt. Und sie war es jetzt, der der Schweiß in dichten Perlen auf der Stirn stand.

      Die Zuschauer auf der Terrasse lästerten längst nicht mehr über diesen Butler, der nach wie vor einen völlig trockenen Eindruck machte. Sein schwarzer Binder hatte sich nicht um einen Millimeter gelockert, das zweireihige Jackett saß korrekt, der Sitz der Hose war tadellos.

      Nun war der Aufschlag an den Butler übergegangen.

      Parker ging es nicht darum, Miß Clanters seine Überlegenheit zu demonstrieren. Er wollte so schnell wie möglich mit ihr reden. Daher beeilte er sich, die junge Dame so zu ermüden, daß ihr die Lust an weiteren Sätzen verging.

      Parker gewann diesen Satz ebenfalls in Rekordzeit. Patricia Clanters mußte ein As nach dem anderen hinnehmen. Sie hatte überhaupt keine Chance, Parkers Bälle zu erreichen. Entweder erwischte sie sie auf dem falschen Fuß, oder aber die Bälle kamen mit solcher Härte und Geschwindigkeit, daß der Schläger ihr fast aus der Hand gerissen wurde.

      Keuchend und entmutigt steckte sie auf.

      Sie schaute den Butler kopfschüttelnd an und begriff nicht, wie ihr so etwas passieren konnte.

      »Seit... Seit wann spielen Sie eigentlich Tennis?« erkundigte sie sich, während sie sich mit einem Handtuch den Schweiß vom Gesicht wischte.

      »Nun, das war mein erstes Spiel, wenn ich es recht betrachte«, sagte der Butler.

      »Unmöglich, das kann nicht sein! Bei wem haben sie diesen tollen Aufschlag gelernt?«

      »Aus einem Handbuch für das Spielen von Tennis«, lautete die überraschende Antwort. »Ich muß allerdings gestehen, Miß Clanters, daß ich dieses Fachbuch nur recht oberflächlich lesen konnte. Selbstverständlich leidet mein Spiel noch unter jenen Mängeln, mit denen Anfänger zu kämpfen haben.«

      »So etwas wie Sie habe ich noch nie erlebt.« Sie schüttelte den Kopf. »Und komisch, Mr. Parker, ich bin noch nicht mal sauer auf Sie.«

      »Was meine bescheidene Wenigkeit glücklich macht, Miß Clanters. Wären Sie jetzt unter Umständen bereit, sich mit mir über gewisse Dinge zu unterhalten?«

      »Ich springe schnell unter die Dusche.« Patricia nickte. »Sie haben gewonnen, Mr. Parker. Ich denke, ich sollte mir anhören, was Sie mir zu sagen haben.«

      »Wo darf ich auf Sie warten, Miß Clanters?«

      »In der Lounge des Clubs«, erwiderte sie. »Bis gleich.«

      Parker lüftete seine schwarze Melone, übersah souverän die neugierigen Blicke der Clubmitglieder und der Gäste, lustwandelte aber nicht ins Clubhaus, sondern schaute sich die Nebenanlagen des Clubs an.

      Waren

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